DR Verwaltung AG treibt mit Abzocke in den Wahnsinn

Patrick Schlenz und Volker Ebener

Achtung FalleWir haben bereits am 13.03.2015 umfangreich über die Machenschaften der DR Verwaltung AG aus Bonn, um den Vorstandsvorsitzenden Serdal Congar berichtet. Mit Schreiben, die sowohl durch den Aufbau, als auch durch das verwendete Papier auf den ersten Blick amtlich erscheinen, werden Firmen aus ganz Deutschland angeschrieben und dazu aufgefordert die vorausgefüllten Firmendaten zu vervollständigen oder zu korrigieren und letztendlich das unterschriebe Dokument über eine kostenfreie 0800-Nummer zurück an die DR Verwaltung AG zu senden. - Wer dies nicht macht, bekommt nach etwa zwei Wochen ein "Erinnerungsschreiben" zugeschickt, welches nochmals an die bislang fehlende Zusendung erinnert.

Doch Vorsicht, dabei handelt es sich um eine Abzocke!

Warum ist die DR Verwaltung AG mit dieser Methode so erfolgreich?

Ganz egal was man von dieser Methode und der Machenschaft hält, eines muss man anerkennen: Die Schreiben der DR Verwaltung AG sind leider sehr effektiv und wirkungsvoll aufgebaut. Wahrscheinlich macht es hier die Kombination aus dem verwendeten Papier, der optischen Gestaltung der Schreiben, sowie dem inhaltlichen Aufbau. Denn bereits im ersten Satz wird mit Paragraphen um sich geworfen. Auch wenn diese überhaupt keine Bezug zur Sache ansich haben, macht es wohl doch Eindruck auf einige Firmeninhaber und Unternehmen.

Durch die Vielzahl der Schreiben, die versendet werden, sind die variablen Kosten pro einzelnem Schreiben sehr gering, vermutlich wurde hier auch sehr viel automatisiert, denn die Daten sind häufig unstimmig eingetragen und es werden zusätzlich auch Firmen angeschrieben, die es seit über 2 Jahre nicht mehr gibt, wie wir durch unsere Leser erfahren haben. Bei der DR Verwaltung AG in Bonn (oder sitzen die überhaupt nicht in Bonn??) hofft man vermutlich auf den Stress in den Firmen, der dazu führen soll, dass ein solches Schreiben auch mal ungewollt unterzeichnet und abgeschickt wird.

DR Verwaltung AG SitzSitzt die DR Verwaltung AG überhaupt in Bonn?

Der offizielle Firmensitz der DR Verwaltung AG ist in Bonn, doch sitzt dort überhaupt jemand? NEIN! Denn wie uns bereits ein Leser meldete, der vor Ort war, handelt es sich um ein älteres Haus, welches zwar von mehreren Firmen als Bürogebäude genutzt wird, doch von der DR Verwaltung AG keine Spur, jedenfalls nicht an der angegebenen Adresse. Denn dort befindet sich direkt neben dem angesprochenen Bürogebäude lediglich eine Aral-Tankstelle. Weder auf den Firmenschildern, noch auf den Klingelschildern war etwas von der DR Verwaltung AG zu lesen.

Andere Firmen leiden unter den Machenschaften der DR Verwaltung AG!

Ebenfalls in dem Bürogebäude ansässige Firmen,Patrick Schlenz und Volker Ebener darunter auch ein Verlag für die Fitnessbranche, haben bereits massive Beschwerden von Geschädigten bekommen, die sich selbst auf den Weg nach Bonn gemacht haben. Wir haben uns im Rahmen unserer Recherchen ausführlich mit den beiden Geschäftsführern von der F & G GmbH (Fitness und Gesundheit), Patrick Schlenz und Volker Ebener vor Ort unterhalten. "Unser Image hat bereits gelitten und leidet weiterhin jeden Tag durch diese Aktionen der DR Verwaltung AG, solange deren Postadresse sich in unserem Bürogebäude befindet. Insbesondere da wir ebenfalls ein Verlag sind, ist es häufig schwer, den Betroffenen glaubhaft klar zu machen, dass wir mit diesen Aktionen nicht im Zusammenhang stehen. Aus diesem Grund haben wir dem Vermieter die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn dazu aufgefordert, der DR Verwaltung AG zu kündigen, was er jetzt endlich auch getan hat. Andernfalls wären wir gegangen, denn sowas geht überhaupt nicht!" - so Geschäftsführer Patrick Schlenz.

Was sagen Rechtsanwälte zu dieser Art Schreiben?

Wir haben uns mit Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei WILDE BEUGER SOLMECKE aus Köln unterhalten. Was er dazu sagt, können Sie im folgenden Video selbst sehen:

Ähnliche Schreiben wie das der DR Verwaltung AG:

Sie haben ähnliche Schreiben bekommen?

Sie haben Schreiben bekommen, über die wir bisher noch nicht berichtet haben? Helfen Sie mit, diesen Abzockern die Stirn zu bieten. Um andere Firmen davor zu schützen würden wir gerne darüber berichten. Schicken Sie unserer Redaktion diese Schreiben dann bitte per Post zu. Wir werden sie anonymisieren und darüber berichten.

Update zur DR Verwaltung AG vom 23.10.2015

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11 comments on “DR Verwaltung AG treibt mit Abzocke in den Wahnsinn”

  1. Hallo, unser Anwalt tut sich schwer da raus zu bringen. Momentaner stand bis 27. sollen wir 555€ bezahlen da sind schon mahngebühren und deren anwaltskosten drinn.
    Wir sind da soweit zu zahlen da die kosten immer mehr werden.
    Kann uns einer mut machen . Vielleicht gibt es einen besseren Anwalt als den den wir haben.

    Bitte helft uns.

    1. Bitte auf keinen Fall zahlen!
      Ich hatte im April/Mai dieses Jahres das gleiche Problem. In Hektik ausgefüllt hingefaxt (0800..).Drei Minuten später las ich das Kleingedruckte. Rasch ein Widerrufsschreiben aufgesetzt und gefaxt, und gleichzeitig an die angegebene E-Mail-Adresse gesendet. Hätte ich es bloß per Einschreiben mit Rückschein geschickt! Pünktlich nach zwei Wochen kam die Rechnung, zwei Wochen später die "letzte Mahnung" (über den Gesamtbetrag ca. 970 Euro). Ich rief bei der angegebenen Adresse an und wurde unfreundlich abgewiesen, es sei weder ein Fax noch eine E-Mail eingegangen. Nach dem ich mich im Internet kundig gemacht hatte. Schickte ich jetzt per Einschreiben mit Rückschein nochmal den Widerruf sowie ein Schreiben mit "Anfechtung des angeblich zustande gekommenen Vertrages wegen arglistiger Täuschung und Betrugs" sowie der Androhung einer Anzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft, falls nicht sofort alle Forderungen an mich eingestellt werden. Daraufhin folgte ein "Kulanzangebot" des Geschäftsführers über 250 Euro. Ich habe nicht gezahlt und auch ein weiteres Drohschreiben ausgesessen, auch ohne Anwalt.

  2. Auch ich habe dummerweise das Erinnerungsschreiben zurück gefaxt. Die Widerrufsfrist habe ich nicht eingehalten. Trotzdem erhielt "DR" einen verspäteten Widerruf von mir und eine Mitteilung, dass der Vertrag wegen arglistiger Täuschung nicht anerkannt wird. Ich habe ebenfalls ein Kulanzangebot über 250 € erhalten. Ich habe ein weiteres mal auf arglistige Täuschung hingewiesen (immer per Einschreiben). Danach kam ein weiteres Schreiben in diesem drohen Sie mir vor Gericht zu ziehen. Hat jemand einen Tipp für mich? Soll ich die Forderung zahlen? Gibt es einen Anwalt der mich da raus bringt?

  3. Ich habe in einer ähnlichen Abzocke dem "Vertragspartner'' geraten, mir doch einen Mahnbescheid zu schicken. Vor Gericht werde sich dann sicher klären, daß der Vertrag in betrügerischer Absicht zustande gekommen ist.

    Habe nichts von der Sache mehr gehört.

    Macht es Sinn, die Staatsanwaltschaft und auch die OFD zu informieren?

    1. Die Behörden reagieren von Stadt zu Stadt total unterschiedlich, doch je mehr Menschen etwas unternehmen, desto größer wird der Druck. Außerdem muss man sich später nicht vorwerfen, nicht alles in der Macht stehende getan zu haben.

  4. Hallo zusammen!
    Meine Frau betreibt eine Boutique für Damenbekleidung. In der Hektik des Alltags hat sie dann dieses ominöse Fax abgeschickt. Jetzt kam die Rechnung über 474,67 Euro. Ich habe mir das Schreiben angeguckt und direkt gesehen, dass es sich offensichtlich um einen Betrugsversuch handelt.
    Bezahlt haben wir den Betrag natürlich nicht. Das werden wir selbstverständlich auch zukünftig nicht tun. Da ich selbst Polizeibeamter bin, werde ich mich mit unserem Betrugskommissariat in Verbindung setzen und eine entsprechende Strafanzeige erstatten.

    Mittlerweile hat sich offensichtlich die Firmenanschrift geändert. Mittlerweile soll es sich um die Siemensstraße 36 in 53121 Bonn handeln. Als Vorstand wird nach wie vor der allseits beliebte S. Congar angegeben.

    Grüße aus dem Ruhrgebiet

  5. #buzzer: genau richtig gehandelt! Anfechtung wegen arglistiger Täuschung (§ 123 BGB), aber bitte sofort nach Entdecken der Täuschung (§ 124 II BGB). Der Gegner kann zwar sodann Schadensersatz verlangen (sogenannter Vertrauensschaden oder negatives Interesse), hat aber hierüber Nachweis zu führen. Dieses dürfte m.E. schwer sein: auch die Portokosten für die bereits zugegangenen Anschreiben sind vom Absender zu verantworten, da es sich um nicht erwünschte Werbungsschreiben handelt. Absolut wichtig ist nachvollziehbare Zustellung des Anfechtungsschreibens an die Gegenseite, hier ggf. Zustellung durch den zuständigen Gerichtsvollzieher vornehmen lassen. Dann ist die Sache wasserdicht.

  6. Hallo Zusammen,

    auch ich habe im Eifer des Gefechts nicht richtig auf die Inhalte des Schreibens- "Angebots" geachtet.
    Ausgefüllt und per Fax zurückgeschickt, wie dumm...
    Allerdings vier Tage drauf nochmals gelesen und unverzüglich, als noch in der laut AGBs vorgegebener Frist von einer Woche, Widerruf gesandt- per Einschreiben mit Rückschein, Einschreiben Einwurf, normalen Brief und per E-Mail. Lediglich Fax geht nicht durch, wohl die Nummer gesperrt/ Faxnummer von DR-Verwaltung geändert. Auf der Webseite von denen (Impressum) eine andere Faxnummer entdeckt, den Widerruf habe ich dahin gefaxt.
    Es steht in dem Bericht, dass wohl an der angegebenen Adresse die DR-Verwaltung AG wohl keinen Sitz hat. Was passiert, wenn die Einschreiben nicht ankommen?
    Soll man jetzt schon mit einem Anwalt reden?

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