Krisenmanagement

KrisenmanagementZiel des Krisenmanagements ist der systematische und konstruktive Umgang mit Krisen. Wobei man unter Krisen gemeinhin Zuspitzungen oder Wendepunkte bei Konflikten oder Neuordnungen versteht. Krisen betreffen Einzelne, Organisation und größere organisatorische Zusammenhänge. Je größer der Zusammenhang, desto mehr Probleme hat das jeweilige System im Umgang mit Krisen. Zum Krisenmanagement gehört das Bestimmen oder die Identifikation der Krisensituation, ihre Analyse oder Aufgliederung nach Teilelementen, das Entwickeln von Strategien im Umgang mit der Krise und Maßnahmen zur Bewältigung der Krise. Analyse und Einleitung von Gegenmaßnahmen kennzeichnen also das Krisenmanagement.

Varianten von Krisen

Krisen werden üblicherweise in unterschiedlicher Form bestimmt.
• Die Überlebenskrise betreffen Einzelne oder Organisationen, die vor einer Gefährdung ihrer Existenz stehen. Gerät ein Unternehmen beispielsweise in Zahlungsschwierigkeiten, dann kann durch Eintreten der Insolvenz die Auflösung des Unternehmens eingeleitet werden. Aber auch externe Faktoren (Krieg, Atomkatastrophe) können eine Krise auslösen, die Krisenmanagement notwendig macht.
• Die Steuerungskrise tritt dann ein, wenn herkömmliche Konzepte nicht mehr funktionieren, um Unheil abzuwenden. Typisch sind Steuerungskrisen, wenn Unternehmen umstrukturiert werden müssen. Hier könnte man aber auch im Krisenmanagement von einer Veränderungskrise sprechen, wenn man die Notwendig der Neubestimmung bevorzugt in den Fokus nehmen möchte.

Maßnahmen des Krisenmanagements

Krisenmanagement ist ein Prozess, der ausgehend von der Krisenbestimmung über verschieden Stufen eine Krisenlösung anstrebt. Die Krise muss zunächst als solche identifiziert werden. Der Zeitpunkt hierfür sollte deutlich vor dem manifesten Auftreten der Krise liegen. Es gibt bestimmte Werkzeuge oder Merkmale, die auf eine spätere Krise hindeuten können. Diese Merkmale müssen im Vorfeld herausgearbeitet werden. Es muss ein Weg gefunden werden, wie man zeitnah entsprechende Informationen an die Entscheidungsträger herantragen kann. Die Planung setzt als nächsten Schritt genau dann an, wenn die typischen Merkmalsausprägungen vorliegen, die auf eine spätere Krise hindeuten. Als Maßnahmen sind alle Schritte geeignet, die an den zugrundeliegenden Faktoren ansetzen und diese verändern können. Das Krisenmanagement soll nicht darauf fokussiert werden, die Merkmalsausprägungen der Krisen (die Symptome der Krise) zu beseitigen. Planung geht dann in Steuerung über, wenn einzelne Maßnahmen ergriffen werden, um Ursachen für die Krise zu beseitigen. Die Maßnahmen müssen spezifisch zur Krise passen. Die Entscheidungsträger müssen vor einem weiten Zielhorizont festlegen können, welche Maßnahmen grundlegend geeignet sind, die Organisation wieder in ein sicheres Fahrwasser zu führen. Kontrolle ist der letzte Schritt beim Krisenmanagement. Passend zu den Maßnahmen sind Indikatoren formuliert worden, an denen man den Teilerfolg der Maßnahmen erkennen kann. Liegen diese nach und nach vor, dann wird erkennbar, dass und wie die Krise überwunden wird.

Krisenmanagement als System oder als Institution

Das Krisenmanagement sollte ganzheitlich als System verstanden werden, allerdings sollten auch Institutionen geschaffen werden, die im Vorfeld von Krisen Handlungsalternativen aufzeigen können. Die Systemvorstellung der Krise setzt bei unterschiedlichen Akteuren und Aktionsfeldern an. Die Krise zeigt nach diesem Verständnis eine Nichtübereinstimmung zwischen System und Umwelt an. Normalerweise muss das System der Umwelt angepasst werden, weil die Umwelt nicht so einfach zu verändern ist, wie die inneren Prozesse der Organisation. Das schließt aber nicht aus, dass im Einzelfall auch Umweltveränderungen als Mittel des Krisenmanagements genutzt werden. Häufig ist es auch sinnvoll, das System zu einer anderen Position gegenüber der Umwelt zu bewegen.

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