Nutzen

NutzenAus wirtschaftlicher Sicht ist der Nutzen die Fähigkeit einer Ware oder einer Dienstleistung, um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen. Diese abstrakte Formulierung ist im Berufsalltag des Unternehmers so selbstverständlich, dass sie gar nicht im Detail definiert zu werden braucht. Was einer Sache oder einer Situation nutzt, ist hilfreich bis hin zu notwendig auf dem Wege zum Ziel. Die Kosten-Nutzen-Analyse ist eine Wirtschaftlichkeitsbewertung der Investition. Sie beinhaltet unter anderem den Nutzen der Investition im Hinblick auf die damit verbundene Steigerung von Umsatz und Gewinn. Andere Gesichtspunkte des Nutzens können rationaler Art sein. Zu ihnen gehören eine Personal- oder die Zeiteinsparung bei der Produktion. Vor der Investition wird zielorientiert geprüft, welcher Nutzen damit erreicht werden soll und kann. Der Begriff Nutzen wird sowohl betriebs- als auch volkswirtschaftlich verwendet. Das Nutzenschema der sogenannten Nürnberger Schule gliedert den wirtschaftlichen Nutzen in den Grundnutzen sowie in den Zusatznutzen. Als mathematische Funktion spielt der Nutzen in der VWL, der Volkswirtschaftslehre, eine wesentliche Rolle bei der Mikroökonomie.

Nutzen für den Existenzgründer

Der Jungunternehmer fragt sich schon bei seinen ersten Überlegungen nach dem Nutzen seiner zukünftigen Selbstständigkeit. Der ist einerseits damit erklärbar, dass der Unternehmer in spe mit seinem Gewerbe eigenständig sowie eigenverantwortlich einen dauerhaften Gewinn erzielen möchte. Der soll möglichst maximiert werden, damit über die dann möglichen Privatentnahmen der private Lebensstandard gesteigert, also verbessert werden kann. Andererseits muss sich der Unternehmer fragen, für wen sein Angebot welchen Nutzen bringt. Er benötigt für das, was er produziert oder leistet, Abnehmer und Käufer. Nur bei dieser funktionierenden Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage ergibt sich daraus ein Nutzen für beide Seiten. Die Betonung liegt auf „beide Seiten“. Dass nur eine Seite einen, das heißt ihren Nutzen hat, ist nicht ausreichend. Wenn der Kunde als Abnehmer die Ware oder Dienstleistung nutzen möchte, jedoch keinen adäquaten Preis dafür bezahlt, dann hat auch der Anbieter keinen Nutzen davon. Er arbeitet unproduktiv mit Verlust und wird zwangsläufig kurz über lang seine Tätigkeit einstellen.
Für den Unternehmer stellt sich diese Frage mehr theoretisch. Er hat lange über seine Geschäftsidee nachgedacht und den Nutzen mit einer Standort- sowie Marktanalyse gefestigt. Sofern sein Angebot an Ware oder Dienstleistung schon am Markt vorhanden ist, muss er die Kunden von der Güte und Qualität seines Produktes überzeugen. So entsteht ein Verdrängungsmarkt. Heutzutage gibt es so gut wie nichts, was es nicht schon gibt. Bei sogenannten Nischenangeboten ist der Nutzen für die Kunden besonders groß. Das Angebot ist neu beziehungsweise bisher kaum erhältlich gewesen. Die Nachfrage steigt, und auf diese Weise ist der Nutzen mit einer Umsatzsteigerung auf der einen und mit der Nachfrage auf der anderen Seite wechselseitig erreicht. Beide Seiten haben ihren eigenen Nutzen.

Abstufung von Dringlichkeit und Notwendigkeit

Der Begriff Nutzen wird in einem Unternehmen auch vielfach dann verwendet, wenn ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Entscheidung klassifiziert wird. Bei der Wahl dieses ist der Nutzen anders, also besser oder weniger gut, als bei der Wahl jenen Produktes. Damit verbunden ist ein Abschätzen und ein Vorausschauen darauf, wie das Ergebnis aussehen könnte. Ein Abwägen zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten gibt Erkenntnisse über den Nutzen der letztendlichen Entscheidung.

Im beruflichen Alltag nützt es dem Selbstständigen wenig, sich vielerlei Gedanken um den theoretischen Nutzen zu machen. Er wägt ab und entscheidet sich für den besten Lösungsweg. Basierend auf Intelligenz, auf Knowhow und auf Berufserfahrung ist das in den meisten Fällen der richtige Weg. Die Kosten-Nutzen-Analyse ist ein gedanklicher Automatismus; denn vor der Investition überlegt der Unternehmer wie selbstverständlich, ob sich die Ausgabe rechnet, und welcher Nutzen für sein Gewerbe damit kurz-, mittel- oder langfristig erreicht werden kann.

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