Personalrecruiting in Zeiten von Big Data

Big Data

Unternehmen stehen unter zunehmenden Druck, qualifiziertes Personal für sich zu gewinnen und zu halten. Das Personalrecruiting hat dabei in den letzten Jahren und Jahrzehnten umfassende Veränderungen erfahren. Mitarbeiter werden nicht mehr nur regional angesprochen, sondern zunehmend weltweit, so wie sich auch für die Bewerber die Stellensuche schon längst nicht mehr auf den derzeitigen Wohnort beschränkt. Entsprechend hat sich das Personalrecruiting zunehmend digitalisiert und Internetangebote wie Online-Jobbörsen und soziale Netzwerke spielen für die Ansprache potenzieller Mitarbeiter eine wichtige Rolle: Allein auf dem Jobportal Stepstone sind derzeit über 2.000 Stellen im Bereich Personal ausgeschrieben. Verglichen mit diesem Auftragsvolumen verlieren klassische Wege wie Zeitungsinserate immer stärker an Bedeutung. Je weiter sich der Arbeitsmarkt digitalisiert, umso wichtiger werden Big-Data-Tools, die aus den dabei anfallenden Datenmassen wertvolle Analysen ziehen und Überblick verschaffen können.

Personalfindung durch neue Medien

Personalfindung durch neue Medien

Ein präzises Abbild der Personalsituation – intern wie extern

Die Nutzung von Big Data im Bereich von Personalentscheidungen bezieht sich sowohl auf ein internes Bild des Unternehmens als auch auf ein externes Bild als Arbeitgeber. Die Daten beschreiben dabei ein umfassendes Bild der (potenziellen) Mitarbeiterschaft insgesamt und enthält insbesondere "weiche" Daten, sprich solche, die aus einem sozialen Kontext heraus Informationen mit Job-Bezug generieren. Eine der Hauptquellen dieser Daten sind entsprechend soziale Netzwerke, in denen sich die Menschen ungefiltert äußern können. Unternehmensintern ist Big Data beispielsweise einsetzbar für die Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs, der Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsmotivation, der Wechselwilligkeit der Mitarbeiter und der daraus resultierenden Mitarbeiterfluktuation oder auch weitere Kriterien zur Beurteilung der Effizienz einzelner Betriebe und Abteilungen. Ein genaueres Abbild der unternehmensinternen personellen Strukturen lässt sich auch für die Personalgewinnung nutzen, indem Big Data für eine präzisere Beschreibung der relevanten Arbeitsmärkte eingesetzt wird. Bedingungen an ein erfolgreiches Personalrecruiting können so enger gefasst und auf das tatsächliche Bild angepasst werden. Interessante Fragen hierbei sind beispielsweise, was Mitarbeiter ins Unternehmen lockt und wie wechselwillig sie in ihrer aktuellen Position sind.

Big Data wird das Personalrecruiting langfristig verändern

Für Unternehmen und Personaler ist es zukunftsweisend, sich in diesem Bereich Know-how anzueignen und die Strukturen zur Nutzung von Big Data zu schaffen, wie auch dieser lesenswerte Artikel der FAZ nahelegt. Nicht nur ein genaueres Abbild des Ist-Zustandes kann mit Big Data geschaffen werden, sondern ebenso ist eine präzisere Prognose zukünftiger Personalentwicklung möglich. So kann das Personalrecruiting gezielter und zügiger auf Veränderungen im Personalbedarf reagieren. Ein wechselwilliger Mitarbeiter ist wahrscheinlich mit einem geringeren Abfindungspaket zufrieden, wenn Personal eingespart werden muss. Umgekehrt lässt sich ein unzufriedener Mitarbeiter der Konkurrenz schneller von den Vorteilen des eigenen Unternehmens überzeugen. Qualifiziertes Personal zu rekrutieren und zu halten, ist für viele Unternehmen entscheidend, um am Markt weiter bestehen zu können. Die Informationen, die aus der Analyse von Big Data gewonnen werden können, werden in Zukunft für das Personalrecruiting ein bestimmender Faktor sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

magnifier linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram