Informationsbedarf

InformationsbedarfAls Existenzgründer sind Sie oft Einzelkämpfer und müssen alle Umstände in Sachen Informationsbedarf selbst eruieren und erledigen. In größeren Firmen gibt es dafür oft spezielle Zuständigkeiten, verantwortlich für die nötigen Informationen ist das Informationsmanagement.

Informationsbedarf liegt immer vor

Der Informationsbedarf betrifft jedes einzelne, noch so kleine Neuvorhaben ebenso wie eine Firmengründung oder laufende Projekte. Je umfassender die Angelegenheit sich gestaltet, umso mehr Informationen werden natürlich benötigt. Es ist eine gute Strategie, zunächst den Informationsbedarf überhaupt zu überdenken, am besten schriftlich zu planen. Der Fachbegriff dafür lautet Informationsbedarfsanalyse. Es muss beantwortet werden, wer wann in welcher Form und in welchem Umfang welche Informationen braucht. Sind Sie Alleinunternehmer, fällt alles in Ihre eigene Zuständigkeit, ansonsten besteht beispielsweise auch bei Kollegen oder Externen Informationsbedarf.

Gut vorbereitet - sinnvoll gehandelt

Eine gute Informationsgrundlage ist die Basis von sinnvollem, zielorientiertem und ökonomischem Handeln. Wer ohne die richtigen Informationen einfach ein Projekt hochzieht, landet schnell auf der falschen Bahn, verliert Geld und Zeit, muss Umwege in Kauf nehmen und Schwierigkeiten meistern, die er mit den richtigen Informationen hätte vermeiden können.

Beispiele für einen Informationsbedarf können sein:

  • IT-Lösungen: Muss neue Software angeschafft werden? Brauche ich zusätzliche Technik oder einen Spezialisten?
  • Zeit: Wie lange wird die Verwirklichung des Projekts dauern? Karenzzeiten einplanen!
  • Kommunikation: Wem muss ich Bescheid geben? Wer kann mir helfen? Wen muss ich (beispielsweise wegen Genehmigungen, Zollbestimmungen usw.) fragen? Brauche ich externen Expertenrat? Wer könnte ebenfalls einen größeren Informationsbedarf haben?
  • Dokumente: Welche Unterlagen liegen bereits vor? Welche fehlen noch? Welche Papiere kann ich selbst erstellen? Wo brauche ich Unterstützung?
  • Fuhrpark und Gebäude: Müssen Fahrzeuge angeschafft, Filialen gebaut werden? Dieser Informationsbedarf steht, wie viele andere Themen auch, in engem Zusammenhang mit den Kosten.
  • Manpower: Sollte ich neue Mitarbeiter einstellen? Müssen Leute entlassen werden?
  • Zielgruppe: Besteht Bedarf für mein Produkt? Wer genau ist die Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Berufe, Einkommensverhältnisse, Lebensumstände)? Wo hält sie sich auf (Freizeit, Internet, Social Media)? Wie kann ich sie erreichen (Printwerbung, Fachmessen, TV- und Radiowerbung, Internet, Eventmarketing)? Und wie bekomme ich auf diesen Gebieten die Antworten zu meinem Informationsbedarf?
  • Waren und Dienstleistungen: Wie sollen diese genau aussehen? Wie umfangreich soll das Angebot sein? Wie sieht der Markt dafür aus (regional, überregional)? Wer ist die Konkurrenz und wie ist sie aufgestellt? Hier ist der Informationsbedarf besonders groß und es sollte im Vorfeld so viel wie möglich geklärt werden.
  • Persönliches: Was kann ich anbieten? Was liegt mir? Welche Fähigkeiten bringe ich mit? Wo kann ich was dazulernen (hier besteht beispielsweise Informationsbedarf für mögliche Seminare)? Wie viel Zeit kann ich in meine persönliche Entwicklung investieren?
  • Gesamtkosten: Welche Kosten können bereits jetzt recht genau kalkuliert werden? Wo besteht noch Informationsbedarf? Warten eventuelle finanzielle Risiken? Wie sieht meine Reserve aus? Eventuell sind Bankgespräche angeraten.

Dies ist nur eine Auswahl. Der Informationsbedarf ist meist viel größer, als die meisten Menschen auf Anhieb glauben. Manches lässt sich quasi „unterwegs“ lösen, während das Projekt bereits läuft. Manches sollte unbedingt im Vorfeld geklärt werden, beispielsweise die Finanzierung einer Neugründung.

Wer sich in Sachen Informationsbedarf Zeit lässt und ein gutes Informationsmanagement pflegt, wird am Ende schon aufgrund schlankerer Kosten- und Zeitstrukturen profitieren - oder sich am Ende aufgrund gesicherter Informationen durchaus gegen ein Projekt entscheiden, denn der Informationsbedarf dient letzten Endes auch zu der Feststellung, dass das Lieblingsunternehmen doch nicht der richtige Schritt ist.

Wer sich mit dem Thema Informationsbedarf beschäftigt, wird dies vielleicht auch privat einsetzen, denn es lohnt sich in den meisten Fällen auch hier; vor allem bei Großprojekten wie Jobwechsel oder Umzug.

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