Wer eine Private Krankenversicherung abschliessen möchte, sollte sich das bekanntlich vorher sehr gut überlegen - erst recht jedoch, wenn man bereits ein Alter von 55 Jahren überschritten hat. Der Grund dafür ist einfach erklärt: Jüngere privat Versicherte können unter bestimmten Voraussetzungen wieder zurück in die GKV wechseln, diese Möglichkeit gibt es für Menschen ab 55 Jahren jedoch nicht. Sie müssen in der PKV bleiben und somit versuchen, irgendwie den günstigsten Tarif zu finden oder die Kosten anderweitig zu reduzieren.
Viele Rentner entscheiden sich somit dazu, in den einheitlichen Basistarif der Privaten Krankenversicherung zu wechseln. Grundsätzlich bietet dieser recht identische Leistungen wie die GKV. Zwar sind die Kosten staatlich durch einen bestimmten Höchstbetrag limitiert, allerdings liegt dieser noch immer bei knapp 600 Euro und ist damit alles andere als günstig. Wer also gesetzlich versichert ist und dieselben Leistungen wie im Basistarif der PKV bezieht, zahlt oft nur die Hälfte oder sogar noch weniger.
Ist man seit dem 1. Januar 2009 bereits mehr als 10 Jahre lang Mitglied in einer PKV gewesen und hat man bereits das Alter von 65 Jahren überschritten, so gibt es noch eine weitere Option: Dann nämlich kann man in den Standardtarif der Krankenkasse wechseln, welche sozusagen ein Vorgänger des modernen Basistarifs darstellt und gerade für Eheleute sehr profitabel sein kann, da die Beiträge für diese auf 150% des Höchstbeitrags limitiert sind. Das bietet zwar ein Ersparnis, aber auch Tücken, denn ein Standardtarif kann nicht mit privaten Zusatzversicherungen kombiniert werden - der Basistarif dagegen schon.
Wünscht man sich also besondere Leistungen, wie Chefarztbehandlungen in der Klinik oder auch zusätzliche zahnärztliche Leistungen, dann ist der Standardtarif nicht die beste Wahl. Gerade für Rentner gibt es hier deutliche Unterschiede: Während im Basistarif Kosten für Reha-Aufenthalte übernommen werden und auch hochwertigere Rollstühle oder Hörgeräte erhalten, müssen sich Versicherte im Standardtarif mit weniger Extras zufriedengeben. Wird Psychotherapie in Anspruch genommen, dann übernimmt die Krankenkasse für Versicherte im Basistarif der PKV ganze 160 Therapiestunden, im Standardtarif sind es jedoch nur 25 Stunden - der Rest muss dann aus eigener Tasche selbst bezahlt werden.
Wer als Rentner ein grösseres Einkommen hat, kann sicherlich Vorzüge in der PKV erhalten, denn auch hier sind die Angebote und Tarife vielseitig und bei jeder Kasse anders. Daher lohnt es sich absolut, vor einem Vertragsabschluss einen Vergleich durchzuführen. Ist man gesetzlich versichert, dann kann man einen Antrag auf Befreiung stellen - auch hier ist es allerdings zu empfehlen, sich vorher beraten zu lassen oder zumindest umfassend zu informieren.
Natürlich können sich auch Rentner im Basistarif der Privaten Krankenkasse versichern.
Denn: Jede Krankenkasse unterliegt der gesetzlichen Versicherungspflicht und darf daher keinem Bürger die Aufnahme verweigern - das gilt natürlich ebenso für die GKV.
Bei fortgeschrittenem Alter sollte der Fokus zudem auf der Pflegeversicherung liegen. Ist man Mitglied der GKV, so kann man die Leistungen der Krankenkasse durch entsprechende Zusatzversicherungen noch optimieren. Dementsprechend sollte man sich entsprechend informieren, bevor man sich für das erste Angebot entscheidet.
Grundsätzlich raten Versicherungsexperten stets dazu, nicht nur einen einzigen Antrag bei einer Krankenkasse zu stellen, sondern gleich mehrere. Der Grund dafür liegt darin, da nicht jede Kasse den Gesundheitszustand gleich bewertet. Die Gesundheitsfragen werden immer gestellt, wenn man sich neu bei der PKV versichern möchte - dabei sollte es selbstverständlich sein, dass alle Fragen wahrheitsgemäss und vollständig beantwortet werden. Ansonsten riskiert man die Leistungen bzw. den kompletten Versicherungsschutz und eventuelle Nachzahlungen. Darüber hinaus sollte auch kontrolliert werden, welche Leistungen die jeweilige Police enthält. So kann vermieden werden, das man sich doppelt für dieselben Leistungen versichert und unnötig mehr bezahlt, als man eigentlich bräuchte.
Senioren, die schon vor dem 1. Januar 2009 in der PKV versichert hatten, können wie bereits erwähnt einen Standardtarif wählen, der - genau wie der Basistarif auch - dieselben Leistungen und ähnliche Beiträge wie in der GKV bietet. Somit haben Versicherte keinen Anspruch darauf, dass die Kosten für eine neue Brille oder andere Dinge erstattet werden. Auch ein Versicherungsschutz ausserhalb der EU besteht in der Regel nicht.
Dennoch bezahlen Versicherte somit als Senioren Beiträge, welche den Kosten der gesetzlichen Krankenkasse sehr nahe kommen. Zuschläge oder erhöhte Beitragssätze gibt es in diesem Fall ebenfalls meist nicht.
Wer eine Private Krankenversicherung im Alter in Anspruch nehmen möchte, kann heute zwischen unterschiedlichen Krankenkassen wählen. Hier ist ein Vergleich unbedingt zu empfehlen, um eventuell sogar noch viel Geld bei den Beiträgen zu sparen. Informieren Sie sich im Internet über das Angebot mehrerer Kassen und führen Sie einen kostenlosen Vergleich auf einem entsprechenden Portal durch. Der Vorteil: Sie gewinnen einen Überblick, finden ganz sicher die günstigste Police für sich und können die einzelnen Preis-Leistungsverhältnisse anschaulich gegenüberstellen, um die richtige Wahl zu treffen.