Wer sich heute für die Gründung eines eigenen Unternehmens entscheidet, muss viele Faktoren beachten. Es fängt schon bei der Unternehmensform an. Unter anderem steuerrechtliche Gründe führen immer häufiger dazu, dass sich Betriebsgründer gar nicht mehr in Deutschland niederlassen, sondern im Ausland. Dabei tauchen auf Geschäftsbriefen einige Länder besonders häufig im Absender aus. Das ist übrigens eine seriöse und legale Praxis, die den Gründer viel Geld sparen kann. Welche Länder sind lohnen, wird nachfolgend genauer betrachtet.
Irland hat sich als attraktiver Standort hervorgehoben, da hier auch Unternehmer aus anderen Ländern eine irische Limited gründen können. Im Vergleich zu Deutschland gibt es hier keine strengen Anforderungen an das Stammkapital, sodass auch Kleinstunternehmen und Startups eine faire Chance haben.
Auch die geringe Körperschaftssteuer macht Irland zu einer beliebten Option. Sie beträgt anders als in Deutschland nur 12,5 %. Generell hat sich Irland als ein Land mit wachsender Wirtschaft und einem positiv eingestellten Business-Umfeld hervorgetan. Das macht das Land für Neugründer zu einer beliebten Alternative.
Estland punktet schon bei Studierenden durch die geringen Lebenshaltungskosten, hat sich aber auch bei Gründern einen Namen gemacht. Das Land bietet mit der E-Residency ein einzigartiges Konzept in Europa an. Diese digitale Aufenthaltsgenehmigung erlaubt es Ausländern, einen Betrieb zu gründen, ohne im Land zu leben. Von der Eintragung bis zur Steuererklärung lassen sich alle Schritte selbstständig online vornehmen.
Grund für die Wahl des Standorts ist primär die Steuerpolitik. Nicht ausgeschüttete Gewinne werden in Estland nicht besteuert. Digitale Nomaden und ortsunabhängige junge Gründer können davon profitieren.
Weder ein Mindestkapital noch besonders viele bürokratische Hürden sind bei einer Gründung in Zypern zu erwarten. Wer eine Geschäftsidee hatte und nach Möglichkeit wenig Aufwand betreiben möchte, kann hier eine Gründung in Erwägung ziehen. Wie in Irland auch, beträgt die Körperschaftssteuer 12,5 % und liegt damit unter dem deutschen Satz. Hinzu kommt ein Doppelbesteuerungsabkommen, was vor allem für internationale Geschäftstätigkeiten hilfreich sein kann.
Die Wirtschaft in Zypern gilt als stabil, wohl aber nicht so stark wie in Irland. Der Ausbau der Infrastruktur ist aber professionell und gut, sodass Gründer das Land immer häufiger mit in ihre Überlegungen einbeziehen.
Eines der am besten entwickelten Länder Asiens ist Singapur. Der Stadtstaat ist politisch stabil und hat ein starkes Rechtssystem, vergleichbar mit dem in Deutschland. Der Fragiles States Index des Landes ist seit Jahren stabil, was für den positiven Kurs Singapurs spricht.
Einer der Hauptvorteile bei der Gründung hier sind die Förderprogramme für KMUs und Startups. Steuererleichterungen, Zuschüsse und Unterstützung bei der Geschäftsentwicklung werden geboten. Die Körperschaftssteuer liegt allerdings höher als in Irland und Zypern, sie beträgt 17 %. Zu beachten ist jedoch, dass die Lebenshaltungskosten in Singapur auf einem ähnlich hohen Niveau liegen wie in Deutschland oder gar Dänemark und Schweden. Wer also sein Unternehmen vor Ort führt, muss diese Kosten mit einberechnen.