Geschäftsfälle, die ein Unternehmen auf Bestandkonten bucht, lassen das Eigenkapital unberührt. Das bedeutet, sie haben auf den Erfolg eines Unternehmens keinen Einfluss. Bestandskonten weisen im Einzelnen die Bestände an Vermögen und Kapital des Unternehmens aus. Sie erfassen diese Bestände aufgrund von Geschäftsfällen. Es gibt aktive und passive Bestandskonten. Mehrungen stehen auf der Seite der Anfangsbestände, da sie die Bestände vergrößern. Minderungen stehen auf der entgegengesetzten Seite.
Nun bringen Herstellung und Absatz von Erzeugnissen Geschäftsfälle mit sich, die sich auf den Gewinn oder Verlust und damit auf das Eigenkapital eines Unternehmens auswirken. Die Rede ist von Aufwendungen und Erträgen. Diese buchen Unternehmen auf Erfolgskonten. Um den Begriff Erfolgskonten zu verstehen, ist es wichtig, sich mit diesen Begriffen vertraut zu machen.
Stellt ein Unternehmen Waren her und verkauft diese, verbraucht es Rohstoffe und Betriebsstoffe. Weiterhin muss es Maschinen und Arbeitskräfte einsetzen. Jeder Werteverzehr eines Unternehmens an Gütern ist für das Unternehmen Aufwand, der das Eigenkapital mindert. Werteverzehr entsteht durch:
• Verbrauch von Rohstoffen
• Verbrauch von Hilfsstoffen
• Verbrauch von Betriebsstoffen
• Aufwendungen für Handelswaren
• Aufwendungen für Arbeitskräfte
Rohstoffe gehen im Fertigungsprozess als Hauptbestandteil in das fertige Erzeugnis. Dazu zählen Stahlblech, Wolle, Kunststoffe und andere. Hilfsstoffe wie Farben, Schrauben und Nägel gehen zum Teil in das fertige Erzeugnis ein. Betriebsstoffe gehen nicht in das fertige Erzeugnis ein. Unter Betriebsstoffe fallen Treibstoffe, Schmieröl und Reparaturmaterialien. Handelswaren verkauft das Unternehmen als Zubehör zu den eigenen Erzeugnissen. Aufwendungen für Arbeitskräfte sind Löhne, Gehälter sowie gesetzliche und freiwillige Sozialabgaben.
Erträge sind alle Wertzuflüsse in das Unternehmen. Sie erhöhen das Eigenkapital. Die Haupterträge eines Unternehmens sind die Erlöse aus dem Verkauf der fertigen Erzeugnisse, Umsatzerlöse genannt. Diese sollen die Selbstkosten decken und dem Unternehmen einen angemessenen Gewinn bringen. Weitere Erträge eines Unternehmens sind Zinserlöse sowie Erträge aus Vermietungen.
An sich kann ein Unternehmen Aufwendungen und Erträge unmittelbar auf dem Eigenkapital buchen. Die Aufwendungen als Minderung des Kapitals im Soll. Die Erträge als Vermehrung des Kapitals im Haben. Diese Vorgehensweise würde das Eigenkapital unübersichtlich machen. Deswegen ist es aus Gründen der Übersichtlichkeit notwendig, die einzelnen Aufwands- und Ertragsarten in gesonderten Konten darzustellen. Auf diese Weise kann das Unternehmen die Quellen seines Erfolges übersichtlich darstellen. Die Bezeichnung für diese Sonderkonten lautet: Erfolgskonten. Sie sind Unterkonten des Eigenkapitalkontos und nehmen die einzelnen Aufwendungen und Erträge auf. Demgemäß gibt es zwei Typen von Erfolgskonten: Aufwandskonten und Ertragskonten. Für Unternehmensgründer ist es ratsam, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen, ob ein Erfolgskonto nötig ist.
Die Buchung auf diese Konten erfolgt nach den gleichen Regeln wie für das übergeordnete Eigenkapitalkonto. Die Erträge stehen im Haben, da sie das Eigenkapital erhöhen. Die Aufwendungen im Soll, da sie das Eigenkapital mindern. Da Erfolgskonten keinen Bestand abbilden, gibt es keinen Anfangsbestand. Das bedeutet, jedes Jahr erfolgt die Eröffnung mit dem Saldo Null. Der Abschluss der Erfolgskonten erfolgt nicht direkt über das Eigenkapitalkonto, sondern das GUV-Konto. Das bedeutet, die Endbestände werden in das GUV-Konto übertragen. Hat das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet, lautet die Buchungsregel: Eigenkapital an GUV-Konto. Hat es einen Gewinn erwirtschaftet: GUV-Konto an Eigenkapital.