Bachelor vs. Master: In welchen Branchen sich der höhere Abschluss lohnt

Studentin lernt für die Uni

Über 50 Prozent der Abiturienten entscheiden sich für eine akademische Ausbildung. Stellt sich die Frage: Reicht ein Bachelorschluss – oder muss es ein Master sein, um nach der Uni ein ordentliches Einstiegsgehalt zu bekommen? Eine aktuelle Gehaltsstudie gibt Aufschluss.

Masterabsolventen können mit rund 2.800 Euro mehr rechnen

Mit einem Bachelorabschluss kommen Absolventen auf ein Jahresgehalt von brutto rund 43.200 Euro. Absolventen mit Masterabschluss verdienen nach der Universität im Schnitt 46.000 Euro. Der Unterschied beträgt also lediglich knapp 2.800 Euro pro Jahr. Und was landet davon auf dem Konto? Ein 25-Jähriger, wohnhaft in Hessen, unverheiratet, keine Kinder, Steuerklasse I, kommt als Bachelor auf ein Nettogehalt von rund 2.200 Euro und als Master auf 2.300 Euro.

Die Werte für die Einstiegsgehälter stammen aus der Gehaltsanalyse des Onlineportals Gehalt.de. Grundlage der Untersuchung sind über 13.000 Datensätze von Akademikern mit höchstens drei Jahren Berufserfahrung.

Spitzengehälter werden vor allem in Branchen gezahlt, in denen Nachwuchsmangel herrscht. Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler in den Branchen Finanzwesen und IT profitieren monetär stärker vom Masterabschluss. In eher schlechter vergüteten Berufen wie den Medien und im sozialen Bereich bringt ein Masterabschluss anfangs keine großen Gehaltsunterschied.

Bei Akademikern steigt das Gehalt vor allem mit der Personalverantwortung. Wer eine Führungsposition anstrebt, sollte einen Master vorweisen können. Eine Garantie für ein hohes Einkommen ist ein Studienabschluss aber nicht – Berufserfahrung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, kann mitunter sogar wichtiger als eine akademische Ausbildung sein. So haben beispielsweise beim Finanzdienstleister Swiss Life Select auch Quereinsteiger ohne Abschluss gute Berufschancen.

Bachelor: Welche Berufe sind am besten bezahlt?

Nach der Uni als Softwareentwickler Karriere machen? Gute Idee! Berufsanfänger in IT-Beratung, -Analyse und -Konzeption verdienen mit einem Bachelor bereits rund 50.000 Euro jährlich. Vertriebsingenieure kommen auf ein Bruttojahreseinkommen von 48.900 Euro. Arbeitnehmer in der technischen Forschung und Entwicklung erzielen 48.800 Euro. Account Manager kommen auf 47.300 Euro, Beschäftigte im Produktmanagement auf 45.400 Euro pro Jahr.

In diesen Branchen steigen Bachelor-Absolventen niedrig ein

Ein anderes Bild zeigt sich bei Grafikern mit Bachelorabschluss, sie bekommen gerade einmal 29.900 pro Jahr. Und selbst Architekten verdienen anfangs lediglich 30.700 Euro jährlich, Kundenberater kommen auf ein Jahresgehalt von 33.000 Euro.

Master: Top-Berufe für Absolventen

57.600 Euro brutto: Risikomanager beziehen die höchsten Einstiegsgehälter unter den Masterabsolventen. Dafür tragen sie reichlich Verantwortung, müssen Risiken und Investitionen abwägen und unternehmerische Entscheidungen treffen. SAP-Berater rangieren auf dem zweiten Platz mit 52.900 Euro. Ingenieure in der Produktion kommen auf 51.500 Euro Jahresgehalt.

Flop-Branchen für Studis mit Masterabschluss

Architekten sollten sich gut überlegen, ob sie noch den Master machen oder lieber Berufserfahrung sammeln: Trotz Master verdienen sie nur 33.400 Euro. Gleiches gilt für Redakteure (32.700 Euro) und Grafiker (32.300 Euro). Mehr über die Lücken bei den Einstiegsgehältern erzählt Gehaltsexperte Philip Bierbach im Interview mit „Deutschlandfunk“.

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