Degression beschreibt den Vorgang des absoluten oder relativen Sinkens einer Größe beim gleichzeitigen Ansteigen einer korrelierten Größe. So steigt zum Beispiel bei gleichzeitiger proportionaler Verringerung von Preisen, Erlösen und Kosten die Bezugsgröße. Somit beschreibt die Degression das Gegenteil von Regression. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als fallende oder degressive Proportionalität, die das Verhältnis zwischen zwei Größen beschreibt. Voraussetzung dafür ist das Steigen der einen Größe bei gleichzeitigem Sinken der zweiten Größe im selben Verhältnis. Die dabei entstehende Funktionskurve gleicht der eines Logarithmus und weniger einer realen Proportionalität. Der Begriff Degression ist auch aus dem Steuerrecht bekannt. Er kommt aus der lateinischen Sprache und heißt ursprünglich „degressio“, „gen. degressionis“, was übersetzt das „sich trennen“, „weggehen“ heißt. Das lateinische Wort „degredi“ wird mit „herabschreiten“ übersetzt, das lateinische Wort „gradus“ mit „Schritt“.
Die Größendegression bezeichnet die Senkung der Stückkosten bei Einsatz größerer Kapazitätseinheiten. Um diesen Schritt zu realisieren, ist es wichtig, dass zum Beispiel eine große Maschine bei voller Kapazitätsauslastung arbeitet. Sie ist damit in der Lage, günstiger zu produzieren, als mehrere kleine Anlagen, die die gleiche Gesamtkapazität aufweisen. Der Begriff Größendegression wird oft auch als Maschinen- oder Betriebsgrößendegression bezeichnet. Hier wird die Senkung der Stückkosten durch den Einsatz moderner und größerer Maschinen bei gleichzeitiger Anwendung technologischer Vorteile genutzt.
Bei der Kostendegression vermindern sich die Stückkosten bei gleichzeitiger Steigerung der Auflage.
Die Fixkostendegression lässt sich in ihrer Berechnung in der Regel nicht unendlich ausweiten. Mit Anwendung der Fixkostendegression ist ein Unternehmen in der Lage, mit festen Preisen seinen Gewinn bei gleichzeitigem Einsatz geringerer Stückkosten zu maximieren. Ein Beispiel für die variablen Kosten eines Betriebes sind die Personalkosten. Ihre Höhe hängt von dem jeweiligen Beschäftigungsgrad ab. Bezogen auf den Beschäftigungsgrad sind sie veränderlich (variabel). Man unterscheidet die proportionalen Kosten, das heißt, die Personalkosten sinken oder steigen in gleichem Maß. Die progressiven Beschäftigungskosten steigen oder sinken in einem stärkeren Ausmaß. Die degressiven Beschäftigungskosten verzeichnen einen weniger starken Anstieg oder ein weniger starkes Sinken. Variable Kosten sind auch unter den Begriffen leistungsabhängige Kosten, beschäftigungsabhängige Kosten und umsatzabhängige Kosten bekannt.
Die Verfahrensdegression wendet das Gesetz der Massenproduktion an. Die Verfahrensdegression fand praktisch schon mit der technischen Revolution, spätestens jedoch mit Einführung der Fließbänder, Eingang in unser tägliches Leben. So zeichnet sich die Verfahrensdegression durch die Einführung kostengünstiger Produktionssysteme (vollkommenes Verfahren) aus, die unter gleichen Bedingungen wesentlich mehr leisten können als die ungünstigeren Produktionssysteme (unvollkommenes Verfahren) zuvor. Die Fixkosten des kostengünstigeren Systems fallen zwar höher aus als beim Vorgängerverfahren, die variablen Kosten sind jedoch niedriger, da zum Beispiel weniger Beschäftigte für diesen Verfahrensablauf benötigt werden. Zuerst entsteht eine bedingte Senkung der Stückkosten. Mit seiner größeren Kapazität ist das vollkommenere Verfahren in der Lage, die Stückkosten durch die Beschäftigungsdegression noch einmal zusätzlich zu senken, wobei sich die fixen Kosten auf mehrere Produktionseinheiten verteilen.
Die Auflagendegression ist auch unter dem Wort Seriendegression bekannt. Die Auflagendegression ist ein Spezialgebiet der Fixkosten- und Beschäftigungsdegression. Bei Fertigung einer Serie verteilen sich die Fixkosten auf die mit der Serie oder dem Los verbundene Produktionsmenge. Die mit dieser Produktionsmenge verbundenen Fixkosten nennt man losfixe oder auflagenfixe Kosten. Diese Fixkosten pro Stück verringern sich dementsprechend stark degressiv zu einer optimalen Losgröße. Ein anderes Wort für diese Fixkostenart ist auch „auflagenzahlunabhängige Kosten“, da losfixe beziehungsweise serienfixe Kosten bei Auflage jeder Serie unabhängig von den Kosten anfallen.
Die Spezialisierungsdegression beruht auf einer organisatorischen und technischen Verbesserung der zur Verfügung stehenden Produktionsmittel, die im Vergleich zu anderen Produktionseinheiten bei identischen Kosten mehr leisten. Dieser Vorgang bedeutet eine Reduzierung der Stückkosten. Die betriebstechnische Elastizität geht mit Ausnutzung der Spezialisierungsdegression jedoch oft zurück.