Die meisten Gründer fürchten das Bankgespräch. Soll diese doch davon überzeugt werden, die notwendige Finanzierung für das geplante Gründungsvorhaben zu übernehmen.
Wichtig: Gehen Sie gut vorbereitet hinein.
Zur Beantragung von geförderten Krediten brauchen Sie Ihre/ eine Hausbank. Daher geht es zunächst darum, zu überlegen, welche Bank Sie ansprechen möchten. Oft sind Sparkassen und Volksbanken die geeigneten Ansprechpartner, bei großem Finanzierungsvolumen können Sie natürlich auch die größeren Geschäftsbanken auswählen. Bei sehr kleinem Finanzierungsbedarf (1.000 - 10.000€) kann dagegen die Beantragung eines Mikrokredits in Erwägung gezogen werden (hier entfällt übrigens das Bankgespräch in den meisten Fällen).
Haben Sie schon eine länger laufende, positive Geschäftsverbindung zu einer Bank, dann sprechen Sie natürlich zuerst diese an. Lehnt eine Bank die Finanzierung bereits frühzeitig ab, scheuen Sie sich nicht, auch weitere Banken zu kontaktieren. Tipp: Lassen sie sich den Ablehnungsgrund nennen und hinterfragen Sie ihn bei Bedarf – so haben Sie die Chance, im nächsten Bankgespräch schon im Vorfeld Ihre Vorgehenswiese entsprechend anzupassen oder zu ändern. Mit negativem Schufa-Eintrag aus der Vergangenheit wird es allerdings schwierig bis unmöglich werden, eine Finanzierung zu ergattern.
Da Sie und Ihr Bankberater sich für das Gespräch (ausreichend) Zeit nehmen sollten, vereinbaren Sie im Vorfeld einen Gesprächstermin. So stellen Sie sicher, dass Ihr Berater an diesem Tag nicht nur anwesend ist sondern sich auch ohne Zeitdruck Ihrem Anliegen widmen kann.
Beim Bankgespräch übergeben Sie Ihren kompletten Businessplan, sauber ausgedruckt und in einer Mappe zusammengeheftet. Denken Sie daran: oft zählt neben einem guten Inhalt gerade auch der perfekte äußere Eindruck, um Ihr Gegenüber zu überzeugen. (Dies gilt übrigens auch für Ihr persönliches Erscheinungsbild!) Ihr Businessplan überzeugt mit einem ausführlichen Textteil, in dem Sie Ihr Gründungsvorhaben im Detail beschreiben sowie mit einem soliden Finanzplan, bestehend aus einer Umsatz-, Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung sowie einem Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan.
Seien Sie darauf vorbereitet, Ihrem Gesprächspartner Ihre Geschäftsidee zu erläutern: Stellen Sie Ihr Angebot kurz dar und erklären Sie, was das Besondere an Ihrer Geschäftsidee ist. Erläutern Sie, an welche Zielgruppe Sie sich mit Ihrem Angebot wenden und über welche Maßnahmen Sie Ihre Kunden finden werden. Weisen Sie auch auf die zu erwartenden Gewinnentwicklung hin und beschreiben Sie, warum Sie wofür ein Darlehen in welcher Höhe benötigen. Beantworten Sie alle aufkommenden Fragen möglichst souverän und übergeben Sie Ihren Businessplan.
Je besser es Ihnen gelingt, Ihr Gegenüber von der Rentabilität und Tragfähigkeit Ihrer Idee zu begeistern und zu überzeugen, desto wahrscheinlicher wird die Finanzierungszusage. Aber: nicht übertreiben, sondern realistisch bleiben – Luftschlösser werden ungern finanziert. Und: Haben Sie (noch) Schwachstellen in Ihrer Planung oder Organisation und werden darauf angesprochen, stehen Sie dazu und zeigen Sie, dass Ihnen die Problematik bekannt ist und Sie (möglichst) dafür bereits einen Lösungsansatz durchdacht haben oder noch durchdenken werden.
Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihnen der Bankberater in diesem ersten Gespräch noch keine Kreditzusage verspricht, meist erfolgt die endgültige Prüfung der Unterlagen und die Entscheidung über eine Finanzierung erst im „Backoffice“. Die Entscheidung wird Ihnen dann erst einige Tage später mitgeteilt, scheuen Sie sich aber nicht, nachzufragen, wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können.
Erhalten Sie eine Zusage, werden Sie danach eine Menge Papier ausfüllen müssen – die Beantragung des Darlehens. Erhalten Sie eine Absage, starten Sie wenn möglich – dann vielleicht besser vorbereitet – einen weiteren Versuch bei einer anderen Bank.
Haben Sie Fragen zur Erstellung eines Businessplans oder zur Vorbereitung Ihres Bankgesprächs helfen wir Ihnen gerne weiter!