So führen Sie effizient digitale Projektteams

So führen Sie effizient digitale Projektteams

Wenn Sie Ihr internationales virtuelles Team effizient und kompetent leiten wollen, müssen Sie die einzelnen Machtfaktoren zu kennen. Der vorherrschende Machtfaktor ist die Sprache. In international aufgestellten und digitalen Teams ist die Arbeitssprache meistens Englisch. In diesem Zusammenhang müssen Sie daran denken, dass es auch Mitglieder in Ihrem Team gibt, die diese Sprache nicht verhandlungssicher beherrschen. Diese unzureichenden Sprachkenntnisse sind jedoch nicht gleichbedeutend mit fehlender Fachkompetenz. Die betroffenen Mitarbeiter können sich aufgrund ihres Sprachdefizits nicht einbringen, insbesondere, wenn es um Optimierungsprozesse und neue Ideen geht. Eine sinnvolle Maßnahme, diese Sprachbarriere zu beseitigen ist ein Englischkurs. Eine Sprache lernt sich jedoch nicht einfach so im Vorbeigehen, es dauert eine lange Zeit, bis Erwachsene auf dem „zweiten Bildungsweg“ eine Fremdsprache zumindest so sicher beherrschen, dass sie sich verhandlungssicher einbringen können. Nutzen Sie Ihre Führungskompetenz stattdessen für Einzelgespräche mit diesen Teammitgliedern, um sicherzugehen, dass Fachexpertise nicht verloren geht und die Betroffenen sich nicht abgehängt fühlen.

Diversity Management

Die Nationalität und Ihre soziale Kompetenz sind ein weiterer Machtfaktor, den Sie sinnvoll einsetzen müssen, wollen Sie Ihr virtuelles und internationales Team zum Erfolg führen. Als Teamleiter kommt Ihnen der größte Machtfaktor zu und damit auch unbewusst den Teammitgliedern, die Ihre Nationalität teilen. Menschen gleicher Nationalität pflegen eine ähnliche Art der Kommunikation, weil sie den gleichen kulturellen Hintergrund teilen. Die Kommunikation zu Menschen anderer Kulturkreise gestaltet sich regelmäßig schwierig, denn viele kulturelle Hintergründe und Eigenheiten sind hierbei zu beachten. Diese erschwerte Kommunikation zwischen den einzelnen Teammitgliedern unterschiedlicher Kulturen stellt erhöhte Anforderungen, insbesondere bei einem zeitlich begrenzten Kontakt in Form virtueller Meetings. Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Sie die Teammitglieder aller Nationalitäten gleich behandeln oder ob Sie vielleicht unbewusst die Teammitglieder Ihres eigenen Kulturkreises aufgrund der einfacheren Kommunikationsbasis bevorzugen. Räumen Sie Ihren Landsmännern vielleicht mehr Gehör ein oder legen Sie mehr Wert auf ihre Meinung? In Zeiten des Diversity Managements sollten alle Teammitglieder das gleiche Gehör finden, denn auf diese Weise vermeiden Sie, dass bestehendes Potential ungenutzt verpufft. Die Kultur im Land des Stammsitzes verzeichnet einen entscheidenden Machtfaktor. Die Mitarbeiter, die aus dem Land kommen, in dem das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, haben automatisch, wenn auch unbewusst, einen strategischen Vorteil, da sie sich eher mit Land und Leuten identifizieren als die Teammitglieder anderer Nationalitäten. Die Führungspersönlichkeiten des Unternehmens vertreten die Interessen, die Kultur und die Gesellschaft ihres eigenen Landes. Unterziehen Sie die Zusammensetzung Ihres multikulturell aufgestellten Teams einer Prüfung und achten Sie auf eine ausgewogene Mischung der einzelnen Kulturen. Der Idealzustand ist der, dass jede Kultur nur durch jeweils ein Teammitglied eine Stimme findet.

Überpräsenz und Unterpräsenz

Der Normalzustand ist der, dass bestimmte Kulturen aus verschiedenen Gründen stets überpräsent sind, während die Vertreter anderer Länder als Minderheiten vertreten sind. Wenn Sie diese Situation als Teamleiter nicht nachhaltig behandeln, geht wertvolles Synergiepotential verloren. In vielen Fällen stellt der Stammsitz des Unternehmens den Teamleiter, der wiederum mehrere Mitarbeiter aus seinem eigenen Land als Teammitglieder bestimmt. Erst im zweiten Schritt werden Vertreter anderer Nationen in das Team berufen. Der Stammsitz, Sie als Teamleiter und ein Großteil der Teammitglieder kommen alle aus dem gleichen Land. Es ist nicht schwer, zu erkennen, welcher Kulturkreis in diesem Team die Oberhand gewinnt, wenn Sie nicht gegensteuern. Ganz gleich, wie sich Ihr Team zusammensetzt, sollten Sie alle Teammitglieder einem regelmäßigen interkulturellen Training unterziehen, um sie mit den jeweils anderen Nationalitäten vertraut zu machen. Vieles, was für uns selbstverständlich ist, stößt in anderen Kulturkreisen auf komplettes Unverständnis und umgekehrt. Sind Sie und Ihre Teammitglieder nicht mit den anderen im Team vertretenden Kulturen vertraut, erschwert dieses Defizit eine effiziente Verständigung und verhindert vielleicht darüber hinaus wichtige Geschäftsabschlüsse und die Realisierung nicht minder wichtiger Projekte. Durch ein interkulturelles Coaching erweitern Sie das Verständnis für andere Kulturen und räumen Vorurteile und Stereotypen aus, die nicht selten in persönlichen Differenzen und festgefahrenen Situationen enden. Ein lösungsorientiertes Miteinander ohne Konflikte ist auf dieser Grundlage schwierig. Die Gefahr ist groß, dass sie Ihren Teammitgliedern vor Ort mehr Aufmerksamkeit und Gehör aufgrund der stärkeren Präsenzposition schenken, als den weit entfernten Kollegen. Regelmäßige telefonische Einzelgespräche oder virtuelle Meetings unter vier Augen sind in dieser Hinsicht wichtig, um Ihre Zusammenarbeit mit diesen Kollegen auf die gleiche Basis zu stellen wie die Arbeit mit den Teammitgliedern vor Ort. Definieren Sie den Umgang und die Ziele miteinander in einer Teamcharta. Ermöglichen Sie Ihren Teammitgliedern vor Aufnahme der Arbeit ein virtuelles oder persönliches Kick-Off-Meeting, um sich kennenzulernen. Hier stehen vertrauensbildende Maßnahmen, Small-Talk und eine lockere Gesprächsatmosphäre im Vordergrund, die zukünftige Arbeit wird nur marginal angesprochen.

Fazit

Als effizienter und lösungsorientierter Teamleiter sprechen Sie kulturelle Ungleichverhältnisse wiederholt an und zeigen Ihren Teammitgliedern, dass die zuvor zitierten Machtfaktoren nichts mit fachlicher Kompetenz und dem Wert der einzelnen Mitarbeiter zu tun haben. Sie achten darauf, dass jedes Teammitglied die gleichen Voraussetzungen hat, sich in Ihrem Team einzubringen und sorgen entsprechend dafür, dass jeder Mitarbeiter mit seinem Fachwissen positionieren kann. Gleichen Sie eventuellen Sprachprobleme und Sprachbarrieren durch Einzelgespräche aus, um die betroffenen Mitarbeiter anzuhören und ihr Fachwissen nicht ungenutzt zu lassen. Vermeiden Sie ungleiche Machtfaktoren durch eine zu starke Präsenz einzelner Nationalitäten. Sollte sich diese Situation jedoch nicht vermeiden lassen, gleichen Sie diese durch Gegenmaßnahmen, Kick-Off-Meetings, Einzelgespräche und gezieltes Einbeziehen aus.

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