Finanzierung

FinanzierungDie Finanzierung ist ein allgemein gehaltener Begriff aus der Finanz- und Unternehmenswirtschaft. Wenn von den Finanzen oder von einer Finanzierung gesprochen wird, dann sind damit immer Geldmittel gemeint, die zur Mittelbeschaffung beziehungsweise Mittelrückzahlung benötigt werden. Jede Finanzierung beginnt mit der ersten Idee, dass etwas geschaffen werden oder entstehen soll. Der Jungunternehmer trägt sich mit dem Gedanken einer Existenzgründung. Das ist sein Plan, den er realisieren möchte und den er jetzt finanzieren muss. Dazu benötigt er eine sogenannte Finanzierung. Das ist die Unternehmensfinanzierung, also die Finanzierung für das Gewerbe als Ganzes, als eine Einheit. Das Gegenteil dazu ist die Finanzierung einzelner Maßnahmen, die Projektfinanzierung. Hier wird innerhalb der Firma eine einzelne, vielfach einmalige Maßnahme, aus dem laufenden Unternehmensablauf mit ihrer separaten Finanzierung herausgelöst.

Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung

Eine andere Betrachtungsweise bei der Finanzierung ist die Herkunft der Finanzierungsmittel. Hier bietet sich für den Existenzgründer, je nachdem, um welches Gewerbe es sich dabei handelt, der Vergleich mit einem Hausbau an. Die Finanzierung des Unternehmensaufbaus kostet eine bestimmte Summe, die umgangssprachliche Finanzierungssumme. Sie muss durch Einnahmen gedeckt, sprich finanziert werden. Das ist eine Mischfinanzierung, die sich aus mehreren sowie unterschiedlichen Einnahmearten zusammensetzt. Zu ihnen gehören
• Eigenmittel [Erspartes, Liquidität auf dem Girokonto] • Rückzahlbare Fördergelder
• Nichtrückzahlbare Zuschüsse
• Eigenleistung
• Fremdmittel
Alles, was nicht aus eigenen Mitteln beziehungsweise aus eigener Arbeitskraft finanzierbar ist, muss fremdfinanziert werden. Daher sollte „die Finanzierung“ übersichtlich in die beiden Bereiche Eigen- und Fremdfinanzierung unterteilt werden. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, durch Prozentzahlen die Relation zwischen der Eigen- und der Fremdfinanzierung zu verdeutlichen. Je höher die Eigenfinanzierung ist, umso weniger Fremdmittel werden benötigt.

Finanzierung als Eigenbegriff für Fremdmittel

Sowohl im privaten als auch im gewerblichen Sprachgebrauch wird dann von einer Finanzierung gesprochen, wenn eine Bedarfslücke zwischen Einnahmen und Ausgaben mit Fremdmitteln wie mit einem Kredit oder mit einem Darlehen geschlossen wird. Das kann sowohl ganz als auch teilweise der Fall sein. Wenn für den Kauf des Firmenfahrzeuges eine Finanzierung aufgestellt wird, dann ist das gleichbedeutend mit einer Ratenzahlung des Kaufpreises. Das Fahrzeug wird, wie es heißt, finanziert. Unausgesprochen bleibt dabei, dass der Kauf nicht aus eigenem Erspartem, sondern aus Fremdmitteln finanziert wird. Ansonsten würde es heißen, dass das Fahrzeug bezahlt wird. Auch beim Hausbau wird von der Finanzierung, in diesem Falle von der Baufinanzierung, gesprochen. Gemeint ist die Höhe des Baudarlehens, das zur Schließung der Finanzierungslücke zwischen Bausumme und Eigenmitteln inklusive Eigenleistungen aufgenommen wird.

Finanzierung und Liquidität

Für den Existenzgründer ist eine Trennung von Finanzierung und Liquidität vom ersten Tage der Unternehmensführung an von großer Bedeutung. Die Finanzierung des Unternehmens ist als Planung die möglichst realistische Sollvorgabe für Einnahmen und Ausgaben. Losgelöst davon, gleichzeitig aber ebenso wichtig, ist die Liquidität auf dem Firmenkonto. Was einerseits finanziert wird, muss andererseits auch kassenwirksam, also auf dem Firmenkonto als Einnahme beziehungsweise Ausgabe, gebucht werden. Wie es heißt, muss möglichst zeitnah finanziert werden. Einnahmen müssen so wie zugesagt und wie terminiert eingehen, während bei den Ausgaben vereinbarte Zahlungsziele bis zum letzten Tag ausgenutzt werden sollten.

Teil- und Vollfinanzierung

Begrifflich wird eine Finanzierung in die volle sowie in die teilweise Finanzierung unterteilt. Bei einer Vollfinanzierung werden die benötigten Geldmittel vollständig, also hundertprozentig, fremdfinanziert, bei einer Teilfinanzierung hingegen nur zu einem bestimmten Anteil. Jede Vollfinanzierung bedeutet für beide Seiten ein wirtschaftliches Risiko. Der Kredit-/Darlehensnehmer muss mit deutlich höheren Finanzierungskosten, den Zinsen, rechnen; bis hin zur Beibringung von zusätzlichen Finanzierungssicherheiten, die sein Unternehmensvermögen binden. Der Finanzierungsgeber hat durch die Vollfinanzierung ein höheres Kreditausfallrisiko, als wenn er nur einen prozentualen Anteilsbetrag finanzieren würde.

Je mehr Eigenkapital und Eigenleistung der Existenzgründer in sein junges Unternehmer einbringen kann, umso niedriger bleibt die Finanzierung, also die Aufnahme von Krediten und Darlehen. Das erspart Finanzierungskosten und sorgt für einen ausreichenden Spielraum bei unternehmerischen Entscheidungen.

Denn wer finanziert, der möchte gerne, bis hin zu muss gefragt werden, wie das von ihm finanzierte Geld ausgegeben wird.

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