Studie des Wirtschaftsverbandes „Die jungen Unternehmer“: Gründer kämpfen mit hohen Bürokratiehürden und erschwerten Zugang zu Risikokapital

Gründer kämpfen mit hohen Bürokratiehürden und erschwerten Zugang zu RisikokapitalNach Aussage des Wirtschaftsverbandes „Die jungen Unternehmer“ liegt die Zahl der Unternehmensgründungen auf einem Rekordtief. Das liege vor allem an den hohen bürokratischen Hürden vor der Gründung und während der ersten Jahre, wie eine Umfrage des Wirtschaftsverbandes im Dezember 2014 mit 134 Gründern ergab. Zudem sei der Zugang zu Risikokapital deutlich erschwert.

Vor der Gründung ist nach der Gründung

Schon vor der Gründung müssen viele offene Fragen geklärt werden. Zu den bürokratischen und rechtlichen Hürden, die gemeistert werden wollen, gehört beispielsweise die Entscheidung für die richtige Rechtsform: Handelt sich es sich bei der geplanten Unternehmung um eine freiberufliche oder gewerbliche Tätigkeit? Mögliche Rechtsformen stellen unter anderem die GbR, die GmbH, das Kleingewerbe oder die UG dar. Welche Form sinnvoll ist, hängt sowohl von spezifischen finanziellen als auch zeitlichen Aspekten ab sowie vom jeweiligen Haftungsrisiko. Dazu kommen Fragen wie: Wo und bei wem erfolgt die Anmeldung meines Vorhabens? Welche Versicherungen und weiteren Absicherungen benötige ich? Welche Unterlagen braucht welche Institution? Hier sollten Gründer genügend Zeit und auch Geld in eine umfassende Beratung investieren, um gleich zu Beginn die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.

Bürokratie bindet wertvolle Arbeitszeit

Sind die Gründungshürden gemeistert, warten neue steuerrechtliche und rechtliche Herausforderungen auf den Jungunternehmer: Was ist mit der Umsatzsteuerpflicht? Besteht eine einfache oder eine doppelte Buchführungs-Pflicht? Ab welcher Unternehmensgröße macht die Einführung eines Controllings-Systems Sinn? Eine fehlerhafte Buchführung kann zu erheblichen Steuernachzahlungen und weiteren Unannehmlichkeiten führen. Laut der Wirtschaftsverbands-Studie sind 67 Prozent der befragten Gründer pro Woche zwischen fünf und fünfzehn Stunden mit bürokratischen Aufgaben beschäftigt. Elf Prozent geben sogar mehr als fünfzehn Zeitstunden an. Wertvolle Arbeitszeit, die für Projekte, Projektmanagement und Neukundenakquise verloren geht. Besonders zeitraubend seien unter anderem die Buchführung, die Bilanzierung sowie die Umsatzsteuervoranmeldung. Zeitmanagement ist ein wichtiger Aspekt, der bei einer selbstständigen Tätigkeit nicht unterschätzt werden sollte. Gründer sollten zudem prüfen, welche Aufgaben beispielsweise an einen Steuerberater abgegeben werden können. Hier sollten Kosten-Nutzen-Faktoren genau abgewogen werden.

Mangelndes Risikokapital – Holpriger Start anstatt Höhenflug mit Weitsicht

Gerade wer sich mit einer innovativen Geschäftsidee selbstständig machen möchte, kämpft mit Finanzierungsschwierigkeiten. Nach Aussage der „Jungen Unternehmern“ fehle Start-ups oft das benötigte Risikokapital. In Deutschland stecke demnach die private Finanzierung von Unternehmensgründungen häufig noch in den Kinderschuhen. Die Ursache hierfür liege darin begründet, dass die Privatfinanzierung von Gründungen aus wirtschaftlicher Sicht eher unattraktiv sei und die Startphase häufig mit Verlusten einherginge. Empfehlenswert ist hier ein Finanzierungsmix – bestehend aus Eigen- und Risikokapital, staatlichen Förderungen, Bankkrediten und alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Das kann neben Crowdfunding, Joint-Venture-Kapital auch Factoring sein. Welche Finanzierungskombination in Frage kommt, hängt vom jeweiligen Unternehmenshintergrund ab. Auch hier ist eine zielgerichtete Beratung dringend anzuraten.

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