Benötigtes Wissen von Existenzgründern und Weiterbildungsmöglichkeiten

Benoetigtes-Wissen-von-Existenzgruendern-und-WeiterbildungsmoeglichkeitenEin eigenes Unternehmen zu gründen und sein eigener Chef zu sein, davon träumen viele Angestellte. Doch viele wagen den Schritt in die Selbstständigkeit nicht, da sie ihre eigenen Fähigkeiten unterschätzen oder lieber den risikoarmen Weg gehen. Es stimmt: Es gibt viel zu beachten, aber um dieses Wissen zu erlangen, gibt es viele Wege.

Benötigtes Wissen zur Gründung eines Unternehmens

Ein Existenzgründer sollte auf jeden Fall ein grundlegendes Wissen in BWL besitzen. Wie werden Kosten kalkuliert, wie einen Business Plan erstellt und wie die Bücher so geführt, um am Jahresende einen gültigen Jahresabschluss zu erstellen? Insbesondere die Liquiditätsplanung wird von Neugründern häufig unterschätzt, denn vielen ist nicht klar, dass als Existenzgründer viele Ausgaben, wie beispielsweise für die Ladeneinrichtung, die Programmierung des Webshops oder Ausgaben für die Lieferungen der Materialien zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit, anfallen, erste Einzahlungen aber erst in Wochen oder Monaten zu erwarten sind. Auch grundlegende Fragen des Rechts sind zu klären. Welche Unternehmensform ist für das Geschäftsmodell ideal, wie sieht es mit der Haftung bei drohender Insolvenz aus und gibt es Mindesteinlagen, um eine bestimmte Unternehmensform zu wählen? Darüber hinaus sollten Gründer sich hinsichtlich ihrer Marketingstrategie fragen, welche Zielgruppe sie mit ihrem Produkt ansprechen wollen und wie sie diese erreichen können. Denn mit der Eröffnung eines Onlineshops ist es längst nicht getan. Oftmals unterschätzt werden auch die Softskills, die besonders dann zum Tragen kommen, wenn der Unternehmensgründer direkten Kundenkontakt hat und der Erfolg davon abhängig ist, ob ein Kunde durch sicheres Auftreten und schlagkräftige Argumente überzeugt werden kann oder nicht.

Möglichkeiten sein Wissen auszuweiten

Wer den Traum der Selbstständigkeit hegt, sich jedoch aufgrund mangelnder Kenntnisse noch nicht bereit für den Schritt in ein eigenständiges Leben fühlt, hat viele Möglichkeiten seine Kenntnisse zu erweitern. Eine erste Anlaufstelle kann dabei die Deutsche Industrie- und Handelskammer (IHK) sein. Sie bietet Gründungsberatungen an und liefert Basisinformationen für Existenzgründer. Darüber hinaus gibt es in den verschiedenen Bundesländern kostenpflichtige Angebote von Unternehmens- und Existenzgründungsberatern, die in manchen Bundesländern durch einen Zuschuss zu den Beratungskosten mitfinanziert werden können.

Für tiefergehende und grundlegende Informationsvermittlung bietet sich als Klassiker das Studium an. Immer beliebter wird das berufsbegleitende Studium, da die Studenten bereits neben der Universität ihr Gründungsvorhaben starten und ihre Idee nicht lang auf die Umsetzung warten muss. Ein weiterer Vorteil: Auf diese Weise bekommen die Gründer von Anfang an ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit und Zeitmanagement vermittelt, das im selbstständigen Berufsleben Gold wert ist. Die einzige Hürde zum Studium können unter Umständen die langen Wartezeiten auf den Studienplatz sein. Diese können jedoch umgangen werden, wenn das Studium an einer privaten Hochschule absolviert wird, die zwar höhere Studiengebühren, aber keine Wartezeit hat. Ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium Betriebswirtschaftslehre ist so beispielsweise an der IUBH Duales Studium möglich.

Weitere Weiterbildungsmöglichkeiten ergeben sich durch den Besuch von Seminaren bei der IHK, die je nach Standort variieren können. Eine Übersicht über Kurse für Gründer gibt es beispielsweise auf der Website der IHK München. Spezielle Themen, die bestimmte Fragen der Gründung, wie beispielsweise die nach den Betrieblichen Steuern, werden darüber hinaus in Kursen der Volkshochschulen behandeln. Dort gibt es oftmals auch Wochenendseminare, die eine Art Crash-Kurs für Gründer anbieten. Generell sind Abendschulen eine gute Anlaufstelle für Kurse und Weiterbildungen. Auch die Agentur für Arbeit bietet Informationsveranstaltungen an. Sobald die Idee von der Selbstständigkeit konkreter wird und der Entschluss zur Gründung gefällt ist, sollten sich Gründer zusätzliche Unterstützung mit Erfahrung ins Boot holen. In den Bundesländern gibt es verschiedene Fördermittel, die bei einer Unternehmensgründung unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden können (beispielsweise bei einer Gründung aus der Arbeitslosigkeit heraus).

Der Weg in die Selbstständigkeit ist steinig und erfordert einen langen Atem. Eine verpasste Chance ist jedoch ärgerlicher, auch wenn erst Jahre später das Gefühl von „was wäre wenn“ aufkommen mag. An dem richtigen Fachwissen muss es jedoch nicht scheitern.

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