Marken kaufen, aber No-Name bezahlen. Geht das?

Marken-kaufen-aber-No-Name-bezahlen-Geht-dasDen renommierten Marken stehen immer die No-Name-Produkte entgegen. Jeder freut sich, wenn er ein hochwertiges Produkt zu einem günstigen Preis ersteht. Kunden verbinden renommierte Marken seit jeher mit Qualität. Durch die steigenden Preise weichen jedoch immer mehr Verbraucher auf Discounter aus, die vergleichbare Produkte günstiger als die renommierten Hersteller anbieten. Sie können jedoch nicht nur bei Ihrem Einkauf beim Discounter, sondern auch in vielen anderen Geschäften sparen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Nun überlegen Sie sich, ob es möglich ist, Marken zu kaufen, aber No-Name zu bezahlen. Sie bekommen No-Name-Produkte nicht nur in derselben Qualitätsstufe wie die renommierten Marken, sondern in vielen Fällen sogar die Marke selbst. Nur auf die gewohnte Verpackung, die Sie in der Regel sofort einer bestimmten Marke zuordnen (zum Beispiel die blaue Dose mit weißem Schriftzug von Nivea), müssen Sie verzichten. Dieser Verzicht ist jedoch durchaus zu verschmerzen.

Die renommierten Hausmarken

Viele Discounter wie Aldi, Rewe und Edeka führen neben den bekannten Markenprodukten ihre handelseigenen Produkte unter ihren mittlerweile nicht weniger bekannten Hausmarken wie „Ja“ bei Rewe oder „gut und günstig“ bei Edeka. Machen Sie sich die Mühe und werfen Sie einen Blick auf die Herstellerangaben auf der Verpackung dieser Handelsmarken. Insbesondere bei Lebensmitteln lohnt sich ein Vergleich, um am Ende zu sparen, denn dieser Posten ist neben Wohnung und Kfz der drittgrößte bei den Ausgaben in deutschen Haushalten. Schon jetzt lässt sich feststellen, dass bei einem konstanten Preisanstieg alle Lebensmittel in fünf Jahren um die Hälfte teurer sein werden. Oft stehen in den Regalen Produkte aus dem Marken- und No-Name-Segment nebeneinander, wobei das Markenprodukt natürlich wesentlich teurer ist. Viele Verbraucher greifen alleine deshalb zu dem teureren Markenprodukt, weil sie dem Billigprodukt keine Qualität zutrauen. Ein Blick auf die Verpackung lohnt sich jedoch. Sie werden feststellen, dass Marken- und No-Name-Produkte in vielen Fällen von den gleichen Herstellern kommen, sich also in den teuren und billigen Verpackungen zu einhundert Prozent identische Produkte befinden. Ein gutes Beispiel dafür ist „Müller“-Milch und das vergleichbare Produkt von „gut & günstig“ bei Edeka. Es handelt sich um ein Milchprodukt von ein und demselben Hersteller. Das Billigprodukt enthält also genauso die „Müller“-Milch wie das teure Markenprodukt, auf dem „Müller“ draufsteht.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Der Grund für diese Strategie des Einzelhandels liegt in der zunehmenden Bedeutung der Handelsmarken. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten, hoher Erwerbslosigkeit, Harz IV, Inflation und Lohnstagnierung können sich viele Verbraucher die teuren Markenprodukte nicht mehr leisten. Diesen Trend haben die Einzelhandelsketten und Hersteller für sich entdeckt und daher die No-Name-Produkte, also die Handelsmarken, entwickelt. Der Umsatz aus diesem Segment macht inzwischen vierzig Prozent des Umsatzes aus. Qualität sollen vor allem klangvolle Fantasienamen wie „Gut Ponholz“ suggerieren. Die Marken der jeweiligen Handelsketten gelten sowohl für Einzelprodukte als auch für Produktgruppen. Die Hersteller sind entweder die Markenhersteller selbst oder auf Handelsmarken spezialisierte Produzenten. Eigenmarke und Handelsmarke bezeichnen die gleichen Produkte. No-Name-Produkte werden deshalb mit dieser wenig schmeichelhaften Beschreibung bezeichnet, weil ihre Hersteller oft ungenannt bleiben. Handelsmarken ermöglichen die Austauschbarkeit der Hersteller, Vereinheitlichung (Corporate Identity) und gezieltes Marketing. Die Handelsketten sagen uns: „Seht her, wir können auch günstig“. Die Handelsmarken sind mittlerweile auch zu renommierten Marken geworden, die die Kundenbindung an die jeweiligen Handelsketten wie Rewe, Edeka oder Marktkauf stärken soll. Ein weiterer Aspekt ist die Streuung auf mehrere Hersteller und somit die Vermeidung der Abhängigkeit von nur einem Produzenten. Auf diese Weise ist es den Handelsketten möglich, ein Produkt auf mehrere Hersteller zu verteilen, im Endeffekt aber nur ein Produkt anzubieten.

Nicht alle leben das Gebot der Transparenz

Einige Handelsketten wie Aldi machen es ihren Kunden leicht, bei einem Blick auf die Verpackung den Hersteller zu identifizieren. Edeka, Netto und Marktkauf, die alle zu einem Handelskonzern gehören, setzen im Gegensatz dazu nicht unbedingt auf das Gebot der Transparenz. Ein Blick auf die Verpackung gibt nur in seltenen Fällen den Hersteller preis. Einzig im Bereich des Fleischverkaufs bezeichnet der Konzern aufgrund gesetzlicher Vorschriften die jeweiligen Hersteller.

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