Der Staat unterstützt Existenzgründer in vielfältiger Weise, Förderkredite zählen zu der hilfreichsten Form. Künftigen Selbstständigen fällt es meist schwer, von Banken eine Finanzierung in ausreichender Höhe zu erhalten. Geldinstitute zeigen sich bei Geschäftsprojekten häufig zurückhaltend, Förderkredite stellen deshalb eine wichtige Alternative dar. Zudem zeichnen sie sich meist durch zwei weitere Vorteile aus: Die Zinssätze liegen niedrig und die Rückzahlbedingungen sind liberal.
Bei der Förderung von Existenzgründern nimmt die öffentlich-rechtliche Kreditanstalt für Wiederaufbau die zentrale Rolle ein. Das Institut unterstützt Start-ups mit drei Förderprogrammen, die sich jeweils an bestimmte Zielgruppen richten: ERP-Gründerkredit - StartGeld, ERP-Kapital für Gründung und ERP-Gründerkredit - Universell. Für die meisten Gründer eignet sich das Programm StartGeld, bei dem sie einen Kredit bis zu 100.000 Euro beantragen können. Eigenkapital müssen sie dafür nicht vorweisen. Einen Antrag können auch alle stellen, die ihre Selbstständigkeit vorübergehend im Nebenerwerb realisieren wollen. Förderkredite des Programms ERP-Kapital für Gründung reichen bis zu einer Summe von 500.000 Euro, dafür bedarf es aber Eigenkapitals von zehn Prozent der Kreditsumme. Gründer müssen der Geschäftstätigkeit zudem im Haupterwerb nachgehen. Der ERP - Gründerkredit - Universell eignet sich für Großprojekte, die KfW finanziert bis zu zehn Millionen Euro. Alle diese Förderkredite zeichnen sich durch Zinssätze weit unter Marktniveau und attraktive Rückzahlkonditionen aus. Als hilfreich erweisen sich zum Beispiel die tilgungsfreien Anfangsjahre, bei denen Kreditnehmer nur die Zinsen stemmen müssen.
Für diese Förderkredite müssen sich Gründer stets an ihre Hausbank wenden, nie direkt an die KfW. Den kompletten Kontakt zu den Kunden übernehmen private Institute. Diese entscheiden auch, ob Antragssteller KfW-Förderkredite erhalten. Sie beurteilen im Vergleich zu eigenen Unternehmenskrediten aber deutlich großzügiger. Das liegt daran, dass die KfW die Geldhäuser weitgehend vom Kreditausfallsrisiko befreit. Kann ein Kreditnehmer beispielsweise eine StartGeld-Finanzierung nicht zurückzahlen, müssen Banken nur zwanzig Prozent des Ausfalls selbst tragen. Gründer müssen für Förderkredite dennoch einen überzeugenden Business-Plan vorlegen. In diesem formulieren sie ihre Geschäftsidee und legen dar, wie sie damit Geld verdienen wollen. Zusätzlich fügen sie einen ausführlichen Finanzteil mit den geplanten Kosten und den geschätzten Einnahmen bei. Der Kostenseite kommt eine große Bedeutung zu. Über den KfW-Kredit lassen sich nur Investitionen und laufende Kosten finanzieren, welche Bankangestellte nachvollziehen können. Antragssteller müssen die einzelnen Punkte klar benennen und möglichst genau schätzen. Ein Pluspunkt der Förderkredite ist aber, dass die KfW fast alle Ausgaben anerkennt. Sie akzeptiert neben Investitionen in Sachmittel wie Anlagen, Einrichtung und Computer Kosten für Werbekampagnen, Personal und ausreichend liquide Mittel.
Aufgrund des leichten Zugangs und der attraktiven Konditionen empfehlen sich für die meisten Existenzgründer die KfW-Förderkredite für Start-ups. Sollten diese Programme nicht infrage kommen, stehen aber Alternativen zur Verfügung. Für Kleinstunternehmen bietet sich zum Beispiel der Mikrokreditfonds an, welche die GLS-Bank in Kooperation mit staatlichen Stellen verwirklicht. Gründer können Kredite ab 1.000 Euro abschließen, bei anderen Instituten lassen sich so geringe Beträge nicht finanzieren. Für größere Projekte im Bereich der innovativen Technologie kann der High-Tech-Gründerfonds eine interessante Lösung darstellen. Die Organisation erwirbt Gesellschafteranteile und unterstützt das Management mit Know-how, zudem finanzieren sie die Projektpartner mit einem nachrangigen Darlehen. Hierbei handelt es sich nur um Beispiele, Interessierte sollten sich umfassend über die aktuellen Angebote informieren. Existenzgründer sollten sich aber nicht ausschließlich auf Förderkredite für Start-ups konzentrieren. Die KfW offeriert beispielsweise vielfältige Programme im Bereich Erneuerbare Energien. Wer auf seinem Firmengebäude etwa eine Fotovoltaik-Anlage installiert, kann diese zu niedrigen Zinsen über die KfW finanzieren. Den Strom können sie zu staatlich garantierten, hohen Vergütungen ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Diese Kombination gewährleistet attraktive Erträge, eine willkommene Einkommensquelle für Unternehmer.