Gründer ohne entsprechenden Hintergrund oder entsprechende Ausbildung haben es am Anfang schwer, sich in der neuen Welt der Betriebswirtschaftslehre (BWL) zurechtzufinden, die zwangsläufig auf jedes Start-Up zukommt. Die wenigsten können die entsprechenden Tätigkeiten komplett auslagern - und schließlich möchte man als Gründer in aller Regel auch alle Elemente eines Unternehmens kennen und aufbauen, auch die Buchhaltung. Entsprechend wichtig sind Kenntnisse im Wording der Betriebswirtschaftslehre, um die Fachsprache zu sprechen. Zudem gilt es, sich über die Mechanik des Finanzmarkts zu informieren, zu wissen, wie man ein Unternehmen bewertet und auch über die Betriebswirtschaftslehre hinaus damit verwandtes Know-How zu beherrschen. Ein Überblick:
In der Betriebswirtschaftslehre gibt es eine Reihe von Grundbegriffen, mit denen jeder Gründer vertraut sein sollte. Dazu gehören:
Neben den reinen Begriffen gibt es selbstredend noch viel weiteres Know-How, das man sich als Gründer aneignen sollte. Im Detail hängt das zwar auch von der Unternehmensform ab, aber schon einmal eine Steuererklärung gemacht zu haben ist beispielsweise ein guter Anfang, um beim Gründen im Bereich der BWL nicht ganz bei 0 zu starten. Denn die Anforderungen steigen beim Gründen stark an: Beispielsweise ist das Wissen um die verschiedenen Steuerarten wie Gewerbesteuer oder Umsatzsteuer ein absolutes Muss. Über die Notwendigkeit einer Inventur je nach Unternehmensform, über die verschiedenen Unternehmensformen selbst und auch über den innereuropäischen Handel sollte man sich ebenfalls informieren. Schließlich sollte ein Gründer auch selbst – oder zumindest federführend – den eigenen Businessplan erstellen. Was das ist und wie man das macht ist ebenfalls sehr wichtiges Know-How für Gründer.
Wer noch nicht mit all diesen Dingen vertraut ist, kann professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, zum Beispiel von einem Steuerberater oder einem Buchhalter. Auch eine BWL Weiterbildung ist ein adäquates Mittel zur Erlangung der notwendigen Kenntnisse, ebenso wie das Eigenstudium über frei verfügbare Mittel wie beispielsweise von der IHK. Viele dieser Grundlagen können relativ schnell und einfach erlernt werden, bei einigen kann es aber auch etwas länger dauern. In jedem Fall lohnt es sich, sich die Zeit zu nehmen, um sich dieses Wissen anzueignen, denn es das Fundament, auf dem jedes Unternehmen aufgebaut ist, das Herz-Kreislauf-System der modernen Wirtschaft: Die Finanzen. Insbesondere gilt es den Cashflow im Auge zu behalten, denn das ist oft die Achillesferse junger Unternehmen. Wenn nicht genug Geld hereinkommt, wird es schnell schwierig, Lieferanten oder Gehälter zu bezahlen.
Als Gründer einen Jahresabschluss machen? Eine Gewinn- und Verlustrechnung durchführen? Beides ist möglich, allerdings lässt sich das auch gut auf einen Steuerberater auslagern, vor allem wenn man keine entsprechende Ausbildung hat. Das Wichtigste ist, dass man einen klaren Überblick über die Finanzen des Unternehmens behält und jederzeit die wichtigsten Fragen beantworten kann.
Natürlich ist es auch wichtig zu wissen, wie man das Unternehmen den Investoren am besten präsentiert und worauf potenzielle Investoren achten. Dazu gehören zum Beispiel ein klares und überzeugendes Wertangebot, ein gutes Geschäftsmodell und eine gut durchdachte Wachstumsstrategie. Auch die Art und Weise, wie das Unternehmen bewertet wird, spielt eine wichtige Rolle. Generell ist es wichtig, eine klare Vorstellung davon zu haben, was das Unternehmen wert ist und wie dieser Wert in Zukunft gesteigert werden kann.
Darüber hinaus ist der sogenannte "Pitch" bei der Suche nach Investoren von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich um eine kurze Präsentation, in der der Gründer das Unternehmen und sein Geschäftsmodell vor potenziellen Investoren vorstellt. Ziel ist es, das Interesse der Zuhörer zu wecken und eine Finanzierung für das Unternehmen zu sichern. Zu diesem Zweck ist es wichtig, den Pitch gut vorzubereiten und zu überlegen, was genau präsentiert werden soll.
Natürlich gibt es noch viele andere Dinge, die für Gründerinnen und Gründer nützlich sein können. So ist es zum Beispiel oft hilfreich, ein Netzwerk von Kontakten in der gleichen Branche zu haben. Dies kann wichtige Impulse für die Entwicklung des Unternehmens geben und Zugang zu wichtigen Informationen verschaffen. Darüber hinaus ist es oft sinnvoll, zumindest Grundkenntnisse in Marketing und Vertrieb zu haben. Denn dies sind zwei sehr wichtige Bereiche für jedes Unternehmen, insbesondere in der Anfangsphase. Nicht zuletzt ist es auch wichtig, bei der Gründung eines Unternehmens einen gewissen finanziellen Spielraum zu haben. Schließlich ist der Weg zum Erfolg oft lang und kurvenreich und nicht immer läuft alles nach Plan. Darüber hinaus ist es oft hilfreich, über ein Netzwerk von Kontakten in derselben Branche zu verfügen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für jeden Gründer wichtig ist, über grundlegende Kenntnisse der Betriebswirtschaft zu verfügen. Dazu gehört zum Beispiel das Wissen um häufig auftretende Fachbegriffe, Know-How rund um die Unternehmensbewertung und natürlich auch um den relevanten Absatzmarkt sowie die wirtschaftspolitischen Strukturen, in welche dieser eingebettet ist. Egal wie viele dieser Aufgaben und dieses Know-Hows ein Gründer am Ende auslagert: Jeder Gründer sollte den Cashflow im Auge behalten und in diesem Sinne auch fähig dazu sein, Geschäftsberichte zu lesen sowie zu deuten, Abschlussberichte zu verstehen und sich in der Buchhaltung auskennen. Darüber hinaus ist es gerade für Gründer besonders relevant zu wissen, wie man das Unternehmen potenziellen Investoren präsentiert - über die Betriebswirtschaft hinaus.