PKV oder GKV für Familien

Wer eine Familie gründet, macht sich natürlich auch Gedanken um eine entsprechende Krankenversicherung. Hier fragen sich viele Menschen, ob es wohl günstiger ist, sich in der PKV oder in der GKV zu versichern. Hier gilt es abzuwägen, denn beide Varianten unterscheiden sich deutlich voneinander.

Familie versichern: Was man über die PKV wissen sollte

Es könnte alles so einfach sein: Während der Familienvater privat krankenversichert ist, bleibt die Ehefrau mit den Kindern zuhause und nutzt ebenfalls die Vorteile der Krankenkasse. Dies funktioniert jedoch nicht. Denn: Wer privat versichert ist und Kinder bekommt, muss diese einzeln versichern - und das kann unter Umständen auch recht teuer werden. Der Grund dafür ist, dass es eine kostenfreie Familienversicherung wie bei der Gesetzlichen Krankenkasse nicht für die PKV gibt. Hier wird pro Kunde und Kind ein separater Vertrag notwendig, somit entstehen mehr Kosten für die Eltern.

Mehr noch: Ob die Kinder gesetzlich oder privat versichert werden, wird nicht von den Eltern, sondern vom Gesetz entschieden. In den meisten Fällen wird das Kind über den Ehepartner versichert, welcher ein höheres Gehalt erhält und sich damit unter Umständen privat versichert. Somit benötigt das Kind eine eigene Versicherung, welche monatlich schnell mehr als 150 Euro oder sogar noch mehr kosten kann

En wichtiger Tipp lautet daher, die Kinder möglichst kurz nah der Geburt bereits in der Krankenkasse der Mutter oder des Vaters zu versichern. Wenn er oder sie bereits mehr als drei Monate Mitglied der privaten Krankenkasse ist, wird das Kind rückwirkend ab der Geburt versichert, ohne dass eine Gesundheitsprüfung durchgeführt werden muss. Die Kinder erhalten somit dieselben Leistungen wie ihre Eltern.

Die gesetzliche Familienversicherung - wie funktioniert sie genau?

In der GKV ist es prinzipiell kein Problem, das Kind einfach mitzuversichern. Das kann über die Mutter oder den Vater geschehen und bewirkt, dass das Kind ebenfalls Anspruch auf sämtliche gesetzliche Leistungen sowie unter Umständen auf Zusatzleistungen hat. Wenn das Kind ein eigenes Einkommen bezieht, welches mehr als 375 Euro pro Monat beträgt, entfällt der Anspruch auf die Mitversicherung über die Eltern. Eine Ausnahme stellen jedoch Minijobs dar, hier liegt die Einkommensgrenze bei 400 Euro pro Monat.

Die Familienversicherung gilt für Kinder grundsätzlich bis zur Volljährigkeit. Ist das Kind dann noch nicht erwerbstätig bzw. verdient nicht mehr als 400 Euro pro Monat, so kann es bis zum Ende des 23. Lebensjahres in der Familienversicherung bleiben und muss keine eigenen Beiträge bezahlen. Absolviert es eine Ausbildung, ein FSJ oder ein Studium, so gilt die Mitversicherung über die Eltern sogar bis zum Ende des 25. Lebensjahres.
Bei einer körperlichen oder geistigen Behinderung, die es unmöglich macht, dass das Kind sich selbst versorgen kann, gilt ein Sonderfall: Dann kann es langfristig in der Familienversicherung bleiben.

Ehegatten lassen sich ebenfalls über die GKV mitversichern, sofern ihr Einkommen die genannten Grenzen nicht übersteigt. Sollte der Ehepartner selbstständig sein, dann darf er dieser Tätigkeit nicht als Hauptberuf nachgehen bzw. mehr als 18 Stunden pro Woche selbstständig sein. Allerdings sind die genauen Richtlinien bei jeder Krankenkasse anders festgelegt, daher ist es wichtig, sich vorher entsprechend zu informieren, bevor man sich für einen bestimmten Tarif entscheidet.

Die Kosten für die PKV mit Kindern - was müssen Eltern noch beachten?

Die deutschen Krankenkassen prüfen immer wieder, welche Wünsche und Verbesserungsmöglichkeiten es im deutschen PKV-System gibt. So entwickelte man in den letzten Jahren ein spezielles Tarifmodell, welches der Familienversicherung der GKV etwas ähnelt. So muss man zwar noch immer eigene Beiträge für jedes Kind bezahlen, wenn man sich privat versichert, jedoch gibt es sogenannte Familientarife, die deutlich preiswerter sind als noch bis vor einiger Zeit. Darüber hinaus sind die Leistungen in diesen Tarifen relativ umfangreich. Oft gibt es auch Rabatte für die Beiträge der Kinder - hier sollte man sich also einfach bei den entsprechenden Kassen informieren und ggf. auch einen Vergleich durchführen, um Geld zu sparen. Das funktioniert heutzutage besonders einfach im Internet: Hier zeigen kostenfreie Vergleichsportale schnell anhand einer tabellarischen Übersicht auf, welche Krankenversicherung das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet. Pro Jahr lassen sich somit sogar mehrere hundert Euro einsparen, daher sollte keine Familie auf einen Vergleich verzichten.

Was aber kostet der Beitrag in der PKV für die Kinder tatsächlich?
Wie hoch die monatlichen Beitragskosten wirklich sind, hängt einerseits von der jeweiligen Krankenkasse ab, andererseits auch vom Alter, dem Gesundheitszustands und dem gewählten Tarif, den man für sein Kind in Anspruch nehmen möchte. Weiterhin dürfen Kinder nur in derselben Krankenversicherung wie ihre Eltern untergebracht werden. Wer den Sprössling also woanders versichern möchte, muss sich ebenfalls eine neue Krankenkasse suchen.
Die meisten Kinder haben kaum Vorerkrankungen und müssen bereits mit jungen Jahren krankenversichert werden. Daher sind Kindertarife häufig viel preiswerter. Wünscht man sich zusätzliche Leistungen für die Krankenversicherung des Kindes, dann empfiehlt es sich, eine private Zusatzversicherung abzuschliessen, wie beispielsweise für alternative Behandlungsmethoden. Beiträge für die Pflegeversicherung müssen für Kinder nicht bezahlt werden.

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