Einen festen Job im eigenen Familienunternehmen, welches man irgendwann mal übernehmen wird einfach aufgeben, wer würde das schon freiwillig tun? – Wahrscheinlich nicht besonders viele Menschen, der Sibilla Kawala-Bulas hat es tatsächlich getan. Die 32-Jährige hat den sicheren Job im Familienunternehmen sausen lassen, um sich mit Trachtenmode selbstständig zu machen und das nicht etwa irgendwo in Bayern, sondern im Norden von Deutschland, genauer in Hamburg und das, obwohl Hamburg überhaupt nicht für Oktoberfeste und Dirndl bekannt ist. Verrückt oder clever von der Gründerin?
Am 23.08.2016 können wir die durchaus sehr sympathische Dame in „Die Höhle der Löwen“ ab 20:15 Uhr auf VOX sehen, denn dort möchte Sibilla einen Investor für ihre leicht verrückte Idee finden. Wird sie wirklich einen der Löwen für Ihr Konzept begeistern können, oder werden die Löwen sie auffressen?
Ihre Hausaufgaben hat die junge Gründerin jedenfalls gemacht, so viel sei bereits jetzt gesagt, denn mit Limberry hat sie nicht nur ein Trachtenlabel geschaffen, sondern eine großartige Onlineplattform mit einem Dirndl-Konfigurator. Dabei werden sämtliche Dirndl nach Bestelleingang innerhalb von 2 Wochen per Hand gefertigt und den Kunden zugeschickt.
Doch das ist noch nicht alles. Wer keinen großen Wert auf ein individuell zusammengestelltes Dirndl mit Maßanfertigung legt, der kann eine deutlich günstigere Version wählen. Denn Limberry stellt jedes Jahr eigene Kollektionen her, die von dem jungen Unternehmen vorgegeben sind, in diesem Fall können lediglich die Größen gewählt werden.
Darüber hinaus hat Limberry auch noch Zugriff auf 25 weitere namhafte Hersteller und kann somit auch Dirndl anderer Hersteller anbieten. Somit lässt sich für jeden Kundenwunsch und Geschmack das richtige Kleidungsstück finden.
[embedyt] http://www.youtube.com/watch?v=JiVE90mQZng[/embedyt]Ein Investor, der gleichzeitig als strategischer Partner dient, wäre natürlich der Optimalfall. Neues Kapital ist für die Gründerin Sibilla Kawala-Bulas jedenfalls sehr wichtig, denn derzeit müssen sowohl ihr ehemaliges Wohnzimmer, als auch ihr Schlafzimmer als Lager fungieren, da das Geld nicht ausreicht, um eine geeignete Gewerbeimmobilie in Hamburg anzumieten. Die Stadt ist ja ohnehin für hohe Mietkosten bekannt.
Von den Löwen möchte sie jedenfalls einen Betrag von 150.000 Euro haben und ist bereit dafür 10 % der Geschäftsanteile abzugeben, was einer Firmenbewertung von 1,5 Mio. Euro entspricht. Das Geld möchte Sie einsetzen um neue Geschäftsräume beziehen zu können, einen Teil in eine neue Herrenkollektion zu stecken und einen Teil für das Marketing von Limberry.
Die reinen Herstellungskosten der fertigen Dirndl liegen bei 80 Euro, die Herstellungskosten für die maßangefertigten Dirndl bei etwa 150 Euro.
Der Umsatz betrug im 1. Jahr 36.000 Euro. Jetzt liegt der Umsatz bei 550.000 Euro. Der Umsatz wurde somit binnen eines Jahres verfünfzehnfacht.
Gestartet war die Gründerin mit 38.000 Euro aus einem Bausparvertrag, den ihre Eltern zur Geburt für sie abgeschlossen hatten und mit 100.000 Euro aus einem Familien-Darlehen, welches aber zwischenzeitlich wieder komplett zurück bezahlt ist.
Wie wird es für Sibilla Kawala-Bulas weitergehen, wenn sie es nicht schaffen sollte, einen Investor zu finden? Wird dann Limberry aufgeben müssen? War es wirklich die richtige Entscheidung der Gründerin den sicheren Job im Stahlhandel des Vaters aufzugeben? – Am Dienstag werden wir es erfahren. Drücken wir der sympathischen Gründerin, ganz feste die Daumen, dass es klappt. Der Pitch ist jedenfalls sehr, sehr gut und Sibilla perfekt vorbereitet. Doch wird es wirklich reichen?
Nachdem die Stoffe durchaus hochwertig erscheinen, bleibt die Frage, wer hier Federn lässt ?
Mehr wie 40 EUR dürfte für die Näherin nicht übrigbleiben, und ich glaube nicht, dass sie das Dirndl
in 4 Std. fertigstellen kann .. außer es wären vorgefertigte Teile .. die sich aber auch nicht von selbst herstellen ..(es soll ja in Deutschland produziert werden )
Bei dieser Gewinnspanne wäre eine ethisch und moralisch vertretbare Entlohnung durchaus machbar.