So lief die 10. Folge von „Die Höhle der Löwen“

Ajoofa Gründer Yvonne und Marcus

Am Dienstag versuchten zum vorletzten mal für dieses Jahr wieder 5 Startups die Löwen zu überzeugen. Wem es gelang und wie wir von Gründer Welt die Teilnehmer wahrgenommen haben, erfahren Sie in unserem Rückblick.

Pfotenheld

Gestartet ist die Sendung mit Pfotenheld, einem Onlineshop für Hundebedarf. Der Gründer Marvin Kruse hat einen ganz eigenartigen Plan, wie er seine Idee groß machen möchte. Er kauf die „Heldenpakete“, die aus drei Teilen bestehen zwischen 0,80 € und 2,60 € ein. Allerdings berechnet er für die Artikel nichts, außer Versandkosten in Höhe von 5,99 €. Er glaubt, dass er irgendwann viel Geld durch die Versandkosten verdienen kann, wenn er irgendwann „ganz Deutschland“ mit seinen Artikeln beliefert. Bei den Löwen kommt die Idee natürlich nicht gut an. Schließlich handelt es sich hierbei auch nicht um eine richtige Geschäftsidee.

Pfotenheld alles für Null Euro

Pfotenheld alles für Null Euro - Bild: Pfotenheld

Auch Gründer Welt hätte in diese Schnappsidee sicherlich nicht investiert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Gründer Marvin Kruse damit scheitern wird. Spätestens, wenn die Nachfrage sich so entwickeln würde, dass er Angestellte brauchen würde.

Coffee Bags

Mit Coffee Bags aus Hamburg trat ein interessantes Startup in „DHDL“ auf. Mit diesem System lässt sich erstklassiger Kaffee jederzeit und unkompliziert aufbrühen, egal ob zu Hause oder im Büro. Eine Besonderheit daran ist, dass das Wasser langsam und ohne Druck durch den Filter fliest und sich somit weniger Bitterstoffe lösen, als beim Einsatz einer Maschine. Dadurch ist der Kaffee aromatischer und bekömmlicher, als sonst. Seit etwa zwei Jahren ist das Produkt zwischenzeitlich auf dem Markt und es wurden über 50.000 Stück bislang verkauft. Mit dem Invest in Höhe von 150.000 Euro, welches die Gründer letztendlich von Vural Öger bekommen haben, möchten sie eine neue Maschine zur Herstellung der Pads anschaffen, denn die Nachfrage steigt stetig an.

Gründer Welt hätte hier zumindest über eine Investition nachgedacht und sich die Zahlen genauer angeschaut. Grundsätzlich eine gute Idee, wenn sie tatsächlich langfristig vom Markt angenommen wird. Denn um das Investment wieder zu erhalten, müssen sehr viele Coffee Bags verkauft werden.

Flowkey

Die Gründer von Flowkey aus Berlin lieben die Musik und haben eine App entwickelt, mit der jeder Mensch ganz einfach die Möglichkeit haben soll, ein Instrument zu erlernen. Doch die App funktioniert bislang nur für Klavier und Keyboard. Aber es sollen weitere Instrumente folgen. Die Funktionsweise der App. Man wählt ein Lied aus und bekommt von der App nun gezeigt, welche Tasten gespielt werden müssen. Die Software erkennt durch das angeschlossene Mikrophon, ob die richtigen Tasten gedrückt wurden und passt sich auch der Geschwindigkeit des Benutzers an. – Bei den Löwen konnte Flowkey nicht punkten. Frank Thelen sagte: „Ich weiss zwar nicht, wie viele Zeilen Code ich benötige, aber wenn ich eine Stunde Zeit habe, dann ist der erste Prototyp fertig.“ Es kam zu keinem Investment.

Lernen mit Flowkey

So ist es kinderleicht ein Musikinstrument zu erlernen. - Bild: Flowkey

Auch Gründer Welt hätte hier sicherlich nicht investiert. Denn neben einer völlig überzogenen Firmenbewertung, wie sie auch von den Löwen angemerkt wurden, zweifeln wir stark daran, ob sich Flowkey wirklich am Markt durchsetzen kann.

Ajoofa

Bei Ajoofa werden die T-Shirts nicht von Menschen, sondern von Affen gestaltet, zumindest was die Motive angeht. Die Affen malen mit Kreide und anderen nicht giftigen Farben auf Papier. Die daraus entstehenden Motive werden dann komplett oder in Auszügen von Ajoofa übernommen und digitalisiert, so dass diese auf T-Shirts gedruckt werden können. Dabei geht es den Gründern, die ihre Künstler auch mit 7 Prozent der Einnahmen beteiligen um eine Beschäftigungstherapie für die Menschenaffen. Doch die Löwen waren skeptisch und nicht bereit das Investment von 80.000,- Euro einzubringen.

Es ist zwar eine nette Idee, aber Gründer Welt hätte hier definitiv auch nicht investiert. Denn wie so oft passte auch hier die Firmenbewertung in Höhe von 800.000,- Euro hinten und vorne nicht. Darüber hinaus sind die T-Shirts mit rund 35,- Euro pro Stück ziemlich hochpreisig und schwierig zu verkaufen.

Hand+Fuss

Klaus-Peter Beer hatte im Jahr 2011 einen Fahrradunfall und war dadurch auf fremde Hilfe beim Anziehen angewiesen. Besonders nervig empfand er das Anziehen der Strümpfe, also tüftelte er los. Herausgekommen ist „Hand+Fuss“, eine Anziehhilfe für Socken, die auch mit nur einer Hand bedient werden kann. Das Gerät funktioniert tatsächlich gut, doch es hat mit 124,90 Euro auch einen beachtlichen Preis, den wohl nicht jeder Hilfsbedürftige zahlen kann. Das Produkt kam bei den Löwen gut an, die Firmenbewertung in Höhe von 1.000.000 Euro dann doch weniger. Denn der Erfinder wollte 100.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile haben. Vural Öger unterbreitete ein Angebot zu folgenden Konditionen: 100.000 Euro für 50% Anteile an der zu gründenden GmbH und darüber hinaus pro verkauftem Produkt 10 Euro zurück, bis 10.000 Stück verkauft sind. – Doch der Erfinder lehnte das Angebot ab.

Gründer Welt hätte in diesem Fall auch nicht investiert, was auch auf eine nicht besonders gute Vorbereitung des Erfinders zurückzuführen ist. Denn entgegen der Aussage von Herrn Beer gibt es sehr wohl entsprechende Mitbewerberprodukte, die preislich weitaus niedriger angesiedelt sind. Noch dazu ist auch in diesem Fall die Firmenbewertung leider wieder vollkommen überzogen. Perspektive und Marktchancen verkaufen nicht alleine, besonders nicht, wenn bis auf das Produkt selbst, alles von Grund auf neu konzipiert und gestaltet werden muss.

Kleine Prints

Fotobuch von Kleine Prints

Ein Fotobuch ist eine schöne Erinnerung und ein tolles Geschenk zu Geburtstag oder Weihnachten. - Bild: Kleine Prints

Jeder, der ein Kind hat, weiss wie sehr sich Kinder über Bilder freuen. Doch ein normales Fotoalbum ist meistens nicht für Kinder geeignet, weil die Seiten sehr dünn sind und nicht selten von kleinen Kindern kaputt gemacht werden. Dieses Problem hat Eva Malwaska mit einem speziellen Fotobuch für Kinder gelöst. Kleine Prints, so der Name des kindgerechten Fotoalbums geht dabei speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ein. Die Seiten sind besonders dick und haben abgerundete Ecken, damit die Verletzungsgefahr minimiert wird. Von den Löwen wollte die Gründerin ein Investment von 40.000 Euro für 12,5 % der Anteile haben. Die Löwin Lencke Steiner war interessiert und unterbreitete folgendes Angebot: 40.000 Euro für 30 % der Anteile. Nach Rücksprache mit ihrem Freund nahm die Erfinderin das Angebot an, um Kleine Prints zukünftig noch weiter nach vorne zu bringen.

Die Frage, ob Gründer Welt hier investiert hätte müssen wir leider mit einem Nein beantworten. Die Idee ist wirklich schön, doch der Wettbewerb sehr groß, so dass man mit 40.000 Euro hier wahrscheinlich nicht weit kommen wird. Trotzdem wünschen wir der Gründerin und Lencke Steiner viel Erfolg bei dem Projekt.

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