Beim Erstellen eines Businessplans lauern viele Gefahren. Gründer sollten beim Niederschreiben des Businessplans zuerst an sich und ihre Geschäftsidee denken und anschließend an die Geldgeber. Der Businessplan soll dem Gründer einen anständigen Gewinn einbringen und bildet die Grundlage für die weiteren Geschäfts- und Planungsstrategien. Erst danach sollte der Autor daran denken, dass der Businessplan die potentiellen Geldgeber überzeugen muss. So verzetteln sich Existenzgründer, die in der Regel keine Erfahrung mit der Erstellung eines Businessplans haben, zu sehr in das Regel- und Zahlenwerk, entwerfen ein perfektes Szenario ihrer Geschäftsidee und denken nur an die Kapitalgeber. Dabei vernachlässigen sie die realistische Planung und schreiben wild drauf los. Bevor sich der Jungunternehmer hinsetzt und anfängt zu schreiben und zu rechnen, sollte er eine Planungsphase einschieben. Diese vermittelt Denkanstöße in alle Richtungen, sammelt Zahlen, Daten und Fakten und gibt Zeit, ein genaues Konzept aufzustellen.
Potentielle Geldgeber sollen ihr Augenmerk auf den Businessplan legen. Um aufzufallen, machen viele Gründer den Fehler und versehen ihren Businessplan mit einem ausgefallenen Layout. Diese Entscheidung ist falsch! Ein ausgefallenes Layout wirkt unseriös und wenig fachkompetent. Es kann bei potentiellen Geldgebern schnell den Eindruck erwecken, der Gründer möchte um jeden Preis auffallen und mangelnde Kompetenz kaschieren. Jungunternehmer fallen vor allem durch Individualität, inhaltliche Einzigartigkeit, sinnvolle Strukturierung und Konzentrierung auf das Wesentliche positiv auf. Eine gute Struktur des Regelwerks ist unumgänglich. Kein Investor hat Zeit und Lust, sich mit einem komplexen und schwer lesbaren Businessplan herumzuärgern, mit dem er sich fehlende Daten erst noch mühsam zusammen suchen muss. Ein komplexer Businessplan lässt sich im schnelllebigen Businessalltag nicht umsetzen.
So manch ein Autor meint, mit übermäßiger Verwendung von Fachvokabular beeindrucken zu müssen. Businesspläne aus dem Internet- und Technologiebereich strotzen vor Fachtermini. Die Verwendung von Wirtschaftsanglizismen, Fremdwörtern und Fachvokabular kann schnell zur Stolperfalle werden, kennt man ihre genaue Bedeutung nicht. Falsch angewendet, geht der Schuss nach hinten los und vermittelt potentiellen Geldgebern den Eindruck, der Gründer weiß nicht, wovon er da eigentlich spricht. Ein klar verständlicher Text mit einer Sprache, die einem Dritten die Qualifikation, den Kundennutzen und die Umsetzbarkeit der Geschäftsidee vermittelt, ist unverzichtbar. Der Autor muss bedenken, dass seine potentiellen Investoren vielleicht mit der Branche, die seiner Geschäftsidee zugrunde liegt, nicht vertraut sind.
Die Marktanalyse ist ein wichtiges Instrument, um die Entscheidungsfindung potentieller Kapitalgeber in Gang zu setzen. Fehlt sie, scheitert der Businessplan von Anfang an. Eine kompetente Analyse ermittelt das Potential des Zielmarktes und zeigt die Erfolgschancen des Startups in der Brache auf. Die Konkurrenz muss auf den Prüfstand gestellt werden. Diese Ergebnisse spielen bei der Marktanalyse eine große Rolle. Die subjektive Wahrnehmung unterscheidet sich so manches Mal von der objektiven Betrachtungsweise der Außenwelt. Der Gründer ist natürlich von seiner Geschäftsidee begeistert und steckt voller Pläne. Seine subjektive Begeisterung verhindert oft eine Analyse der Zielgruppe. Ist die Geschäftsidee für die angesprochenen Verkehrskreise geeignet? Besteht ein Interesse an dem Konzept? Wenn ja, sind die angesprochenen Kundenkreise bereit, dass entwickelte Produkt oder die Dienstleistung zu den festgelegten Preisvorstellungen zu erwerben? Eine fehlende Zielgruppenanalyse lässt manche neue Geschäftsidee von Anbeginn scheitern.
Diese Frage stellen sich viele Existenzgründer. Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig „ja“, um nicht den Eindruck von Beschönigung, Unwissenheit und Inkompetenz zu erwecken. Der Autor zeigt, dass er sich mit seiner Geschäftsidee kritisch und objektiv auseinander gesetzt hat und sich Maßnahmen für den Ernstfall erdacht hat. „Copy and Paste“ ist nicht nur in der Wissenschaft verpönt. Der Businessplan muss den Investoren ein individuelles Konzept aufzeigen, das sich von den Mitbewerbern abhebt und die Kunden von der Einzigartigkeit der Produkte und Dienstleistungen überzeugt. Investoren überlassen nichts dem Zufall und erteilen einem blassen Konzept, das die Geschäftsideen der Konkurrenz klaut, eine Absage. Eine realistische, klare und kompetente Selbsteinschätzung, warum sich das eigene Konzept von der Konkurrenz abhebt, überzeugt potentielle Kapitalgeber.
Der schlimmste Fehler ist, den Finanzierungsrahmen zu unterschätzen. Viele junge Unternehmen scheitern an mangelndem Finanzwissen, Selbstüberschätzung und einem unzureichenden Finanzplan, der unvorhergesehene Ereignisse nicht berücksichtigt und den Überblick über Zahlungskraft und Auszahlung verliert und diese auf lange Sicht nicht abzuschätzen vermag.