Schwarzarbeit

SchwarzarbeitDer volkswirtschaftliche Schaden durch Schwarzarbeit ist in der Bundesrepublik Deutschland Jahr für Jahr riesengroß. Er findet im Kleinen statt, aber es wird auch im ganz großen Stil schwarzgearbeitet. Die Regierungen der Bundesrepublik haben in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeführt, die Schwarzarbeit verhüten sollten. Dazu kommen laufende Kontrollen durch den Zoll, die Agentur für Arbeit und die Ordnungsämter der Gemeinden.

Von der Haushaltshilfe bis zum Bauarbeiter

Zwei klassische Berufsfelder, in denen Schwarzarbeit sehr häufig vorkommt, sind die der privaten Haushaltshilfen und die der Bauarbeiter. Obwohl es eine einfach, gesetzliche Regelung zur Anmeldung von Haushaltshilfen und Putzfrauen für den privaten Bereich gibt, ist die Dunkelziffer der schwarzarbeitenden Hilfen in privaten Haushalten riesengroß. Neben dem steuerlichen Aspekt des volkswirtschaftlichen Schadens tauchen bei Schwarzarbeit im Haushalt noch ganz andere Probleme auf. Bei entsprechenden Arbeiten kann sich die Haushaltshilfe Verletzungen zuziehen, für die sie ohne Anmeldung bei der Minijob-Zentrale der Knappschaft keine Versicherung hat. Neben der Hilfe im Haushalt ist es wohl der Baubereich, in dem sehr viel Schwarzarbeit vorkommt.

Sofortige Anmeldung auf dem Bau

Auch im Baubereich hat man einiges getan, um Schwarzarbeit gezielter bekämpfen zu können. Neben überraschenden Kontrollen auf Baustellen durch den Zoll oder andere Behörden sind es strenge Bestimmungen bei der Anmeldung von Baustellen und von neuen Mitarbeitern, die für mehr Transparenz auf dem Bau sorgen sollen. Ein neuer Arbeiter muss bereits am ersten Tag angemeldet werden, sonst drohen dem Arbeitgeber schwere Strafen. Baustellen müssen als solche ebenfalls angemeldet werden und sie müssen von der Straße aus als solche gekennzeichnet werden.

Kein Kavaliersdelikt

Doch all diese Maßnahmen verhüten offensichtlich immer noch nicht die Schwarzarbeit. Es ist sogar schon vorgekommen, dass auf Baustellen von Ämtern und Institutionen Schwarzarbeiter aufgegriffen wurden. Aber auch in vielen Haushalten werden Tätigkeiten aus dem Baubereich schwarz ausgeführt. Der Fliesenleger oder der Verputzer arbeiten hinter verschlossenen Türen, was die Entdeckung solcher Fälle praktisch unmöglich macht. Auch im privaten Bau ist Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sondern es ist ein Vergehen, für das die Gerichte Arbeitgeber, Arbeitnehmer sowie Auftraggeber gleichermaßen zur Verantwortung ziehen.

Schwarzarbeit in der Gastronomie

Leider ist Schwarzarbeit auch in der Gastronomie sehr weit verbreitet. Sie erstreckt sich über alle Tätigkeitsfelder von der Küche über die Bedienung bis hin zum Hotelservice. Auch in Lokalen, Bars und Hotels finden regelmäßige Kontrollen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit statt. Trotzdem fahren Schwarzarbeiter Pizza aus, servieren Schnitzel oder sie schütteln Hotelbetten auf. Doch nicht nur in diesen Bereichen ist Schwarzarbeit an der Tagesordnung. Sie ist fast in jedem Geschäftsbereich schon aufgedeckt und geahndet worden, wobei die Strafen für Schwarzarbeit mittlerweile empfindlich hoch angesetzt sind.

Enormer volkswirtschaftlicher Schaden

Natürlich gibt es auch viele Arbeitgeber, die sich strikt an geltendes Gesetz halten und die keine Schwarzarbeit durchführen oder in Auftrag geben. Aber leider ist Schwarzarbeit gerade in der Baubranche an der Tagesordnung und Experten sagen für die nächsten Jahre sogar eine deutliche Zunahme dieser nicht versteuerten Art von Arbeit voraus. Der Staatskasse gehen auf diese Art Jahr für Jahr riesige Summen verloren, die nicht abgeführt wurden. Man schätzt diesen Schaden auf über 200 Milliarden Euro pro Jahr, was eine unvorstellbar hohe Summe ist.

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