Kommunikation: Nutzen Sie die Appellebene

Kommunikation - Nutzen Sie die ApellebeneDie Appellebene ist der wichtigste Teil einer gut geführten Kommunikation. Wenn Sie die Appellebene von den weiteren Kommunikationsebenen zu unterscheiden wissen, sind Sie einer sachlichen Gesprächsführung ein gutes Stück näher gekommen. Wichtig für Sie zu wissen ist, wann Sie auf einen Appell reagieren sollten und wann nicht. Vielfach scheitert eine gute Gesprächsführung daran, dass die Gesprächsteilnehmer Appelle wahrnehmen, die der Gesprächsführer in dieser Weise nicht geäußert hat. Der Mensch ist von Natur aus hilfsbereit und führt sich zum Handeln aufgefordert, sobald er meint, einen entsprechenden Appell, also eine Bitte, wahrzunehmen. Er verknüpft viele Aussagen sogleich mit einer Handlungsaufforderung, eine entsprechende Aufgabe zu erledigen. Dabei ist es nicht schwer, die Appellebene richtig zu verstehen, wenn wir nur richtig hinhören.

Verschiedene Appellarten

Setzt Ihr Gesprächsführer die Appellebene in seiner Kommunikation richtig ein, greift er nicht auf indirekte Aussagen oder Bitten zurück, sondern formuliert sein Anliegen so klar und deutlich, dass Sie seinen Appell jederzeit richtig verstehen. Schildert Ihnen ein Arbeitskollege ein Problem, sind Sie versucht, sofort zu überlegen, wie ihm helfen können. Sie möchten zur Problemlösung Ihres Kollegen beitragen und reagieren aufgeregt und hilflos, wenn Sie feststellen, dass Sie aus verschiedenen Gründen nicht zur Problemlösung beitragen können. Während Sie bereits überlegen, wie Sie das Problem lösen können, erzählt Ihr Kollege weiter. Sie überhören jedoch, dass er Sie nicht darum gebeten hat, ihm bei seiner Problemlösung behilflich zu sein. Er schildert sein Problem ganz unaufgeregt und stellt eine Tatsache fest. Er möchte lediglich darüber reden. Das einzige, das er von Ihnen in dieser Situation erwartet, ist, dass Sie ihm zuhören und ihm ermutigenden Trost spenden. Hätte er von Ihnen eine Hilfestellung erwartet, hätte er Sie direkt aufgefordert, ihm bei der Problemlösung zur Hand zu gehen: „Du kennst Dich doch mit diesem Auftragsprogramm gut aus, kannst Du mal nachsehen, wo der Fehler liegt?“

Die indirekte Appellebene

Andererseits gibt es auch die Gesprächspartner, die ihre Appelle überwiegend indirekt formulieren, weil sie sich vielleicht nicht trauen, ihre Zuhörer direkt um einen Gefallen zu bitten. In diesem Fall schildern sie ihr Problem, ohne direkte Bitten zu äußern. Gehört Ihr zuvor genannter Kollege zu denjenigen Menschen, die ihre Appelle stets indirekt äußern, schildert er Ihnen sein Problem mit dem Auftragsprogramm, weil er Hilfestellung von Ihnen erwartet, ohne darum zu bitten. Diese Menschen setzen mit der Schilderung von Problemen oder Äußerungen auf die Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen und hoffen eine entsprechende Reaktion.

Hören Sie zu und lesen Sie zwischen den Zeilen

Um direkte und indirekte Appelle Ihrer Mitmenschen richtig zu verstehen, müssen Sie sehr genau hinhören und zwischen den Zeilen lesen. Sie sind in einer günstigen Situation, wenn Sie die Menschen gut kennen und wissen, wie sie „ticken“. In diesem Fall wissen Sie, auf welche Art und Weise Ihre Kollegen Gespräche auf der Appellebene führen. Äußert Kollege B ein Problem, ohne dabei eine direkte Bitte um Hilfe zu äußeren, kennen Sie ihn gut genug, um zu verstehen, dass er sein Problem einfach nur schildert, um darüber mit Ihnen darüber zu sprechen. Kollege C gehört zu den Menschen, der einen direkten Appell um Hilfe mit einer klaren Handlungsaufforderung an Sie richtet. Kollege D dagegen dreht und windet sich, ohne einen direkten Appell an Sie zu richten. Sie kennen Ihnen jedoch gut genug, um zu wissen, dass er nicht den Mut hat, andere Kollegen um Hilfe zu bitten und bieten ihm Ihre Hilfe auch ohne Handlungsaufforderung an.

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