Selbstständige sind oft unterversichert

wichtige Versicherungen

Eine Selbstständigkeit ist für viele ein spannendes Erlebnis und ein großer Wunsch. Endlich sein eigener Herr sein und genau das zu tun, wofür man "brennt", ohne einem anderen Vorgesetzten darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Gerade diese Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit reizt viele Menschen. Oder es ist der feste Glaube daran, dass man seine Visionen und Ideen unbedingt umsetzen möchte, weil man fest an den Erfolg glaubt. Sich in eine Selbstständigkeit zu begeben, ist sicherlich ein Abenteuer. Schließlich sollte und muss dabei einiges bedacht und beachtet werden. Selbstständig sein bedeutet auch mehr Arbeit und ein höheres Risiko aber vielleicht dafür auch mehr Geld. Egal, aus welcher Situation heraus man sich selbstständig machen möchte, eine gut durchdachte Planung sollte immer am Anfang der Selbstständigkeit stehen.

Wenn man schaut, wer sich so alles selbstständig macht, kann man feststellen, dass viele von ihrer Persönlichkeit her anders sind als die meisten Menschen. Und diese besondere Persönlichkeit scheint das unternehmerische Handeln auch zu beeinflussen. Selbstständige scheinen offener für Erfahrungen zu sein und geben sich auch häufig extrovertierter und risikofreudiger als Angestellte. Sie sollen viel stärker davon überzeugt sein, dass ihre beruflichen Erfolge vor allem von ihnen selbst abhängen. So kann man zu der Theorie gelangen, dass, wer nicht aus innerer Überzeugung, sondern nur aus der Not heraus selbstständig wird, keine so guten Chancen hat, erfolgreich zu sein, weil er zum Beispiel das Risiko des Unternehmertums zu sehr scheut. Eine zu große Risikobereitschaft kann natürlich auch nicht so förderlich sein. Wer zu unbedarft ist, sich zu wenig Gedanken macht und zu viel wagt, droht auch zu scheitern. Eigentlich wäre hier das gesunde Mittelmaß also notwendig.

Sind Selbstständige in Sachen Versicherungen zu risikofreudig?

Manchmal lässt sich feststellen, dass Selbstständige sich oft nur unzureichend mit ihren Absicherungen auseinandersetzen und auch in einigen anderen Lebensbereichen sich gar nicht versichern oder zumindest unterversichert sind. Man kann darüber spekulieren, ob dies damit zusammenhängen könnte, dass Selbstständige eben von Natur aus etwas risikofreudigere Menschen sind und deswegen oft auch nicht so einen Wert auf Versicherungen legen und meinen, sich das Geld dafür sparen zu können.

Dabei sollte man schon im eigenen Interesse schauen, ob es nicht Lebensbereiche gibt, in denen man eventuell nur schlecht versichert ist und man sich dann gegebenenfalls mit einer geeigneten Zusatzversicherung gut aushelfen kann. Denn neben den unternehmerischen Risiken sollten Selbstständige und Existenzgründer trotz der vielen anderen Dinge nicht ihre betrieblichen und vor allem ihre persönlichen Risiken aus den Augen verlieren. Als Absicherung stehen eine Vielzahl von Versicherungen für Selbstständige zur Verfügung. Einige sind auch sinnvoll und bezahlbar.

Vielfältige Möglichkeiten

Ob man sich zusätzlich versichern lassen sollte, hängt von unterschiedlichen Dingen ab. Eine Möglichkeit ist, sich zu der gesetzlichen Krankenversicherung noch eine Zusatzversicherung anzuschaffen. Die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bieten dafür zum Beispiel Ergänzungen zu den Vollversicherungsleistungen an. Diese sind dann an die Mitgliedschaft bei der jeweiligen Krankenkasse gebunden. Das endet dann, wenn man die Kasse wechselt. Generell müssen sich Selbstständige anders versichern als Angestellte, Rentner oder Studenten. Denn als Freiberufler oder Existenzgründer muss man selbst für seine Versicherungskosten aufkommen, während Angestellte sich zum Beispiel die Beiträge an die Krankenversicherung mit ihren Arbeitgebern teilen. Selbstständige haben leider keinen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld, das muss man bedenken. So kann ein krankheitsbedingter Ausfall sehr schnell zu einer existenzbedrohenden Situation werden. Denn hier entfällt der Arbeitgeber, der sonst die weiteren Gehaltszahlungen für bis zu sechs Wochen garantieren würde. Auch die Krankenversicherung zahlt nicht in so einer Situation.

Zusammengefasst kann man sagen, dass folgende Versicherungen für Selbstständige wichtig sind: Eine Kranken- und Pflegeversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Existenzgründer können zwischen einer GKV oder PKV frei wählen. Die Wahl muss aber innerhalb von drei Monaten nach dem Beginn der Selbstständigkeit erfolgt sein. Sonst werden Selbstständige automatisch privat krankenversichert. Darüber hinaus ist sicherlich eine Versicherung für den Verdienst bei Krankheit, das Krankentagegeld, sinnvoll. Anzuraten ist auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die im Falle einer Berufsunfähigkeit eine Rente auszahlt und so den laufenden Lebensunterhalt sichert. Die Privat- und Berufs- oder Betriebs-Haftpflichtversicherung ist zwar keine Pflichtversicherung, aber sie ist für jeden wichtig, weil damit Haftungsrisiken, die durch Sach- oder Vermögensschäden und auch Personenschäden entstehen können, abgesichert werden. Sonst müsste man als Schadenverursacher in unbegrenzter Höhe haften. Im schlimmsten Fall kann dadurch die unternehmerische und private Existenz bedroht werden. Eine Rechtsschutzversicherung könnte helfen, wenn es um Verfahrenskosten, Gebühren für Rechtsanwälte und Schriftstücke und Zeugengelder geht. Bei Rechtsstreitigkeiten können auf Selbstständige sonst hohe zu zahlende Geldbeträge zukommen. Zuletzt muss auch noch erwähnt werden, dass sich Selbstständige um die private Altersvorsorge selber kümmern müssen, damit sie später von einer ausreichenden Rente leben können.

One comment on “Selbstständige sind oft unterversichert”

  1. Der Artikel macht auf ein wirklich ernstes Thema aufmerksam, das in der Begeisterung der Selbstständigkeit oft übersehen wird: ausreichende Versicherung. Es ist nicht nur eine Frage der Risikobereitschaft, sondern auch der Verantwortung gegenüber sich selbst und dem eigenen Unternehmen. Die Überlegung, in zusätzliche Versicherungen wie Berufsunfähigkeits- oder Verdienstausfallversicherungen zu investieren, sollte daher nicht leichtfertig abgetan werden. In Zeiten, in denen der B2B-Sektor mit seinen eigenen Risiken konfrontiert ist, könnten spezielle Angebote für Forderungsmanagement und Kreditversicherungen eine interessante Option sein. Wichtig ist hierbei, dass Selbstständige ihre individuellen Bedürfnisse und Risiken sorgfältig evaluieren.
    Hat der Autor vielleicht einen Leitfaden oder Empfehlungen für die ersten Schritte zur Evaluierung des eigenen Versicherungsbedarfs?

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