Materialaufwand

MaterialaufwandDer Begriff Materialaufwand nimmt eine zentrale Rolle in der Gewinn- und Verlustrechnung ein, wenn sie gemäß dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden ist. Der Materialaufwand ist eine Zusammensetzung aus der Gesamtzahl von Hilfs-, Roh sowie Betriebsstoffen, aus bezogenen Produkten und Dienstleistungen. Er wird berechnet, indem man den Bestand zu Beginn der Periode mit den Zulagen innerhalb der Periode zusammenzählt und im Anschluss eine Subtraktion mit dem Endbestand zum Ende der Periode durchführt. Die Formel lautet demnach: Endbestand= Anfangsbestand + Zugänge – Abgänge. Wenn man eine Bewertung des Ergebnisses zu den Kosten durchführt, resultiert daraus der Materialaufwand. Zum Bereich der bezogenen Leistungen gehören zum Beispiel Ausgaben für Leiharbeiter sowie für von dritten Personen ausgeführte Reparaturen. Die GuV Position erfasst sämtliche Leistungen, die Unternehmen für die Erzeugung eines Produkts benötigen.

Kontenbereich mit drei Unterbereichen

Verbrauch von Material und Stoff:

Dieser Bereich beschreibt den Verbrauch von Rohstoffen sowie von Betriebs- sowie Hilfsstoffen. Er beinhaltet im Regelfall 100 Konten, welche vom Benützer selbst bestimmt werden können.

Materialaufwand:

Diese Konten umfassen sämtliche Einkäufe von Hilfs- Roh- sowie Betriebsstoffen. Darüber hinaus beschäftigen sich diese Bereiche mit Energiestoffen aus dem Gebiet Fertigung.

Eingang von Waren:

Diese Konten erfassen die gewöhnlichen Produkt- sowie Wareneinkäufe sowie innergemeinschaftliche Gewinne.
Konten, die beispielsweise Skonto, Nachlässe, Einfuhrabgaben und Zölle erfassen, können keiner bestimmten Gruppe von Konten zugeordnet werden. Beim Waren- und Materialeinkauf müssen umsatzsteuerliche Bestimmungen beachtet werden, weil ansonsten ein Abzug der Vorsteuer abgelehnt werden könnte. Bedeutende Bestimmungen sowie Buchungssätze im Hinblick auf den innergemeinschaftlichen Ertrag sowie auf den gewöhnlichen Einkauf von Waren findet man auf diversen Internetseiten.

Als Beispiel für potenzielle Geschäftsvorfälle ist an dieser Stelle der Tischler zu nennen, welcher Holz einkauft oder ein Gemischtwarenhändler, der beim Großhändler Waren zum Zweck des Wiederverkaufs erwirbt. Aber auch die Entnahme von Materialien aus dem Rohstofflager für das Produzieren von Waren ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert.

Das Konto „Fremdleistungen“ stellt das Hauptkonto im Bereich inländischer Dienstleistungen dar. Die übrigen Konten im Sinne bezogener Dienstleistungen existieren für Dienstleistungen in der Europäischen Union oder für Länder außerhalb der EU. Auch Bauleistungen gehören in diese Kategorie.

Ebenso von Bedeutung sind umsatzsteuerrechtliche Voraussetzungen. In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet werden, dass die Umkehrung der Steuerschuld existiert. Dadurch wird der Empfänger der Leistung zum Steuerschuldner.

Hier erfolgen Buchungen von Dienstleistungen wie beispielsweise: Ein Unternehmer lässt seine Waren von einer Malerfirma lackieren. Das Transportieren nicht fertiger Artikel durch eine Spedition zum nächsten Standort, der diesen weiterverarbeitet. Ein Bauunternehmen lässt von einem anderen Unternehmen ein Fundament errichten.

Arten des Materialaufwands:

Wie bereits kurz erwähnt, teilt sich der Materialaufwand in insgesamt drei Bereiche auf:
- Rohstoffkosten wie zum Beispiel das Holz innerhalb der Möbelindustrie
- Hilfsstoffkosten, zu denen zum Beispiel das Verpackungsmaterial oder Reinigungsprodukte zählen und
- Betriebsstoffkosten wie beispielsweise Gas, Strom, Büromaterial oder Rohöl

Die Kostenträgerrechnung besagt, dass sich der Materialaufwand aus den Einzelkosten und den Gemeinkosten zusammensetzt. Letztere meinen eine Aufschlüsselung von Beschaffungs- sowie Lagerkosten. Die dazugehörige Formel lautet daher wie folgt:
+ Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten

Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass es sich beim Materialaufwand um einen für Laien sehr komplexen Begriff handelt. Nichtsdestotrotz ist es für Unternehmen unabdingbar, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Schließlich nimmt der Materialaufwand im Bereich der Gewinn- und Verlustrechnung eine bedeutende Rolle ein.

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