Der Gründungskredit: Worauf ist zu achten?

Der Gründungskredit Worauf ist zu achtenEine Idee ist da – vielleicht gut genug, um die Welt zu revolutionieren, auf jeden Fall gut genug, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Jetzt gilt es, das Startkapital für die Unternehmensgründung zu organisieren. Hierfür stehen in Deutschland unterschiedliche Wege zur Verfügung: von privaten Investoren über Förderprogramme des Bundes oder der Länder bis hin zum klassischen Bankkredit. Doch so mancher unerwarteter Fallstrick lauert. Wir geben Ratschläge, was bei der Kreditsuche zu beachten ist.

Gründungsfinanzierung: Gute Rahmenbedingungen in Deutschland

Eine Unternehmensgründung ist immer auch eine finanzielle Belastung. Die Aufwendungen für Betriebskosten, Miete, Werbemaßnahmen und eventuell auch Personal übersteigen den privaten finanziellen Spielraum der meisten Gründer bereits. Nicht zuletzt kann es einige Zeit dauern, bevor das Start-up schwarze Zahlen schreibt. Für diese ersten Monate nach der Gründung ist eine externe Finanzierungsquelle für die meisten Gründer unverzichtbar. Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit ergab, treffen Gründer in Deutschland auf herausragende Bedingungen, was die Finanzierungsangebote angeht. Selbst Kleinunternehmer, die auf Banken und Kredite angewiesen sind, treffen dort, so das Urteil der Experten, auf ein gründungsfreundliches Klima.

Externe Finanzierung: Erst Kapital beantragen, dann gründen

Trotzdem sind einige Punkte zu beachten, damit die Finanzierung und die Kreditvergabe auch funktionieren und der potentielle Unternehmer nicht an einer Kleinigkeit scheitert. So begehen viele Gründer den Fehler, die Firma zu starten, bevor sie sich um die externe Finanzierung kümmern – und verschließen sich damit unbeabsichtigt den Zugang zu vielen Förderinstrumenten. Wenn auch die Überlegung nachvollziehbar ist – der Gründer will beim Gespräch mit der Bank bereits erste Erfolge vorzeigen – so bedeutet dies doch das Aus bei vielen Fördermittelgebern. Diese nämlich legen Wert darauf, einen Gestaltungsspielraum bei Finanzierungsplan und Ausgestaltung zu haben. Und auch die Rechtsform der Firma kann bei den Finanzierungsoptionen eine Rolle spielen. Darüber hinaus gilt: Wer das Start-up zuerst mit eigenen Rücklagen finanziert, um anschließend einen Kredit zu beantragen, macht es sich schwer – ist das Unternehmen erst einmal gegründet, zählt jede anschließende Kreditverhandlung als Nachfinanzierung.

Kreditsuche: Zeit einplanen, großzügig rechnen und Angebote vergleichen

Gründer sollten bei der Berechnung der gewünschten Kreditsumme nicht zu optimistisch kalkulieren. Oftmals werden die Betriebskosten unterschätzt oder einige Ausgaben wie die Maklerprovision oder Kaution bei der Aufstellung des Businessplans schlicht übersehen. Wer seinen Gründungskredit zu niedrig ansetzt, muss mitunter die schwierigeren Verhandlungen zur Nachfinanzierung angehen. Bei der Suche nach dem passenden Kredit für die Unternehmensgründung sollten vor allem die verschiedenen Angebote der Banken verglichen werden. Bei aller Loyalität zur Hausbank: Die Konkurrenz könnte die besseren Konditionen bieten. Dies betrifft insbesondere die Förderkredite von Bund und Ländern. Diese müssen zwar über die Geschäftsbank beantragt werden, aber nicht jede Bank kooperiert notwendig mit der jeweiligen Förderbank. Der Vergleich verschiedener Konditionen und die unverbindliche Anfrage bei unterschiedlichen Geschäftsbanken lohnen sich. Ist der richtige Kredit für die Gründung gefunden, sollte dennoch etwas zeitlicher Spielraum eingeplant werden: Zwischen Kreditantrag und Auszahlung des Betrags können – wenn Förderbanken oder mehrere Geschäftsbanken am Vertrag beteiligt sind – durchaus drei Monate und mehr liegen.

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