GKV oder PKV

GKV oder PKV: wichtige Entscheidung mit Langzeitwirkung

Typische Personengruppen

Die Entscheidung zwischen privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) reicht weit: Von der PKV lässt sich nur in der Versicherungspflicht in die GKV wechseln. Gewöhnlich entstgeht diese Pflicht mit einem Arbeitsverhältnis unter einem fest gesetzten Bruttoeinkommen. Privatversicherte wechseln nur bei Beginn ihrer Arbeitslosigkeit, falls sie staatliche Unterstützung nutzen. In keinem Fall allerdings erfolgt ein Wechsel ab dem 55. Lebensjahr. Auch Personen mit expliziter Befreiung von ihrer Versicherungspflicht bleiben zwingend in der PKV.

Angestellte mit ihrem Einkommen über jener Grenze wählen frei zwischen GKV und PKV. Diese Wahl steht Selbstständigen wie Beamten auch ohne diese Einkommensgrenze offen. Weiterhin genießen auch Studenten diese Freiheit – bis zum Ablauf des dritten Monats nach ihrer Immatrikulation.

PKV bietet meist mehr – doch nur Individualanalysen sind sicher

In der PKV finden sich mehr als doppelt so viele Personen wie in der GKV freiwillig Verbleibende. Allerdings bieten private Versicherer nicht zwingend mehr Leistungen. Zudem erfordern Beitragsunterschiede zwischen Privaten und Gesetzlichen höchste Aufmerksamkeit. Weiterhin müssen Selbstständige wie Angestellte intensiver vorsorgen als Beamte. Bereits die meisten gerade einmal befriedigenden Leistungsangebote der Privaten überzeugen allerdings: Sie bieten klar mehr Leistung als die Gesetzlichen.

Nicht alle PKV-Tarife bieten mehr Leistung als die GKV: Der gesetzliche Basistarif der PKV etwa bietet recht genau GKV-Leistungen. Daher dürfen dessen Kosten nie den maximalen Betrag für die GKV überschreiten. Andere PKV-Tarife bieten erheblich heterogenere Leistungen als entsprechende GKV-Angebot. Allerdings bieten nicht alle PKV-Leistungen zwingend einen wesentlichen Mehrwert. Entsprechend akribische Vergleiche zwischen den Privaten empfehlen sich also: Preis-Leistungs-Verhältnisse für Selbstständige sowie Angestellte und Beamte differieren deutlich.

Typische Privilegien der privat Versicherten

Allgemeine Vorzüge der PKV liegen im schnelleren Start von Behandlungen. Auch Einzelzimmer im Hospital sowie die dortige Aufmerksamkeit von Chefärzten bieten Vorteile zur GKV. Den Dienst von Heilpraktikern zahlen ebenfalls nur PKV ohne weitere Schritte von Patienten. Zudem erstatten die Privaten kritische Zahnersatzleistungen umfänglicher. Viele private Versicherer bieten auch ambulante Kurbesuche und stationäre Rehabilitation. Anders als die Gesetzlichen übernehmen einige Private auch Sterbebegleitungen. Insgesamt zeigen sich private Tarife also deutlich leistungsstärker als die GKV.

Weiterhin müssen private Krankenversicherer vereinbarte Leistungspunkte bis zum Vertragsende erfüllen. Zur GKV hingegen bestimmt der Gesetzgeber die Modalitäten zu Therapien und Hilfsmitteln. Speziell Zahnersatz und Brillen kosten zunehmend Geld in überalterten Bevölkerung. Daher erscheinen künftige Kürzungen zu jenen gesetzlichen Leistungen wahrscheinlich.

Typische Vorteile der gesetzlichen Versicherer

Die PKV kennt im Gegensatz zur GKV keine kostenfreie Familienversicherung. So zahlen Privatversicherte für mehrere Sprösslinge einige hundert Euro je Monat. Weiter tragen sie das Risiko, dass Versicherer ihnen ein strittiges Arzthonorar nicht erstatten. Dann zahlen Versicherte gewisse Teilbeträge letztlich selbst. Gesetzliche Versicherer hingegen zahlen vollständig, erstatten dafür meist weniger. Allerdings entfällt für gesetzlich Versicherte die Mühe der Abrechnung mit ihrem Versicherer.

Solidarprinzipip versus Individualverantwortung

Gesetzliche wie private Leistungen finanziert der jeweilige Beitrag des Versicherten. In der GKV finanzieren Gesunde die Behandlungen kranker Versicherter indirekt. Hingegen zahlt der privat Versicherte nur für sein eigenes Risiko mit seiner Prämie. Dazu gehen Alter und Berufsgruppe als auch gesundheitlicher Zustand ein. Auch Vorerkrankungen interessieren, ebenso wie freiwillige Risiken, etwa Rauchen. Weiter bestimmen PKV-Kunden ihre Beitragshöhe mit ihrer Wahl gewünschter Leistungen. Zusätzlich beeinflussen wählbare Selbstbehalte die Höhe der Prämie.

Prämien: Selbstständige und Angestellte sorgen besonders vor

Prämien für junge privat Versicherte bis 30 liegen gewöhnlich deutlich niedriger als bei gesetzlichen Versicherern. Auch zwischen 30 und 40 bleiben Belastungen recht erträglich: Selbst Angestellte erreichen bei den günstigsten Privaten kaum 500 Euro je Monat. Dagegen zahlen zum Beispiel Selbstständige mit etwa 2.000 Euro Bruttoeinkommen gesetzlich wie privat etwa gleich hohe Prämien – bei klar schwächeren GKV-Leistungen. Allerdings treiben höhere Verdienste die privaten Prämien für Selbstständige. Im Fazit zwingt die Praxis sowohl Selbstständige wie Angestellte zur verstärkten Vorsorge.

Ausblick

Medizinischer Fortschritt und daraus resultierende Kostensteigerungen verteuern PKV wie GKV stetig: jährlich in der Gesetzlichen, spätestens alle drei Jahre in der PKV. Die Privaten dürfen ihre Prämien allerdings erst ab einer bestimmten Steigerung anheben. Entsprechend heftig nimmt sich jene Tarifverteuerung dann aus. Dazu trägt auch bei, dass die Privaten Leistungen nicht kürzen dürfen. Der Gesamttrend bei GKV wie PKV setzt sich langfristig sicher fort: Die Überalterung bleibt auf lange Sicht bestehen.

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