Due Diligence: Nutzen Sie diese Informationsquellen

Due Diligence

Due Diligence ist einer der Wirtschaftsanglizismen, die wir aus der englischen Sprache übernommen haben. Übersetzt heißt der Begriff „angemessene Sorgfalt“. Was steckt jedoch hinter dem Begriff, wenn er in der Wirtschaft verwendet wird?

Mit dem Verfahren von Due Diligence beschaffen Sie sich alle wichtigen Informationen über ein Unternehmen, das zum Verkauf steht. Sie wenden dieses Verfahren demzufolge im Bereich der Unternehmensakquisition an. Haben Sie sich dazu entschlossen, ein Unternehmen zu kaufen, müssen Sie sich im Vorfeld alle notwendigen Informationen über Ihren Wunschkandidaten beschaffen, damit Sie die „Katze nicht im Sack kaufen“. Sie haben die Möglichkeit, Informationen auf zwei unterschiedlichen Wegen zu beziehen: mit Einwilligung des zum Kauf stehenden Unternehmens und über externe Quellen. Mit Due Diligence erkennen Sie die mit der Akquisition einhergehenden Chancen und Risiken. Das Verfahren ermöglicht Ihnen, durch einen verbesserten Informationsstandard den Unternehmenswert zu ermitteln. Due Dilligence ist auch ein Entscheidungsfinder. Stellen Sie während dieses Prozesses bisher unbekannte Mängel fest, verbessert diese Tatsache Ihre Verhandlungsposition und führt möglicherweise zu einem verminderten Kaufpreis und weiteren Zugeständnissen des Verkäufers. Mit Zustimmung des Verkäufers greifen Sie auf dessen interne Informationsquellen zurück. Er gibt Ihnen Einblick in betriebliche Abläufe und Prozesse, in die Jahresabschlussberichte, Statistiken, Kostenübersichten, Verträge, Produktinformationen und noch viele weitere Dokumente, die Ihnen bei Ihrer Kaufentscheidung behilflich sind. Diese Dokumente sind Geschäftsinterna und daher vertraulich zu behandeln. Der Letter of Intent enthält häufig die Vereinbarung, dass der Käufer von diesen Geschäftsunterlagen keine Kopien anfertigen darf.

Due Diligencen

Mit einem Unternehmen übernehmen Sie jedoch nicht nur den Marktwert als solches, sondern auch die Mitarbeiter. Befragungen und Informationsgespräche vor Ort helfen dabei, Ihre zukünftigen Mitarbeiter kennenzulernen. Diese Gespräche sind für beide Seiten sinnvoll. Sie können Ihre zukünftigen Mitarbeiter zumindest grob einschätzen und die andere Seite weiß, wer der neue Chef sein wird. Eine Unternehmensübernahme ist immer mit Unsicherheiten aufseiten der Mitarbeiter verbunden, denn viele fürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Ein erstes Gespräch zum Kennenlernen hilft, Unsicherheiten auf beiden Seiten abzubauen. Dieser erste Eindruck verschafft Ihnen einen Überblick über das Betriebsklima und die Mitarbeitermotivation. Weitere Informationsgespräche bieten sich im Rahmen einer Betriebsbesichtigung an, bei der Sie wichtige Fakten zur geografischen Lage erfahren, insbesondere, was die Verkehrsanbindung an die umliegenden Autobahnen, Schnellstraßen, Schienen, Flughäfen und die Internet-Infrastruktur angeht. Mit den internen Informationen der Due Diligence verschaffen Sie sich einen Überblick über Ausbau, Nutzung und Ausstattung des Betriebsgeländes sowie über den Zustand von Maschinen und Anlagen.

Externe Quellen

Die letzten Jahresabschlüsse gehören zu den externen Informationsquellen, wenn sie nicht durch den Verkäufer zur Verfügung gestellt werden. Publikationen über das Unternehmen und allgemeine Daten zum Umfeld der Branche, in dem das zu kaufende Unternehmen tätig ist, sind gleichfalls nützliche Entscheidungsfinder. Brancheninformationen können Sie über die Industrie- und Handelskammern beziehen, die in ihren Kammerbezirken jährliche Marktuntersuchungen durchführen. Für regional tätige Unternehmen ist diese Informationsquelle besonders wichtig. Die entsprechenden Informationen finden Sie auf der Homepage des Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Ein Vergleich des zum Kauf stehenden Unternehmens im Bereich betriebswirtschaftlicher Kennzahlen mit weiteren Unternehmen der eigenen oder nahestehenden Wirtschaftszweige liefern die Brancheninformationen des IHF (Institut für Handelsforschung). Auch Finanz- und Unternehmensberatern und anderen Dienstleistern, die aus verschiedenen Gründen Einblicke in die Branche benötigen, sind diese Informationen zugänglich. Die Branchendokumentationen erfolgen für den Einzelhandel, den Großhandel, sowie im Bereich von Dienstleistung, Industrie und Handelsvertretung.

Unterscheidungsmerkmale

Die externen Quellen der Due Dilligence unterscheiden Sie danach, ob sie vom Unternehmen selbst aufgrund seiner Publizitätspflicht (Pressemitteilungen, Jahresbericht, Geschäftsbericht, Lagebericht) stammen oder von dritten Parteien angefertigt wurden. Diese Informationen können von Banken, Wirtschaftsprüfern, Lieferanten, Kunden und Unternehmensberatern stammen.

Fazit

Holen Sie diese Auskünfte immer diskret ein. Berücksichtigen Sie, dass Anwälte, Banken oder Wirtschaftsprüfer einer beruflichen Schweigepflicht unterliegen, die sie nur mit Einverständnis des Unternehmens brechen dürfen.

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