Denn stetig ist nur der Unternehmenswandel: Change Management
Das Szenario in einem Unternehmen fordert zwei Dinge von den Führungskräften: die Aufrechterhaltung des Normalbetriebs und das Change Management. Das Erstere ist im Normalfall gelernt und man hat es gut im Griff. Doch bei der Reorganisation des eigenen Verantwortungsbereiches kommen ganz neue Herausforderungen auf den Manager zu. Dabei haben Praxis und Theorie gelehrt, dass auch das Change Management bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Es sollten bestimmte Grundsätze eingehalten werden, damit die Veränderungen effizient und sozialverträglich durchgeführt werden können.
Warum ist es überhaupt notwendig ein Change Management kontinuierlich durchzuführen? Der Grund liegt in der Dynamik der Wirtschaft, jedes Unternehmen muss sich ständig an neue Rahmenbedingungen anpassen. Die Verknappung der Ressource Zeit spielt dabei eine Rolle, denn der Innovationsdruck steigt und damit wird der Rhythmus, mit dem das Change Management innerhalb des organisatorischen Gefüges vorgenommen werden muss immer schneller.
Dazu kommt eine enorme Steigerung der Komplexität. Die Wechselwirkungen zwischen den ökonomischen, technischen, politischen und gesellschaftlichen Prozessen entwickeln eine immer stärkere Eigendynamik.
Aus diesen Gründen stehen Unternehmen vor den Herausforderungen, die schnellere und wirtschaftlichere Bewältigung einer ständig zunehmenden Vielfalt von sich kontinuierlich ändernden Aufgaben zu bewältigen.
Damit die Neuorganisation funktioniert ist ein hohes Maß an Kommunikation und Kooperation zwischen den einzelnen Organisationseinheiten nötig. Die Funktion der Unternehmensführung besteht nicht mehr darin, die Arbeit vorzubereiten und sinnvoll zu delegieren. Sondern darin, es den Mitarbeitern zu ermöglichen, ihre Arbeitsanteile selbstständig und effizient zu erledigen. Die fünf Schlüsselfaktoren der neuen Unternehmenskultur im Zuge des Change Management lauten: Kommunikation, Vermittlung von Sinn, Konfliktfähigkeit, Zusammengehörigkeitsgefühl und kreative positive Unruhe.
Um Fehler im Change Management bereits im Vorfeld auszuschließen, sollte eine Basisstruktur angelegt werden. Veränderungen lassen sich nur dann realisieren, wenn das Denken in Prozessen statt in Strukturen stattfindet. Dabei sollte die Analyse der inneren Muster von Systemen im Fokus stehen. Es geht darum, an den Status Quo anzudocken und sich dort einzubringen.
Den Mitarbeitern müssen die Ziele der Veränderungen deutlich erklärt werden, sie müssen zunächst „dort abgeholt werden, wo sie gerade stehen“. Damit wird Vertrauen geschafft und Energien geweckt, außerdem wird damit die Glaubwürdigkeit des Change Management und seiner Initiatoren unterstrichen. Auf diesem Wege kann das Unternehmen erfolgreich auf das ökonomische Umfeld ausgerichtet werden. Besonderer Wert sollte auch auf die Praxiseinführung und die Umsetzungsbegleitung gelegt werden, damit die alte Denkweise erst gar keine Chance mehr bekommt.
Dazu zählen Verfahren und Instrumente der Organisationsdiagnose und der Unternehmensentwicklung. Außerdem gehört das prozessorientierte Projektmanagement unbedingt in die „Werkzeugkiste“ für das Change Management. Das Projektmanagement bietet in diesem Rahmen eine Planungs- und Realisierungsbasis, allerdings liegen die Grenzen beim Change Management darin, dass es durch die Eigendynamik der sozialen Systeme nicht zu einer vollkommen detaillierten Vorprojektierung kommen kann. Hier ist besonders Flexibilität gefragt, denn der soziale Prozess steht im Mittelpunkt.
Eine weitere Methode im Change Management besteht in den klassischen und innovativen Verfahren zur Veränderung der Unternehmenskultur. Ebenfalls hilfreich ist ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung. Aus dem Bereich der Sozialwissenschaften kommen die Methoden zum bewussten Umgang mit Widerstand, die Methoden der Gestaltung von Kommunikation und das Konfliktmanagement. Dabei ist speziell die Kunst der Kommunikation ein riesiger Erfolgsfaktor im Change Management. Der Dialog zwischen der Geschäftsleitung, den Projektteams und den weiteren Mitarbeitern muss regelmäßige Informationen über den Stand der Dinge, die bereits erzielten Zwischenergebnisse und die vom Management getroffenen Entscheidungen beinhalten. Selbstverständlich darf auch die Kommunikation mit dem Kunden nicht vernachlässigt werden. Auch diese Strategie zur Informationsverteilung gehört zur Basis eines Change Managements. Denn das Marketing ist eine Basis für den Unternehmenserfolg. Die Grenzen der Offenheit müssen dabei stets individuell festgelegt werden, damit die interne und externe Kommunikation gelingen kann.