Glücksspiel: Welche Bedeutung hat es für die Wirtschaft?

Glücksspiel und die Bedeutung für die Wirtschaft

Das Glücksspiel weltweit boomt. Immer mehr Spielotheken bieten Verbrauchern die Möglichkeit, das eigene Glück herauszufordern. Über Jahrzehnte hinweg hat sich die Branche damit zu einer wichtigen Säule der Wirtschaft entwickelt. Neu ist das Angebot aber keineswegs. Die Rahmenbedingungen haben sich aber den Möglichkeiten der Zeit angepasst und so gewinnt nicht zuletzt das Online-Glücksspiel unaufhaltsam an Bedeutung.

Die Anfänge des Glücksspiels haben mit den heutigen Angeboten, die von Automaten über digitale Casinos bis hin zu Klassikern reichen, jedoch wenig gemeinsam. Heute ist bekannt, dass es schon in der Antike für die Menschen einen gewissen Reiz hatte, ihr Glück bei verschiedenen Spielen herauszufordern. Vor allem der Aspekt, dass das eigene Vermögen mit einem geringen Aufwand spürbar vermehrt wird, hat sich zum Antrieb für die Entwicklung des Glücksspiels entwickelt. Die ersten Glücksspielformen, die es weltweit gab, fanden sich vor rund 3000 Jahren in China sowie später auch in Ägypten.

Zunächst waren die Möglichkeiten des Glücksspiels natürlich begrenzt. Dabei wurde vorwiegend auf Würfel gesetzt. Heute ist das anders.

Unzählige Spielmöglichkeiten treiben Branche weiter an

Das moderne Glücksspiel lebt von den vielen Spielmöglichkeiten. Heute kann nicht nur in der Spielothek des Vertrauens auf Roulette und Poker zurückgegriffen werden. Klassiker und neue Angebote sind auch ganz anonym und diskret sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet verfügbar.

Tatsächlich hat sich aus dem Glücksspiel in den letzten Jahren eine umsatzstarke Branche entwickelt. Allein in Deutschland soll sich der Anteil der spielenden Männer auf 82 Prozent in der Altersgruppe von 16 bis 65 Jahren belaufen. Bei den Frauen ist der Anteil zwar noch nicht ganz so hoch, aber mit immerhin 73 Prozent ebenso beachtlich. Diese Zahlen beziehen sich auf alle, die schon einmal der Versuchung des Glücksspiels verfallen sind. Die Summen, die für das Glücksspiel ausgegeben werden, sind sehr unterschiedlich. Am häufigsten geben Frauen und Männer an, dass sie im Schnitt 20 Euro pro Monat für das Glücksspiel ausgeben. Der Anteil derer, die 50 bis 100 Euro in die Spiele investieren, liegt bei immerhin 5 Prozent. Bei 4 Prozent wird monatlich sogar die Marke von 100 Euro überschritten.

Spielautomaten sind die Umsatzbringer

Bereits die Anzahl der Spieler sowie die Summen, die diese in die Angebote investieren, hinterlassen sehr schnell den Eindruck, dass das Glücksspiel eine durchaus umsatzstarke Branche ist. Tatsächlich hat der Umsatz in den letzten Jahren zugenommen. Sowohl nationale als auch internationale Anbieter kamen 2015 auf ein Umsatzvolumen von mehr als 40 Milliarden Euro. Es ist das erste Mal, dass diese Marke überschritten wurde. Dabei sind in dieser Summe weder die Onlineangebote noch Sportwetten und Soziallotterien enthalten.

Zu den großen Umsatzbringern gehören überraschend auch weiterhin die Klassiker des Angebots. Allen voran sind hier die Spielautomaten zu nennen, die immerhin 2015 25 Milliarden Euro des gesamten Umsatzes auf sich vereinten. In den letzten Jahren hat sich die Umsatzentwicklung weiter verstärkt. Bislang kann kaum ein anderer Bereich den Automaten das Wasser reichen. Verantwortlich dafür ist auch der Aspekt, dass Spielautomaten meist überall verfügbar sind. Sie stehen in Kneipen und gehören zudem zur Basisausstattung jeder Spielothek. Die Entwickler lassen sich obendrein immer wieder etwas Neues einfallen, damit es nicht langweilig wird.

Staat verdient kräftig mit

Von der positiven Entwicklung profitiert aber bei Weitem nicht nur die Branche selbst. Auch der Staat gehört zu den großen Gewinnern des starken Glücksspielsektors, denn er verdient an jedem eingesetzten Euro kräftig mit. Erhebungen zeigen, dass allein die Spielautomaten die Staatskassen um insgesamt 1,12 Milliarden Euro gefüllt haben. Aus den noch offenen Teilgebieten kann der Staat noch einmal auf Einnahmen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro verweisen.

Obwohl gerade das Online-Glücksspiel massiv in der Kritik steht, gehört es doch zu den Einnahmequellen, die auch für den Staat zusehends unerlässlich sind. Durch das kontinuierliche Wachstum in den letzten Jahren nimmt der Staat mittlerweile nur aus den Online-Casinos eine Summe von 1,76 Milliarden Euro ein.

2017 ergab sich dadurch ein beeindruckendes Plus von immerhin 36 Prozent. In den kommenden Jahren wird gerade das Online-Glücksspiel zu einer immer stärkeren Einnahmequelle für den Bund werden. Grund ist die permanente Präsenz und Abrufbarkeit. Müssen sich Verbraucher in den Spielotheken an Öffnungszeiten halten und für das Angebot noch einmal das Haus verlassen, bietet das Online-Glücksspiel absolute Flexibilität.

Wie sich das Glücksspiel in den kommenden Jahren gestalten wird, bleibt abzuwarten. Allerdings dürfte es für Wirtschaft und Staat zu einer immer wichtigeren Säule werden. 2020 bringt für die Branche in Deutschland eine entscheidende Änderung mit. Künftig werden sämtliche Glücksspielformen in Deutschland eine Lizenz erhalten, die sich an die Vorgaben des Bundes halten. Bislang haben viele in Deutschland aktive Anbieter ihren Sitz auf Malta oder Gibraltar. Für den Staat sind sie damit nicht greifbar, weshalb so natürlich auch erhebliche Einnahmen verloren gehen. Dies wird vor allem die Wettanbieter treffen.

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