Nur eine Frage der Einstellung? Steuererklärung selbst machen oder einen Steuerberater engagieren?

Steuerberater

Moderne Start-ups sehen sich in der heutigen Zeit mit einer Vielzahl an Fragen konfrontiert. Neben der Wahl der passenden Gesellschaftsform steht für sie häufig auch die Suche nach einem Steuerberater im Fokus.

Viele Unternehmen wägen hier ab, ob es nicht sinnvoll wäre, sich selbst um das Buchen von Rechnungen und das Realisieren von Abschreibungen und Co. zu kümmern. Immerhin ergibt sich so eine praktische Möglichkeit, die regelmäßig anfallenden Fixkosten zu senken, oder? Doch handelt es sich hierbei wirklich immer um die bessere Alternative?

Fest steht, dass es ein fundiertes Hintergrundwissen braucht, um sicherzustellen, dass auch tatsächlich alle aktuellen Regeln und Gesetze beachtet werden. Etwaige Fehler können ansonsten zahlreiche Konsequenzen nach sich ziehen. Im schlimmsten Falle droht ein Verfahren wegen Steuerbetrug. Wer über entsprechendes Know-how verfügt, kann jedoch gut beraten sein, selbst tätig zu werden und lediglich in Ausnahmefällen auf die Hilfe eines Steuerberaters zu setzen.

Buchhaltung im Alltag - klassische und ungewöhnliche Buchungssätze

Zugegeben: Für das Buchen klassischer Ein- und Ausgangsrechnungen braucht es in der Regel lediglich Basiswissen. Die entsprechenden Kenntnisse lassen sich ideal im Rahmen eines Abendkurses erlangen. Das Prozedere gestaltet sich jedoch schwieriger, wenn es darum geht, Freibeträge, Abschreibungen und andere ungewöhnliche Szenarien zu verbuchen.

BuchhaltungSo besteht beispielsweise häufig Unklarheit darüber, wann und in welchem Umfang ein Home Office von der Steuer abgesetzt werden kann. Weitere Probleme zeigen sich häufig im Zusammenhang mit der Buchung von Bewirtungen, dem Eigenanteil beim Pkw oder Reisekostenpauschalen.

Viele Unternehmer begehen zudem den Fehler, private und geschäftliche Ausgaben und Einnahmen nicht strikt voneinander zu trennen. Wer es beispielsweise liebt, die besten Online Casinos auszuprobieren oder seine Wochenenden auf der Pferderennbahn zu verbringen, hat sich sicherlich schon gefragt, inwieweit er Gewinne steuerlich verbuchen muss. Ein Steuerberater kann hier dabei helfen, private und gewerbliche Einnahmen voneinander zu trennen und diese korrekt aufzuführen.

Wer über ausreichende Kenntnisse verfügt, kann – wie so häufig - auch den berühmten goldenen Mittelweg wählen. Im Falle der Buchhaltung bedeutet dies, dass klassische Belege, wie zum Beispiel Ein- und Ausgangsrechnungen, selbst gebucht werden, während das Buchen von ungewöhnlichen Ereignissen ausgelagert wird. Hierbei handelt es sich um eine tolle Möglichkeit, Geld zu sparen und gleichzeitig den Überblick über die aktuellen Zahlen zu behalten.

Welche Gründe sprechen für den Steuerberater?

Das Engagieren eines Steuerberaters ist mit vielen Pluspunkten verbunden. Immerhin verfügen Gründer hier über einen festen Ansprechpartner, wenn es um wichtige Fragen zu Buchungen, steuerlichen Vorteilen und Co. geht.

Je nachdem, inwieweit die betreffenden Unternehmen in die Buchhaltung miteinbezogen werden möchten, bieten sich unterschiedliche Lösungen an.

Hierbei sollte jedoch immer bedacht werden, dass sich der Preis für die Inanspruchnahme eines Steuerberaters natürlich nach dem Aufwand richtet. Oder anders: Wer sich dazu entschließt, Belege weder zu sortieren, noch vorzubuchen, zahlt mehr.

Um Kosten zu sparen, kann es sich lohnen, die entsprechenden Vorarbeiten bereits zu leisten. Im Laufe der Zeit entwickelt sich hierbei eine gewisse Routine.

Wer sich für das Engagement eines Steuerberaters entscheidet, profitiert unter anderem von:

  • einer Beratung, basierend auf der aktuellen Gesetzgebung
  • einer hohen Zeitersparnis, da es nicht nötig ist, sich selbst über Steuervorteile (zum
    Beispiel im Zusammenhang mit einem Home Office) und aktuelle Gesetze zu informieren
  • dem Luxus, einer anstehenden Steuerprüfung etwas gelassener entgegenblicken zu
    können
  • der weitreichenden Erfahrung eines Profis.

Es wäre falsch, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung zu unterschätzen. Ohne Steuerberater können schnell Fehler unterlaufen, die sich im Nachhinein als teuer - vielleicht sogar als strafbar - erweisen. Mit Vertragsabschluss verpflichtet sich ein Steuerberater dazu, seine Mandanten auf Basis der vorliegenden Belege rechtskonform zu unterstützen.

Gründe für einen SteuerberaterGleichzeitig gilt der Steuerfachmann meist als erster Ansprechpartner für das Finanzamt. Ein weiterer Vorteil, der dafür sorgt, dass der Gründer sich nicht länger als nötig mit grundlegenden Fragen zu Fristen, Versäumnissen und Besteuerung auseinandersetzen muss.

Wie sinnvoll ist es, sich selbst um die Buchhaltung zu kümmern?

Es ist selbstverständlich nicht verboten, sich selbst um die Buchung seiner Belege und den Jahresabschluss zu kümmern. Dennoch ist es wichtig, den Arbeitsaufwand und das nötige Know-how nicht zu unterschätzen. Ein lapidares „Ich wusste es nicht besser“ wird seitens des Finanzamtes eher selten als Entschuldigung akzeptiert.

Fest steht jedoch auch, dass es durchaus möglich ist, durch die Übernahme der eigenen Buchhaltung Kosten zu sparen. Diese sollten jedoch unbedingt dem Aufwand gegenübergestellt werden. Nur so lässt sich fundiert entscheiden, ob es tatsächlich günstiger ist, Rechnungen, Quittungen und Co. selbst zu buchen. Für eine verlässliche Grundlage ist es ratsam, sich im Bereich Buchhaltung schulen zu lassen.

Ein weiterer wichtiger Faktor: die kontinuierliche Weiterbildung. Vor allem mit Hinblick auf eine ordnungsgemäße Durchführung müssen immer wieder neue Gesetze beachtet werden. Hier ist es unerlässlich, sich über geltende Fristen, Pauschalbeträge und viele weitere Details zu informieren.

Wer hierauf keine Lust hat, ist gut beraten, seine Buchhaltung - zumindest in Teilen - an den Profi abzugeben.

Abgeben oder selbst buchen? Was ist besser?

Die Frage, ob es sinnvoller ist, die Buchhaltung komplett outzusourcen oder nicht, kann nicht pauschal beantwortet werden. Eine entsprechende Antwort ist vielmehr abhängig von:

  • etwaigen Vorkenntnissen
  • der Bereitschaft, viel Zeit in das Buchen und das Abschließen der Konten zu investieren
    und dennoch produktiv zu bleiben
  • der eigenen Risikobereitschaft.

Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich einem erfahrenen Steuerberater anvertrauen. Dieser kann in der Regel auch Kompromisslösungen vorschlagen, bei denen lediglich ein Teil der Aufgaben abgegeben – und so auch weniger bezahlt – wird.

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