Minimalprinzip

MinimalprinzipDas Minimalprinzip ist ein Ökonomisches Prinzip, das in der Betriebswirtschaftslehre Anwendung findet. Das Prinzip besagt, dass ein festgelegtes Ziel beziehungsweise ein Output mit dem Einsatz von geringstmöglichen Mitteln beziehungsweise geringstmöglichem Aufwand erreicht werden soll. Das Gegenteil des Minimalprinzips ist das sogenannte Maximalprinzip, das besagt, dass mit gegebenem Mitteln ein höchstmögliches Ziel erreicht werden soll.

Minimalprinzip Beispiel mit vorgegebenem Ziel

Das Minimalprinzip kann am Besten an einem Beispiel aufgezeigt werden. Will beispielsweise der Staat eine Autobahn bauen, so handelt er im Normalfall nach dem Minimalprinzip. Das liegt daran, dass der Auftraggeber (hier der Staat) ein Ziel (hier die fertiggestellte Autobahn) mit möglichst geringen Mitteln (hier Kosten für den Bau der Autobahn) erreichen will. Da der Staat nach dem Minimalprinzip handelt, schreibt er Aufträge aus. Das heißt, dass er öffentlich ankündigt, die Autobahn zu bauen. Daraufhin haben Unternehmen die Chance sich für den Bau des Projekts zu bewerben. Im wirtschaftlichen Idealfall entscheidet sich der Staat dann für den günstigen Anbieter (sofern alle Unternehmen dieselben Leistungen bieten). Ist das der Fall, hat der Staat nach dem Minimalprinzip gehandelt, denn für das Erreichen seines Ziels (der fertiggestellten Autobahn) hat er die geringstmöglichen Mittel (da er das beste Angebot angenommen hat) eingesetzt.

Minimalprinzip Beispiel mit festgeschriebenem Output

Ein Autobauer handelt beispielsweise dann nach dem Minimalprinzip, wenn er für ein fertiggestelltes Automobil (Output) möglichst wenige Arbeitsstunden aufwenden möchte. In diesem Fall wird der Arbeitgeber zuerst überprüfen, in welchem Produktionsschritt die meisten Arbeitsstunden anfallen. Daraufhin werden diese Arbeitsstunden auf ihre Effektivität überprüft. Handelt er rein ökonomisch nach dem Minimalprinzip entscheidet er sich am Ende die jeweiligen Arbeitsschritte durch Neugestaltung effektiver zu machen oder entscheidet sich dafür, die jeweiligen Mitarbeiter auszutauschen, um schlussendlich beim selben Output (dem fertiggestellten Auto) weniger Arbeitsstunden verbuchen zu müssen.

Probleme in der Anwendung des Minimalprinzips

In der Wirtschaft findet das Minimalprinzip aus verschiedenen Gründen nicht immer Anwendung. Am besten zeigt sich das am oben aufgeführten Beispiel. Baut der Staat eine Autobahn, so wird er, wie beschrieben, eine Ausschreibung durchführen. Danach allerdings wird er sich nicht aus rein ökonomischen Grundsätzen, sondern zumeist unter der Einbeziehung weiterer Faktoren (zum Beispiel Umweltschutz, Lärmschutz, Verkehrsbehinderungen) entscheiden. Am Ende fällt der Entschluss damit vermutlich nicht rein nach dem Minimalprinzip. Auch in der Wirtschaft wird das Minimalprinzip jedoch nicht immer so verwendet, wie es in der Betriebswirtschaftslehre erlernt wird. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mit jeder Veränderung eines Prozesses im Unternehmen, auch ein anderer Prozess betroffen ist. Dargestellt am Beispiel des Autos, das mit weniger Arbeitsstunden realisiert werden soll, könnten weniger Stunden dazu führen, dass das Auto weniger sorgfältig gebaut wird. Bei der Entscheidung Mitarbeiter auszutauschen könnte ein ähnliches Problem auftreten. Dadurch, dass ein ineffektiver Mitarbeiter ausgetauscht wird, könnten Kollegen eventuell an Motivation verlieren, sodass zwar ein Mitarbeiter effektiver arbeitet, das Kollektiv jedoch nicht. Schlussendlich wäre der Nutzen des Minimalprinzips damit unterwandert.

Als Maxime weiterhin von Relevanz

Dennoch hat das Minimalprinzip in der Wirtschaft zentrale Bedeutung. Wenngleich mittlerweile unterschiedliche Faktoren in die Verwendung des Prinzips miteinbezogen werden, so handeln grundsätzlich doch alle Firmen bei bestimmten Prozessen innerhalb des Unternehmens nach diesem Prinzip.

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