Ein Geschäftsbericht ist der Rechenschaftsbericht eines Unternehmens für das abgelaufene Geschäftsjahr. Er besteht in seiner Grundform aus den Bilanzunterlagen, zu deren Veröffentlichung Firmen wie Kapitalgesellschaften gesetzlich verpflichtet sind. Doch ein Geschäftsbericht muss kein reines Zahlenwerk sein – er kann zum Imagemedium gemacht werden, das positiv auf das Firmenimage einzahlt. Dazu muss ein Unternehmen jedoch einen gewissen Aufwand in die jährliche Publikation stecken.
Inhaltlich lässt sich ein Geschäftsbericht unterscheiden in einen gesetzlich vorgeschriebenen Teil sowie einen freiwilligen Teil, oft auch als Magazin-Teil bezeichnet, den die meisten Unternehmen zum Transport von Imagebotschaften nutzen.
In den verpflichtenden Teil eines Geschäfts- beziehungsweise Jahresberichtes gehören neben der Bilanz des Geschäftsjahres und einen Anhang zu deren Erläuterung je nach Firmengröße weitere Bestandteile. So müssen Konzerne und größere Gesellschaften unter anderem einen vollständigen Jahresabschluss liefern, der eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) beinhaltet. Gefordert wird von großen Unternehmen auch ein so genannter Lagebericht, in welchem der aktuelle Unternehmensstand und die Entwicklung im betreffenden Geschäftsjahr dargestellt werden sollten. Für Firmen, die als Aktiengesellschaften aufgestellt sind, sind darüber hinaus der Bericht der Geschäftsführung sowie der Bericht des Aufsichtsrats verpflichtende Bestandteile des Geschäftsberichtes, ebenso wie Angaben zu Vorschlägen und Beschlüssen über die Gewinnverwendung. Am Ende einer solchen Veröffentlichung muss bei Unternehmen, die der Prüfungspflicht unterliegen, immer der Bestätigungsvermerk eines Abschlussprüfers stehen, der die Rechtsgültigkeit und Vollständigkeit des vorliegenden Berichts bestätigt. Als Abschlussprüfer agieren unabhängige Berater beziehungsweise Wirtschaftsprüfer.
Aktiengesellschaften sind darüber hinaus laut Aktiengesetz zur Herausgabe eines halbjährlichen Zwischenberichtes verpflichtet sowie für alle Geschäftsjahre seit 2005 zum Verfassen eines Jahresabschlusses, der dem internationalen Rechnungslegungsverfahren IFRS entspricht.
Was einen Geschäftsbericht für viele Unternehmen jedoch sehr wertvoll macht, ist nicht allein die Präsentation der Zahlen, sondern die Möglichkeit, im Rahmen der Publikation gezielt Imagearbeit zu betreiben. Deshalb nutzen viele Firmen den alljährlich ihren wichtigsten Zielgruppen wie Partner, Aktionäre, Kunden und Medien zugestellten Geschäftsbericht dazu, Marketing- und PR-Themen zu vermitteln. Thematisch dreht sich beim sogenannten Magazin-Teil eines Geschäftsberichtes deshalb viel um erfolgreiche Projekte, Unternehmensengagement und -ziele, Mitarbeiterentwicklung und -motivation sowie um Zukunftsvisionen.
Auf diese Weise lässt sich ein Jahresbericht zum optimalen Vehikel für positive Imagearbeit machen. Denn er ermöglicht es einem Unternehmen, gewissermaßen Gesicht zu zeigen. Viele Firmen nutzen ihn beispielsweise, um ganz bewusst wichtige Mitarbeiter in den Vordergrund zu stellen. Herzstück des Magazin-Teils eines solchen Berichts ist das journalistische Storytelling: In Form klassischen Reportage- oder Featurejournalismus werden Menschen bei ihrer Tätigkeit und in ihrem Arbeitsumfeld dargestellt, Abläufe und Prozesse beleuchtet und einige Blicke hinter die Kulissen ermöglicht. All dies vermittelt Offenheit und, durch die Wahl der Inhalte, Glaubwürdigkeit und Transparenz. So kann ein Geschäftsbericht dafür sorgen, dass sich beim Leser das Vertrauen ins Unternehmen weiter festigt oder auch Interesse am Unternehmen geweckt wird.
Wichtig ist jedoch, dass der Image-Teil des Geschäftsberichtes nicht zu einer platten Werbeplattform gemacht wird. Denn die spezifische Zielgruppe, die den jährlichen Bericht erhält, hat ja prinzipiell bereits ein bestimmte Verhältnis zum Unternehmen – entweder als Beobachter (Medien), Beteiligter (Aktionär, Investor) oder als Kunde oder Partner. Um positive Imageeffekte bei diesen Zielgruppen zu erzielen, ist es deshalb wichtig, auf journalistische Mittel der Inhaltsvermittlung zu setzen. Imageberichte in Geschäftsberichten beleuchten deshalb Hintergründe, die für die Leser spannend sind, und beschreiben Motivationen und Engagements des betreffenden Unternehmens auf eine Weise, die Leseanreiz und Informationsgehalt bietet.
Ebenso wie mit Inhalten, so lässt sich im Geschäftsbericht auch mit hochwertigem Design ein positiver Effekt bei den Empfängern erzielen. Viele Firmen setzen deshalb seit Jahren auf professionell gestaltete Layouts statt bloßer Tabellenkalkulation für die Darstellung von Bilanz und Lagebericht. Gerade angesichts der Medienvielfalt, mit denen der durchschnittliche Leser heute überfrachtet wird, ist es wichtig, bereits mit der Gestaltung einer Publikation aus der Masse hervorzustechen.