Personalentwicklung ist das wichtigste Arbeitsfeld im Personalmanagement

Personalentwicklung ist das wichtigste Arbeitsfeld im Personalmanagement

Befindet sich Ihr Unternehmen in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, ist ein gutes Personalmanagement wichtiger denn je. Die Personalentwicklung rückt verstärkt in öffentliche Wahrnehmung und nimmt eine Vormachtstellung in Ihrer Personalabteilung ein. Ein positives Employer Branding, die positive Wahrnehmung Ihres Unternehmens als innovativer Arbeitgeber mit einem guten Arbeitsklima, ist unabdingbar, wollen Sie Ihre Stellung innerhalb des Marktgeschehens verteidigen und ausbauen.

Sie müssen Ihre kompetenten und leistungsstarken Mitarbeiter langfristig an sich binden und neue Fachkräfte hinzugewinnen. Diese schauen jedoch zweimal hin, bevor sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden, denn anders als in der Vergangenheit, steht ihnen heute angesichts des Fachkräftemangels ein breites Angebot zur Verfügung. In den letzten Jahren schenkten die Personalabteilungen diesem strategischen Aufgabenfeld zu wenig Beachtung. Neben dem Fachkräftemangel herrscht der demografische Wandel vor, das heißt, immer mehr ältere Arbeitnehmer gehen in Rente und nehmen wertvolles Wissen mit, gleichzeitig ist jedoch kein vergleichbar kompetenter Nachwuchs da, um diese Lücke zu füllen. Angesichts dieser Entwicklung werden Personalmanager unruhig und fragen sich, was sie besser machen können. Akademiker, Ingenieure, gewerbliche Fachkräfte, Verkäufer, Personal im Pflegebereich, Techniker und Nachwuchskräfte in Forschung und in den Naturwissenschaften sind besonders gefragt.

Wirtschaftswissenschaftler prognostizieren, dass sich die Zahl der jungen Menschen unter 24 Jahre in den nächsten zehn Jahren um drei Millionen reduzieren wird. Dieses Nachwuchsproblem führt, unberührt von Wirtschafts- und Finanzkrisen und Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs zu einem Ungleichverhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Ironie dabei ist, dass früher die Unternehmen in der Vormachtstellung waren und Arbeitsplätze anboten, auf die eine große Anzahl Bewerber kam. Die Nachfrage nach Arbeitsplätzen war wesentlicher höher als das Angebot. Nun scheint sich in einigen Branchen eine Trendumkehr abzuzeichnen. Es besteht ein stabiles Nachfrageproblem. Jetzt sind es die Unternehmen, die um Fachkräfte werben und mehr Arbeitsstellen ausschreiben, als nachgefragt werden. Angesichts dieser Trendumkehr sind Personalmanager zur Selbstkritik gezwungen. Sie müssen Fachkräfte umwerben und ihnen etwas bieten, oder sie haben das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz. Kompetente Arbeitnehmer dürfen nicht mehr als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Bereits bestehende Arbeitsverhältnisse müssen gepflegt werden, um die Arbeitnehmer langfristig an das Unternehmen zu binden. Sie stehen nicht nur im Bereich des Marktgeschehens in Konkurrenz zu anderen Unternehmen, sondern auch im Bereich Personalmanagement, denn das Konkurrenzverhalten der Unternehmen um qualifizierte Mitarbeiter nimmt angesichts des Angebots auf dem Arbeitsmarkt manchmal doch recht seltsame Züge an.

Fehlende Fachkräfte schränken die Leistungsfähigkeit der Unternehmen auf den globalen und regionalen Märkten ein. Wenn es Ihnen schon schwer fällt, gutes Fachpersonal „einzukaufen“, können Sie sich zumindest keine unzufriedenen, schlecht ausgebildeten und unmotivierten Mitarbeiter, die längst an ihrer innerlichen Kündigung arbeiten, leisten. Wie können Sie dieser unerfreulichen Entwicklung entgegenwirken? Führen Sie regelmäßige Mitarbeitergespräche ein, in denen jeder seine Sicht der Dinge ansprechen kann. Leben Sie eine offene Kommunikationsstruktur. Ihre Mitarbeiter dürfen nicht darauf verzichten, ihre Meinung zu äußern, aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Lassen Sie konstruktive Kritik zu und üben Sie gleichzeitig Selbstkritik. Überdenken Sie Ihr Führungsverhalten und Ihre Betriebsstrukturen von Zeit zu Zeit. Sorgen Sie für eine angemessene Bezahlung Ihrer Mitarbeiter, denn nichts wirkt demotivierender, als wenn sich Mitarbeiter für ihre guten Leistungen und das hohe Bildungsniveau, das sie als Fachkräfte in Ihr Unternehmen einbringen, nicht wertgeschätzt fühlen. Springen Sie über Ihren Schatten und loben Sie überdurchschnittliche Arbeit, Fleiß und Einsatzbereitschaft, die über das übliche Maß hinausgehen. Denken Sie daran, dass Qualität stets etwas kostet. Sie verkaufen Ihre qualitativ hochwertigen Produkte schließlich auch nicht unter Wert. Genauso sollten Sie es mit dem „Zukauf“ von Fachwissen durch Fachkräfte halten. Nur wer sich als Mitarbeiter anerkannt fühlt, kann eine Bindung zu Ihrem Unternehmen aufbauen und sich dort langfristig zuhause fühlen.

Begrenzen Sie hohe Fluktuationsraten durch eine angemessene Bezahlung, eine offene Gesprächskultur und ein gutes Arbeitsklima. Achten Sie darüber hinaus auf sichere Arbeitsplätze, Gesundheitsförderung und, wenn möglich, familienfreundliche Arbeitszeiten und Arbeitsplätze. Sollte letzteres nicht möglich sein, sprechen Sie mit den betroffenen Mitarbeitern und versuchen Sie, individuelle Lösungen für das „Kinderproblem“ zuhause zu finden. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist die Kompetenzaktivierung. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern betriebliche Aus- und Weiterbildungen an. Führen Sie mit Ihren Fachkräften regelmäßig persönliche Gespräche, um herauszufinden, wie sie diese überdurchschnittlich gut ausgebildeten Fachkräfte individuell fördern können. Nehmen Sie jedoch nicht nur Ihre Mitarbeiter, sondern auch Ihre Personalmanager unter die Lupe. Auch diese müssen sich bewegen und den Wandel der Zeit mittragen. Sie sollten strategische Konzepte entwickeln und ein innovatives Betriebsmarketing umsetzen. Als Alternative zu betriebsinternen Berufspädagogen und Personalfachkaufleuten können Sie auch die Beratung von externen Beratern in Anspruch nehmen.

Fazit

Die Maßnahmen kosten Sie zwar einen erhöhten Kapital- und Zeiteinsatz, langfristig lohnen sich diese Aufwendungen jedoch. Sie können nicht erwarten, erstklassige Leistungen für wenig Geld und ohne eigenes Zutun zu beziehen. Einen Porsche bekommen Sie schließlich auch nicht zum Preis eines Kleinwagens.

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