Sechs Methoden, in beruflichen Gesprächen elegant Unwissenheit zu kaschieren

Sechs Methoden, in beruflichen Gesprächen elegant Unwissenheit zu kaschierenIm Arbeitsalltag können Sie in eine Situation geraten, in der Sie spontan ein Gespräch ohne die entsprechende Sachkenntnis führen müssen. Sie werden nervös und fragen sich, was Ihr Gesprächspartner wohl von Ihnen denkt. Es gibt allgemeine Tipps, die Ihnen dazu raten, nichts zu sagen, anerkennend zu nicken und schlau zu gucken. Diese Empfehlungen sind nicht falsch, es gibt jedoch feinere und subtilere Methoden, um in beruflichen Gesprächen elegant Unwissen zu kaschieren und dabei auch noch gut auszusehen.

Typ 1: Der gelangweilte Kenner

Beenden Sie ein für Sie ungünstiges Gespräch mit dem wirkungsvollen Satz: „Darüber haben wir doch schon mehrfach gesprochen. Wir sollten wirklich einmal über interessantere Dinge sprechen. Mich bewegt gerade das folgende Thema …“ Um diese Gesprächswende zu erreichen, müssen Sie das Thema aktiv wechseln, sich also nachhaltig in das Gespräch einschalten und zum richtigen Zeitpunkt die Gesprächsführung übernehmen. Achten Sie jedoch darauf, Ihren Gesprächspartnern nicht ins Wort zu fallen. Mit dieser Methode wirken Sie aggressiv und dominant. Warten Sie einen günstigen Zeitpunkt ab, um das Thema zu wechseln. Zwischendurch können Sie sich jedoch mit einer Frage dazwischen schalten, bitten jedoch gleichzeitig für die Unterbrechung um Entschuldigung: „Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung, über dieses Thema hat auch die Fachzeitschrift XY berichtet. Für uns wäre es viel interessanter zu wissen, was Sie von dem folgenden Wirtschaftsthema halten …“. Damit unterbrechen Sie das für Sie ungünstige Gespräch, zeigen gute Manieren, indem Sie sich für die Unterbrechung entschuldigen und schmeicheln Ihrem Gesprächspartner gleichzeitig damit, indem Sie ihn um seine Meinung bitten. Mit dieser Taktik sind Sie auf der sicheren Seite, denn Sie bestimmen das Gesprächsthema.

Typ 2: Der Skeptiker

Hören Sie aufmerksam zu und unterstreichen Sie mit Ihrer Körperhaltung konzentriertes Nachdenken. Hat Ihr Gesprächspartner zu Ende gesprochen, fragen Sie nach: „Ist das wirklich so, wie Sie gerade berichtet haben? Ich habe neulich gelesen, dass …“. Ein paar Sätze fallen Ihnen sicherlich auch ohne Sachkenntnis ein. Ihre Äußerungen müssen nicht fachlich fundiert sein, sie sollten jedoch so formuliert sein, dass sie zum Thema passen. Fragt Sie jemand nach der Quelle Ihres Wissens, sagen Sie, Sie hätten das eben Gesagte in einer Fachzeitschrift gelesen. Geben Sie an, dass Sie regelmäßig verschiedene Fachzeitschriften lesen, das macht einen guten Eindruck. Sagen Sie, dass Sie den Bericht heraussuchen und dann auf das Thema zurückkommen werden. Sie können sicher sein, keiner Ihrer Gesprächspartner im Nachhinein diesen Bericht von Ihnen anfordern wird.

Typ 3: Der Unaufmerksame

Während eines Gespräches, einer Diskussion oder eines Meetings sind Sie unaufmerksam und abgelenkt. Bevor Sie es sich versehen, fragt Sie ein Kollege nach Ihrer Meinung. Diese Situation ist peinlich, denn Sie sind nicht in der Lage, Ihre Meinung kundzutun, wenn Sie nicht wissen, worüber Ihre Kollegen gerade gesprochen haben. Stellen Sie so viele Rückfragen wie möglich: „Bevor ich dazu etwas sagen kann, habe ich noch eine Frage an Sie. Sie sprachen gerade davon, dass …“ An dieser Stelle greifen Sie Ihren letzten Gesprächsstand auf. Ihre Kollege wird Ihre Rückfrage beantworten, weil er vermeiden möchte, dass Sie etwas missverstehen und Sie sind wieder auf dem aktuellen Gesprächsstand, ohne dass jemand Ihre Unaufmerksamkeit bemerkt hat.

Typ 4: Der Schmeichler

Umgarnen Sie den Wortführer und loben Sie seine Gabe, Themen zu erklären: „Sie wissen stets, wie Sie ein bestimmtes Thema kurz und leicht verständlich erklären“ oder „Anders hätte ich dieses Thema auch nicht erklären können“. Dosieren Sie Ihre Schmeicheleien jedoch angemessen und übertreiben Sie Ihr Lob nicht, da Ihre Kollegen Sie sonst für einen Ja-Sager oder „Schleimer“ halten, der sich bei allen beliebt macht, um voranzukommen. Setzen Sie Ihre Schmeicheleien wohl dosiert ein, sonst nehmen Ihre Gesprächspartner Sie irgendwann nicht mehr ernst.

Typ 5: Der Rückfrager

Greifen Sie die für das Thema wichtigen Schlüsselbegriffe auf. Behandelt das Gesprächsthema die Wirtschaft, fragen Sie nach: „Was genau meinen Sie, wenn Sie von der Wirtschaft sprechen?“ Beim Thema Arbeitsrecht sagen Sie: „Das Thema Arbeitsrecht ist ein interessantes, aber auch kompliziertes Thema. Was meinen Sie genau, wenn Sie von Unternehmen und Gewerkschaften sprechen?“ Zielführend ist, wenn Sie allgemeine Begriffe verwenden, die als Oberbegriff ein Thema beschreiben, denn je allgemeiner diese gehalten sind, desto länger fallen die Antworten auf Ihre Fragen aus und desto weniger müssen Sie selbst sprechen.

Typ 6: Der Gefühlvolle

Appellieren Sie an die Gefühle Ihrer Gesprächspartner und sagen sie Sätze wie: „Das alles bewegt mich doch sehr. Wäre es Ihnen unangenehm, über etwas anderes zu sprechen. Wir können dieses Thema das nächste Mal gerne wieder aufgreifen.“ Aber Vorsicht, diese, wenig feine Methode ist ausschließlich dann angemessen, wenn emotionale Themen behandelt werden. Im Fall von sachlichen Gesprächen zu den Themen Wirtschaft, Unternehmensabläufe, Aufträge oder Politik ist diese emotionale Methode unangebracht.

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