Das sind die größten Hürden für Unternehmensgründer

Firmengründung außerhalb Deutschland

Von der spontanen Geschäftsidee bis zum florierenden Unternehmen ist es ein langer Weg. So ist auch das Ergebnis des Gründerreports 2018 von der Deutschen Industrie- und Handelskammer wenig überraschend: Zwar gibt es in Deutschland immer mehr Menschen, die sich vorstellen könnten, sich selbstständig zu machen – doch die wenigsten wagen den Sprung ins kalte Wasser. Grund dafür sind die zahlreichen Hürden, die Gründer nehmen müssen.

Das Problem mit dem Startkapital

Kaum ein Gründer kann ein Unternehmen aus eigener Tasche finanzieren. Entsprechend werden Geldspritzen durch eine Bank benötigt, die insbesondere Selbstständige jedoch nicht so leicht bekommen. So hat eine Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management herausgefunden, dass deutsche Banken Gründern deutlich weniger Kapital zur Verfügung stellen als beispielsweise Banken in den USA oder China – dort ist bis zu 20 Mal mehr Kapital drin. Und als wäre es nicht schon schwer genug, die Bank überhaupt vom eigenen Businessplan zu überzeugen, verschätzen sich viele bei einer Zusage auch bei der benötigten Summe. Denn statt sich zu „überschulden“ und unattraktiv für die Bank zu werden, versuchen viele, mit so wenig Geld wie möglich über die Runden zu kommen.

Das Problem: Bis schwarze Zahlen erreicht sind, vergehen in der Regel mindestens sechs Monate. In dieser Zeit müssen Gründer nicht nur in Einrichtungsgegenstände und Mitarbeiter investieren, sondern sich auch selbst ein Gehalt auszahlen. Noch schwieriger wird es, wenn ein Unternehmen unerwartet erfolgreich ist, denn um zu expandieren fehlt bei einer Unterfinanzierung dann das Geld – und lässt den andauernden Erfolg in weite Ferne rücken.

Mangelnde Absicherungen und Rechtskenntnisse

Nicht selten stellt auch die Unwissenheit der Gründer eine große Hürde dar. So kann beispielsweise eine falsch gewählte Rechtsform der Gesellschaft Probleme nach sich ziehen. Besonders Neulinge sollten sich diesbezüglich umfassend bei einem Anwalt informieren oder sich bei der Handelskammer beraten lassen. Ansonsten können beispielsweise verletzte Urheberrechte den finanziellen Bankrott zur Folge haben. Ebenso schwierig wird es, wenn sich Unternehmer nicht ausreichend absichern. So sollte nicht nur das Unternehmen rechtlich umfassend geschützt werden, auch die Gründer selbst sollten sich ausreichend versichern. Denn Selbstständige haben beispielsweise kein Anrecht auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente und sind daher gut beraten, sich privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abzusichern. Solche Versicherungen lassen sich heutzutage mühelos online abschließen, können aber vor dem finanziellen Ruin bewahren. Je nach Anbieter gibt es sogar diverse Zusatzleistungen. CosmosDirekt beispielsweise gewährt eine Rentenerhöhung Jahr für Jahr und verpflichtet Versicherte nicht dazu, im Fall einer Berufsunfähigkeit einen anderen Beruf ausüben zu müssen.

Schwieriges Zeitmanagement

Schwierig ist es für Jungunternehmer auch, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Besonders Frauen stehen vor der Herausforderung, wie und ob sie als Unternehmerinnen ihren Kindern gerecht werden könnten. Entsprechend liegt der Anteil weiblicher Gründer seit Jahren unter 30 Prozent. Noch schwieriger wird es allerdings, wenn eine falsche Zeitkalkulation sämtliche Pläne über den Haufen wirft. So ist es für Gründer oftmals schwierig einzuschätzen, wie viel Arbeit sie in ihr Unternehmen investieren müssen und auch, welche Arbeitsstunden sie pro Jahr wirklich verkaufen können. Denn neben gewinnbringenden Verkäufen fallen auch diverse unbezahlte Arbeitsstunden an.

Um es Gründern künftig leichter zu machen, fordern Experten nun eine Reaktion aus der Politik. So bedarf es für einen reibungslosen Unternehmensstart weniger Bürokratie, schneller zugänglichen Finanzspritzen und zentraler Anlaufstellen, die umfassende Hilfestellung bieten können. Nur so kann der Weg für die innovativen Unternehmen von morgen geebnet werden.

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