Gründerinnen und Gründer wissen meist, dass das Schreiben eines Businessplans auf sie zukommt – und fürchten ihn. Aber auch Selbständige und Unternehmer, die investieren wollen, eine Firma übernehmen oder einfach nur eine Finanzierung suchen, bleiben oft nicht verschont: ein Businessplan muss erstellt werden, es geht um die ausführliche Darstellung Ihrer Geschäftsidee, ergänzt um den Finanzplan, der Ihr Vorhaben in Zahlen umsetzt.
Sicher, für viele ist das Zusammensuchen von Zahlen für den Finanzplan oder die genaue Darstellung des Geschäftsvorhabens schwierig oder auch einfach nur lästig. Aber: Ihr Businessplan soll die Bank davon überzeugen, dass das geplante Vorhaben rentabel ist und das ausgezahlte Darlehen mit Sicherheit zurückgezahlt werden kann. Auch zur Beantragung des Gründungszuschusses muss ein überzeugender Businessplan eingereicht werden, schließlich geht es um Geld vom Staat. Und ganz wichtig: Möchten nicht auch Sie als zukünftige(r) Unternehmerin und Unternehmer selbst wissen, ob sich Ihr Vorhaben wirklich rechnet, unter welchen Bedingungen (für Umsätze, Kosten oder Kapitalbedarf) Sie Ihr Unternehmen oder Ihre Selbständigkeit überhaupt erfolgreich realisieren können? Auf welche Probleme Sie zukünftig achten müssen und welche Risiken bestehen- insbesondere wenn Sie ein Darlehen regelmäßig zurückzahlen und von Ihrem Gewinn leben müssen? Das Erstellen eines Businessplans bedeutet daher auch, bereits im Vorfeld Entscheidungen zu treffen: zum zukünftigen Angebot, zur Zielgruppe, zur Preisgestaltung, den Absatzwegen und vielem mehr. Im Vorfeld müssen Umsätze und Kosten geschätzt und kalkuliert genauso wie notwendige Investitionen eingeplant und spätere Arbeitsabläufe durchdacht werden. Aber es lohnt sich! Ein aussagekräftiger, aber realistisch aufgestellter Businessplan überzeugt nicht nur Ihre Bank oder die Arbeitsagentur, sondern zeigt auch Ihnen, mit was Sie rechnen können.
Ein Businessplan besteht immer aus 2 Teilen, dem beschreibenden Textteil und dem Zahlenteil, auch Finanzplan genannt. Was ist nun zu beachten, damit Ihr Businessplan nicht schon auf den ersten Blick bei Ihrer Bank durchfällt?
Der Businessplan besteht aus einem beschreibenden Textteil und dem Finanzplan. Was sollte im Textteil eigentlich beschrieben werden?
Der grundsätzliche Aufbau des Textteils eines Businessplans ist im Prinzip immer identisch:
Tipp: Schreiben Sie die Summary erst ganz zum Schluss! So können Sie am besten entscheiden, welche Daten und Informationen aus Ihrem Textteil die wichtigsten sind, um Ihr Vorhaben optimal zu beschreiben.
Bedenken Sie: Liest der Leser nur diese 2 Seiten, müssen die hier zusammengefassten Informationen genügen, um ihn von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen!
Im Textteil Ihres Businessplans werden im Allgemeinen die unten aufgeführten Inhalte ausführlich dargestellt. Die Aufzählung erfasst die wichtigsten Themen, die Sie beschreiben sollten, allerdings können Sie die Reihenfolge verändern, weitere Punkte bei Bedarf hinzufügen (oder Punkte weglassen) und die einzelnen Themen – je nach Notwendigkeit - mehr oder weniger ausführlich behandeln:
Der Finanzplan stellt den Zahlenteil Ihres Businessplans dar, hier planen Sie alle relevanten Daten für Ihre Existenzgründung. Hierzu gehören die Umsatzplanung und die Investitions- und Kostenplanung. Daraus ergeben sich dann einmal der Kapitalbedarfs- und der Finanzierungsplan sowie vor allem die Rentabilitätsvorschau, also die Ermittlung des zu erwartenden Gewinns und die Liquiditätsplanung. Die Gewinnermittlung erfolgt über einen Zeitraum von 3 Jahren, die Liquiditätsplanung, die monatlich erstellt werden muss, sollte, vor allem wenn Sie ein Darlehen Ihrer Bank benötigen, über 2 Jahre erfolgen.
Hier führen Sie alle Gegenstände (Maschinen, Büro- und Ladenausstattung, Software, Warenbestand, Erstausstattung Marketing u.ä.) auf, die Sie benötigen, um Ihr Vorhaben zu starten. Ebenso stellen Sie hier alle einmaligen, gründungsbedingten Kosten zusammen, wie Kosten für Ihre Gründungs- und Steuerberatung, die Gewerbeanmeldung oder Kosten für die Gründung einer GmbH und vieles mehr. Je vollständiger Sie diese Werte zusammenstellen, umso sicherer können Sie später Ihren Kapitalbedarf ermitteln. Die Recherche der anfallenden Beträge braucht sicher einige Zeit, aber es lohnt sich, wenn Sie sich später vor Überraschungen schützen wollen. Bedenken Sie: Haben Sie sich auf ein notwendiges Finanzierungsvolumen festgelegt und stellen dann fest, dass Sie wichtige Positionen in Ihrer Planung vergessen haben, gelingt eine Nachfinanzierung nur selten.
Die Umsatzplanung ist oft die schwierigste der Planungen, wer weiß schon so genau, welche Umsätze letztlich tatsächlich zu realisieren sind. Hier hilft nur, eine möglichst realistische Schätzung vorzunehmen. Überlegen Sie, über welchen Weg Sie Ihre Umsätze am leichtesten planen können: als Tages- oder Monats- oder Jahresumsatz? Oder über verkaufte Stück mal Verkaufspreis oder über verkaufte Projekte o.ä.? Für die später anstehende – monatliche - Liquiditätsplanung ist es sinnvoll, die Umsatzplanung zumindest für die ersten 12 bis 24 Monate als Monatsplanung aufzubauen.
Hier erfassen Sie alle laufenden Kosten, gleichgültig ob es sich um (laufende) fixe Kosten handelt wie z.B. die Büromiete, einmalige Jahresbeiträge wie Versicherungen oder die Kosten für Ihren jeweils anfallenden Materialeinsatz (natürlich in Abhängigkeit von Ihrer Umsatzplanung!). Auch hier ist es sinnvoll, auf eine vollständige Kostenerfassung zu achten und die Werte auf Monatsbasis runterzurechnen. Berücksichtigen Sie auch, dass u.U. Kostensteigerungen in den Jahren 2 oder 3 nach Ihrer Gründung auftreten können.
Jetzt wird es Zeit, sich ein Bild über den „Erfolg“, also über die Rentabilität Ihres Vorhabens zu machen, Sie erstellen die „Ergebnisplanung“. Hier werden von den eingeplanten Umsätzen alle Kosten abgezogen, hierzu gehören übrigens auch die Zinsen für ein Darlehen und die Abschreibungen für Ihre gekauften Gegenstände (des Anlagevermögens). Aus dem errechneten Ergebnis (= Gewinn vor Steuern) müssen dann noch die Tilgung für Ihren Kredit, die Zahlung der Unternehmenssteuern (z.B. Gewerbesteuer, Körperschaftssteuern) und – wenn Sie kein Gehalt als Geschäftsführer Ihrer GmbH beziehen - natürlich auch Ihre Privatentnahmen zur Sicherung Ihres Lebensunterhalts gedeckt werden. Je eher sich nach Abzug der genannten Positionen positive Zahlen ergeben, desto besser.
Um vom Rentabilitätsplan zur Liquiditätsplanung zu gelangen, sind nun noch die tatsächlichen Zahlungsströme zu berücksichtigen: Wann erhalten Sie tatsächlich die Einzahlungen aus den erzielten Umsätzen (Zahlungsziel berücksichtigen), wann müssen Sie tatsächlich z.B. Ihre Lieferanten bezahlen (ebenfalls Zahlungsziel berücksichtigen), wann werden Investitionen bezahlt oder das Darlehen ausgezahlt?
Und vergessen Sie nicht die Berücksichtigung von Vor- und Umsatzsteuer, die kann gerade zu Beginn einer Gründung von Bedeutung sein. So wird die anfallende Vorsteuer auf große Investitionen zwar im Folgemonat mit Ihrer Umsatzsteuer-Voranmeldung wieder erstattet, dennoch muss sie erst mal als Ausgabe eingeplant werden, da sie Ihnen ja erst mal als Liquidität zur Verfügung stehen muss.
Und schließlich sind noch diejenigen Positionen (z.B. Abschreibungen), die zwar als Kosten in der Rentabilität eingerechnet wurden, denen aber keine tatsächlichen Ausgaben gegenüberstehen, wieder rauzurechnen.
Hier erfassen Sie abschließend Ihren gesamten Kapitalbedarf für Ihre Gründung. Der ergibt sich einmal aus den geplanten Investitionen und den übrigen gründungsbedingten Kosten. Zusätzlich ist hier aber auch zu berücksichtigen, ob Sie während der ersten Monate nach Ihrer Gründung zusätzliches Kapital benötigen, da in der Anlaufzeit meist die Umsätze noch nicht in der notwendigen Höhe eingehen, die Kosten jedoch bereits (fast) vollständig anfallen.
Im Finanzierungsplan zeigen Sie dann, aus welchen Quellen Sie den notwendigen Kapitalbedarf decken werden.
Nutzen Sie eine Businessplan-Vorlage. Im Internet finden Sie zahlreiche Tools, mit denen Sie sich den Aufbau des Finanzplans deutlich erleichtern. Da Tool sollte leicht verständlich in der Bedienung sein und sie möglichst automatisch durch die einzelnen Schritte der Planung hindurch führen. Um Fehler zu vermeiden, ist es auch sinnvoll, ein Tool zu wählen, das nach der Eingabe Ihrer Planungswerte für Umsatz, Kosten und Investitionen alle „Auswertungen“ also die Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung ebenso wie Kapitalbedarf und Finanzierung automatisch generiert.
Und: Spielen Sie mit dem Gedanken, sich einen bereits fertiggestellten, vorausgefüllten Finanzplan zu kaufen? Vorsicht! Viele Banken, aber auch die Stellen, die Ihnen vielleicht die Tragfähigkeit Ihres Vorhabens bescheinigen sollen (IHK, Handwerkskammer u.ä.), kennen und erkennen diese Fertigpläne. Und es steigert nicht unbedingt das Vertrauen in die Tragfähigkeit Ihres Geschäftsvorhabens, wenn Sie einen Finanzplan vorlegen, der vor Ihnen schon von zig anderen Gründern identisch vorgelegt wurde.
Kennen Sie das Gefühl? Sie möchten gründen und benötigen eine Finanzierung. Oder Sie wollen einen Gründungszuschuss beantragen. Der Businessplan ist geschrieben, aber Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Businessplan wirklich gut ist. Ob er Ihre Bank oder die Arbeitsagentur von Ihrem Gründungsvorhaben überzeugen wird den gewünschten Kredit oder den Gründungszuschuss zu gewähren?
Unser Tipp: Lassen Sie Ihren Businessplan von einer Unternehmensberatung überprüfen. Das gibt Ihnen die Sicherheit, dass sowohl Textteil als auch Finanzplan den erforderlichen Kriterien entsprechen.
Sicher, ein solcher Businessplan Check kostet ein paar Euro, aber es wird sich lohnen. Eine Ablehnung der gewünschten Finanzierung oder ein Nein zum erwarteten Gründungszuschuss wird Sie deutlich teurer zu stehen kommen. Bestimmt!
Und damit auch Sie einen überzeugenden Businessplan vorlegen können, wenden Sie sich einfach an uns, wir unterstützen Sie gerne!