Interkulturelle Kompetenz ist unverzichtbar

Interkulturelle Kompetenz ist unverzichtbarImmer mehr Unternehmen erweitern ihre Stellenausschreibungen um einen Punkt: interkulturelle Kompetenz. Was genau versteht man jedoch darunter? Einfach nur freundlich sein zu „Ausländern“? Nein, interkulturelle Kompetenz ist angesichts unserer globalisierten und vernetzten Welt ein unverzichtbares Kommunikations-Instrument für jedes Unternehmen. Fehlerhafte interkulturelle Kompetenz wird häufig unterschätzt, dabei kann dieses Verhalten die Unternehmen viel Geld kosten und den Zugang zu Wettbewerbsvorteilen verschließen. Der Ausbau der interkulturellen Kompetenz schreitet in vielen Unternehmen nur holprig voran und wird meistens dem Zufall überlassen.

Mittlerweile haben die Unternehmen zumindest gelernt, sich mit den Themen Führungskompetenz und Teamfähigkeit auseinanderzusetzen. Auch für diese Themen hatte man in der Vergangenheit in den Führungsetagen wenig übrig, warum auch, die Mitarbeiter einer Firma sollen arbeiten und sich nicht wohlfühlen, schließlich ist das Leben kein Ponyhof. Die meisten Führungskräfte haben mittlerweile erkannt, dass zufriedene Mitarbeiter mehr Gewinn bedeuten. An diesem Punkt angekommen, meint man, seine Hausaufgaben zufriedenstellend erledigt zu haben. Kompetenz beschränkt sich demzufolge meistens auf die eigene Kultur. Wie sieht es jedoch mit dem Umgang von Mitarbeitern, Führungskräften und Geschäftspartnern aus fremden Kulturen aus? Große Unternehmen agieren meistens weltweit und haben die finanziellen Ressourcen, um sich der Bewältigung dieser Aufgabe zufriedenstellend für alle Seiten zu stellen. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sollten auf die Hilfestellung Außenstehender zurückgreifen, wenn in ihren Unternehmen die finanziellen Mittel für ein Kompetenzteam zur interkulturellen Pflege nicht vorhanden sind. Dabei können sich auch diese Unternehmen nicht vor der Globalisierung verschließen, selbst dann nicht, wenn sie in ihrem Unternehmen keine Mitarbeiter fremder Kulturen beschäftigen. An der Globalisierung kommt heutzutage niemand mehr vorbei. Der Klein- und Mittelstand besetzt ungefähr achtzig Prozent der bei uns verfügbaren Arbeitsplätze. Die Wahrscheinlichkeit, dass jedes dieser Unternehmen irgendwann einmal in die Situation kommt, auch einen ausländischen Mitarbeiter einzustellen, ist groß.

In den 1970er-Jahren verfolgte man erste Ansätze zum Thema Globalisierung und kam zu dem Entschluss, dass sich verschiedene Kulturen der unterschiedlichen Nation im Zuge einer Zusammenarbeit schon annähern würden. Man setzte also darauf, dass sich alles von alleine und ohne großes Zutun finden würde. Ein Jahrzehnt später, als sich das Auseinanderbröckeln der Ostblockstaaten abzeichnete, vertraten Experten die genau gegenteilige Meinung: unterschiedliche Kulturen würden bei Zusammenarbeit nicht zusammenwachsen, sondern auseinanderdriften. Unterschiedliche Kulturen verstärken beim Aufeinandertreffen auch die nationalen Unterschiede. Die EU lebt uns diese Konflikte nun jeden Tag vor, von einem gemeinsamen Europa kann keine Rede sein und die meisten Deutschen lehnen die EU rundweg ab. Viele Länder engagieren sich wieder vermehrt in nationaler Ausrichtung wie die Russland-Ukraine-Krise beweist. Auch andere, ehemals vielversprechende Länder, wie die des arabischen Frühlings, driften wieder in ihre nationalistische Gesinnung zurück.

Chinakompetenz, Chimerika und Diversity Management

Die Globalisierung brachte schnell die zuvor genannten Modewörter mit sich. Interkulturelle Kompetenz ist für deutsche Unternehmen nicht nur hinsichtlich ausländischer Mitarbeiter wichtig, sondern auch im Umfang mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern. China und Amerika bilden für Deutschland die größten Absatzmärkte, also wollen auch die chinesischen und amerikanischen Unternehmer und Geschäftspartner gepflegt werden. Unternehmen, die keine eigene Kompetenzabteilung unterhalten, sollten auf die Dienstleistung externer Coaches zurückgreifen, die Führungskräfte und Mitarbeiter wiederholt oder anlassbezogen im Umgang mit ausländischen Geschäftspartnern und Mitarbeitern schulen. Diese Kompetenzexperten betonen die Gemeinsamkeiten und greifen nicht auf die Darstellung nationaler Unterschiede zurück. Grundlegende Offenheit und der Wille, die jeweils andere Nation zu verstehen und sie nicht abzulehnen, sind die wichtigsten Punkte, um Zugang zu den Menschen anderer Kulturkreise zu bekommen. Am Anfang steht die Auseinandersetzung mit der kulturellen Geschichte des jeweiligen Landes, denn nur wer diese versteht, ist auch in der Lage, die Verhaltensweisen von Mitmenschen anderer Kulturkreise zu verstehen.

Eine offene Gesprächskultur und die Fähigkeit, zuzuhören, sind weitere wichtige Faktoren. Diversity Management bedeutet in der deutschen Übersetzung „Verschiedenheitsmanagement“ und setzt dort an, dass kulturelle Unterschiede bei der richtigen Herangehensweise auch der erste Schritt zu einem gemeinsamen Wirken sein können. Neben der Beratung durch Kompetenz-Coaches bietet auch das Internet eine gute Hilfe, sich im Vorfeld über dieses Thema zu informieren. Beratungsportale, Gründerportale, Unternehmen und Berichte internationaler Tageszeitungen bieten viele Beiträge zur Durchführung einer fehlerfreien interkulturellen Kompetenz an. Geben Sie in den Suchmaschinen Begriffe wie „Business-Knigge“, „der richtige Umgang mit Geschäftspartnern aus China“ oder „interkulturelle Kompetenz“ ein und Sie werden sehen, wie gut informiert Sie nach dem Lesen dieser Beiträge sind.

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