Die unterschiedlichen Darlehensformen im Überblick

Darlehensformen

Auch wenn die Begriffe Darlehen und Kredit im alltäglichen Sprachgebrauch meist synonym verwendet werden, gibt es zwischen ihnen ein paar Unterschiede. Zwar stehen beide für den Vorgang der Geldleihe, der Begriff wird jedoch in erster Linie für langfristige Kredite über vergleichsweise hohe Summen verwendet. In der Praxis erfolgt die Unterscheidung auf Basis zweier Kriterien: Verwendungszweck und Art der Rückzahlung. Wir stellen die verschiedenen Darlehensformen kurz vor.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Bei der Beantragung eines Darlehens gibt es einiges zu beachten. So muss beispielsweise eine Reihe an Unterlagen wie z. B. Einkommensnachweise und Ausweisdokumente eingereicht werden. Damit alles zur rechten Zeit am rechten Ort ist, empfehlen wir diese Informationswebsite, in welcher es neben allgemeinen Informationen auch eine vollständige Auflistung aller benötigten Dokumente gibt.

Darlehensformen nach Verwendungszweck

Ein Darlehensvertrag ist an einen bestimmten Verwendungszweck gekoppelt, weswegen die so zur Verfügung gestellten Geldbeträge nicht für andere Dinge ausgegeben werden dürfen. In der Regel muss der Darlehensnehmer hierfür die entsprechenden Nachweise erbringen. Bestes Beispiel hierfür ist das Immobiliendarlehen. Hierbei handelt es sich um einen langfristigen Darlehensvertrag, dessen Laufzeit sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken kann. Die Verwendung ist auf Bau oder Erwerb von Wohneigentum beschränkt.

Bei Immobiliengeschäften kommen häufig auch Darlehensverträge mit grundpfandrechtlicher Absicherung zum Einsatz. Hierbei dient die Immobilie selbst als Sicherheit. Sie bleibt damit Eigentum der Bank, bis der Betrag komplett abbezahlt wurde. Bekanntestes Beispiel ist das Hypothekendarlehen. Den Darlehensgeber wird dabei das Recht übertragen, die Immobilie zu verwerten, sofern die Restschuld nicht mehr zurückgezahlt werden kann. Ähnlich verhält es sich mit der Grundschuld, die jedoch auch nach Tilgung des Darlehens für weitere Finanzierungen verwendet werden kann. Die Grundschuld ist damit nicht an eine bestimmte Forderung gebunden.

Daneben gibt es auch Darlehen, die für den Erwerb von Kraftfahrzeugen konzipiert sind. In diesem Fall dient das Fahrzeug der Absicherung, indem der Kfz-Brief (Zulassungsbescheinigung Teil II) bei der Bank verbleibt, bis die Restschuld komplett getilgt wurde.

Darlehensformen nach Zahlungsmodalitäten

Die Zahlungsmodalitäten sind ein häufig herangezogenes Mittel zur Unterscheidung der verschiedenen Darlehensformen. Sämtlichen hier genannten Varianten gemeinsam ist nur, dass sie bis zum Erreichen eines bestimmten Stichtags komplett abbezahlt sein müssen. Die häufigsten Darlehensformen sind:

  • Annuitätendarlehen
  • Endfälliges Darlehen
  • Forward-Darlehen
  • Tilgungsdarlehen

Annuitätendarlehen

Die häufigste Form des Darlehens ist das Annuitätendarlehen, zu dem Sie hier ausführliche Informationen von ausgewiesenen Experten erhalten. Wesentliches Merkmal dieser Darlehensform ist es, dass die monatlich zu zahlende Rate über die gesamte Laufzeit hinweg gleich hoch bleibt. Das verschafft Darlehensnehmern den Vorteil einer langfristigen Planungssicherheit. Lediglich Zins- und Tilgungsanteil variieren mit der Zeit. Zu Beginn der Rückzahlung überwiegt der Zinsanteil, gegen Ende besteht eine Annuität fast nur noch aus Tilgungsanteil.

Endfälliges Darlehen

Der Name deutet bereits an, dass die Tilgung bei dieser Darlehensform erst am Ende der Laufzeit erfolgt. Der gesamte Darlehensbetrag wird zu einem bestimmten Stichtag fällig. Während der Laufzeit selbst sind nur Zinszahlungen zu leisten. Andere Bezeichnungen hierfür sind Fest- und Fälligkeitsdarlehen.

Forwarddarlehen

Die Besonderheit eines Forward-Darlehens liegt darin, dass es bis zu 36 Monate im Voraus vertraglich abgeschlossen wird und es damit erst mit entsprechender zeitlicher Verzögerung zur Auszahlung kommt. Auf diese Weise lässt sich ein in der Zukunft liegender Finanzierungsbedarf zu den aktuell gültigen Konditionen absichern. Besonders Vorteilhaft ist ein solcher Vertrag immer dann, wenn er in Zeiten steigender Zinsen abgeschlossen wird.

Tilgungsdarlehen

Bei einem Tilgungsdarlehen fallen die Raten zu Beginn der Laufzeit höher aus. Das liegt an den zu zahlenden Zinsen, die sich an der jeweiligen Restschuld orientieren. Dementsprechend werden zum Laufzeitende hin die monatlich zu zahlenden Raten immer kleiner. Dabei bleibt jedoch der Tilgungsanteil immer konstant.

Fazit: Prüfung der Optionen lohnt sich!

Die verschiedenen hier dargestellten Darlehensformen zeigen, dass es durchaus sinnvoll ist, sich vor Abschluss einer Finanzierung mit den verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen. Oftmals lassen sich durch die Auswahl des richtigen Darlehens auch Vergünstigungen erzielen. Auch sind Anpassungen an die eigene finanzielle Situation möglich. Ein endfälliges Darlehen kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn fest mit der Ablaufleistung einer kapitalbildenden Lebensversicherung gerechnet werden darf. Forwarddarlehen werden gerne zur Anschlussfinanzierung bei Immobiliendarlehen herangezogen, um so eine zinsgünstige Finanzierung der Restschuld zu gewährleisten.

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