Brauche ich als Existenzgründer wirklich unbedingt einen Steuerberater? – JA, denn wer hier versucht zu sparen, der spart definitiv am falschen Ende und sollte ernsthaft die Selbstständigkeit überdenken. Das deutsche Steuersystem zählt zu den komplexesten Steuersystemen weltweit. In keinem anderen Land gibt es ähnlich viele Paragraphen und Richtlinien, die es zu beachten gilt.
Zwar gibt es heute schon sehr gute Software, die im Rechnungsmanagement dafür sorgen, dass die Vorschriften der GoBD eingehalten werden können und gleichzeitig auch die Möglichkeit bieten die Buchhaltung in Eigenregie durchzuführen, doch wir raten immer dazu das in Absprache mit dem eigenen Steuerberater zu tun. – Eine solche Software sollte niemals als Alternative zum Steuerberater gesehen werden, sondern lediglich als Ergänzung / Erleichterung.
Leider bieten Buchhaltungsbüros häufig an, sich um die steuerlichen Angelegenheiten zu kümmern, gerade wenn sich jemand frisch selbstständig gemacht hat. Doch weder ist dies gestattet, da nur Steuerberater / Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte steuerlich beratend tätig sein dürfen, noch ist das notwendige Know How hierfür vorhanden. Ein guter Steuerberater ist mehrfach pro Jahr auf Weiterbildungsseminaren und Fachvorträgen zum Thema Steuern, da sich die Steuergesetze ständig ändern und es neue Rechtsprechungen gibt. Wer vor fünf Jahren auf einem aktuellen Stand war, ist dies heute garantiert nicht mehr, sofern er sich nicht entsprechend weitergebildet hat.
Diesen Aspekt dürfen Gründer niemals vergessen. Das Finanzamt kann im Zweifelsfall sämtliche Konten sperren, es kann eine Gewerbeuntersagung aussprechen und hat darüber hinaus viele weitere Mittel, sofern es entsprechende Ungereimtheiten gibt.
Damit es überhaupt nicht soweit kommen kann, sollte jeder Existenzgründer in eigenem Interesse von Beginn an auf eine seriöse steuerliche Beratung setzen, dies im Idealfall nicht erst nach der Gründung, sondern schon während der Planungsphase.