Mitarbeitermotivation: So loben Sie richtig

Mitarbeitermotivation So loben Sie richtig

Für Ihr gut aufgestelltes Unternehmen sind zufriedene Mitarbeiter das wichtigste Instrument einer positiven Außendarstellung. Nichts ist schädlicher für ein Unternehmen als unzufriedene Mitarbeiter. Sie erbringen weniger Leistung, sind nicht motiviert, verbreiten schlechte Stimmung unter den Kollegen und stellen Sie vielleicht auch noch als schlechten Arbeitgeber dar. Diese Mitarbeiter versehen ihren Dienst nach Vorschrift und haben innerlich längst gekündigt. Bei der erst besten Gelegenheit sind sie weg und wechseln eventuell zur ungeliebten Konkurrenz.

Viele Führungspersönlichkeiten begehen nach wie vor den Fehler, zu meinen, Lob verwöhne die Mitarbeiter nur und mache sie zu übermütig und anspruchsvoll. Auch sehen sie nicht ein, warum sie Mitarbeiter für eine Aufgabe loben sollen, die selbstverständlich ist und für dessen Verrichtung sie bezahlt werden. Denken Sie als innovative Führungskraft jedoch daran, dass ein bisschen Freundlichkeit an der richtigen Stelle wahre Wunder bewirken kann. Ihre Mitarbeiter sind keine Maschinen, die wie selbstverständlich ihren Dienst verrichten. Menschen sind „Herdentiere“ und wollen von ihren „Artgenossen“ gelobt und anerkannt werden.

Ein positives Employer Branding ist Ihr unverzichtbares Kapital auf dem Arbeitsmarkt. Stimmt Ihre Marke nicht, werden Sie es in Zukunft schwer haben, gut qualifiziertes Personal zu finden, denn junge, hochmotivierte Leute achten mehr denn je auf den guten Ruf eines Unternehmens. Bevor sie sich dort bewerben, prüfen sie Ihren Wunschkandidaten auf Herz und Nieren. Negative Bewertungen in den sozialen Netzwerken oder negative Mundpropaganda können tödlich wirken. Mit einem gezielt ausgesprochenen Lob an der richtigen Stelle bewirken Sie wahre Motivationswunder.

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Zehn bewährte Regeln

1. Loben Sie nicht wahllos nach dem Motto „jetzt erst recht“. Wenn Sie jeden Tag einfach alles und jeden aus dem Zusammenhang heraus gerissen loben, verliert dieses effiziente Werkzeug seine Wirkung. Ihre Mitarbeiter fühlen sich damit nicht wertgeschätzt, weil Sie Lob so großzügig verteilen, wie eine Tüte Gummibärchen.

2. Seien Sie ehrlich und aufrichtig. Es nützt nichts, wenn Sie diese Strategie nur zum reinen Selbstzweck verwenden, innerlich jedoch nicht davon überzeugt sind. Ihre Mitarbeiter bemerken Ihr unaufrichtiges Lob sofort.

3. Wenn Vorgesetzte loben, setzen sie gerne die beliebten Lobzerstörer ein, weil sie sich schwer damit tun. Oft loben sie mit Einschränkungen. Vermeiden Sie demzufolge solche eingeschränkten Lobs wie

„Diese Aufgabe haben Sie wirklich sehr gut und schnell erledigt. Warum erbringen Sie nicht immer so eine Leistung?“

„Sie haben bei der Umsetzung überdurchschnittliche Motivation und tolle Ideen gezeigt. Ich wünschte, Sie würden immer so arbeiten.“

„Diese Übersetzung ist erstklassig. Warum zeigen Sie nicht immer so eine perfekte Leistung?“

Mit dieser Taktik machen Sie das Erreichte gleich wieder kaputt. Der Mitarbeiter freut sich über Ihre Anerkennung, nur um im selben Moment in Form einer verbalen Schelte wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden.

4. Loben Sie nur dann überschwänglich, wenn Sie wirklich von der Arbeit des Gelobten überzeugt sind. Ansonsten vermeiden Sie es, zu dick aufzutragen. Ihre Mitarbeiter bemerken Ihre Taktik und fühlen sich nicht ernst genommen.

5. Lob ist kein verkapptes Missbrauchsinstrument, um ein früheres Fehlverhalten Ihrerseits gegenüber dem Gelobten zu rechtfertigen. Für dieses Fehlverhalten ist eine separate Entschuldigung fällig und das Lob muss unabhängig davon erfolgen.

6. Lob ist kein Kompensierungsinstrument für ein schlechtes Betriebsklima, Mobbing, Unterbezahlung, prekäre Arbeitsbedingungen, unbezahlte Überstunden und permanente Überlastung.

7. Loben Sie zum richtigen Anlass und am richtigen Ort. Manchmal ist ein Lob vor den Kollegen sinnvoll und angebracht, ein anderes Mal sollte dieses lieber unter vier Augen geschehen.

8. Achten Sie auf ein ausgewogenes öffentliches Lob, das den Gelobten hervorhebt, die Leistung der anderen Kollegen jedoch nicht herabsetzt. Loben Sie nicht immer nur einen bestimmten Mitarbeiterkreis und übergehen Sie regelmäßig andere Kollegen. Diese Taktik ist ein Motivationskiller und zeigt deutlich Ihre persönlichen Präferenzen. Als Führungskraft müssen Sie jedoch neutral bleiben.

9. Vermeiden Sie pauschale Floskeln wie „das haben Sie gut gemacht“, „eine gute Arbeit“ oder „Sie haben eine gute Leistung gezeigt“. Solche Floskeln wiederholen sich ständig bei jeder Gelegenheit und jedem Kollegen. Loben Sie individuell auf den Mitarbeiter, die Situation und die Aufgabe abgestimmt.

10. Machen Sie Ihr Lob für den Mitarbeiter nachvollziehbar, indem Sie erwähnen, warum sich diese Leistung positiv auf das Unternehmen oder das Arbeitsklima auswirkt.

Fazit

Sie sehen, es ist gar nicht so schwierig, Ihre Mitarbeiter zu loben. Die meisten Ihrer Mitarbeiter werden sicherlich täglich gute Leistungen erbringen, sonst wären sie nicht in Ihrem Unternehmen tätig. Warum tun sich deutsche Führungskräfte schwer damit, die Leistung ihrer Mitarbeiter anzuerkennen? Ein kleines bisschen Freundlichkeit hier und da an der richtigen Stelle, in der richtigen Situation und beim richtigen Mitarbeiter bewirkt wahre Motivationswunder. Erkundigen Sie sich, welche Strategien Führungskräfte im Ausland verfolgen und Sie werden sehen, dass Lob in den USA und Großbritannien ganz selbstverständlich zum Tagesgeschäft gehört.

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