Ratgeber Versicherungen: Welche Rolle spielt die Berufsunfähigkeitsversicherung für Gründer?

Berufsunfähigkeitsversicherung

Das Thema der Berufsunfähigkeit, kurz BU wird von sehr vielen Menschen gerne unterschätzt. Das heißt ganz klar, dass viele sich dazu entscheiden, in den Job zu starten, ohne eine entsprechende Versicherung abzuschließen und ohne sich Gedanken darüber zu machen, was im Falle einer eintretenden Berufsunfähigkeit passiert und wie man damit umgeht. Gerade Selbstständige und Gründer sollten sich mit diesem Thema auseinandersetzen, da sie sich selbst absichern müssen und genau wissen sollten, wie es für sie finanziell betrachtet weitergeht, wenn man berufsunfähig ist.

Statistik: Wie hoch ist das Risiko für eine Berufsunfähigkeit?

Das Risiko, dass man als berufsunfähig geschrieben wird, ist gar nicht so gering. Das bedeutet konkret, dass es mit einem steigenden Alter ein höheres Risiko gibt. Nicht nur Arbeitsunfälle oder z.B. Freizeitunfälle können dazu führen, dass man einen BU Fall hat, der geklärt werden muss. Auch psychische Themen spielen bei der BU häufig eine wichtige Rolle und müssen berücksichtigt werden. Während im Alter von bis zu 60 Jahren noch weniger als 20% eine Unfähigkeit im Beruf erfahren, sind es mit einem Alter von 65 Jahren schon fast 27 bis 29% der Menschen. Bei Männern ist das Risiko in der Regel ein wenig höher, als es bei Frauen derzeit der Fall ist.

Wann springt die BU-Versicherung ein?

Die Versicherung springt in verschiedenen Fällen ein und trägt dazu bei, dass die Kosten, die im täglichen Leben anfallen, getragen werden können, bzw. dass diese Kosten definitiv problemlos erstattet werden können. Es ist jedoch notwendig, dass gewisse Nachweise erbracht werden, damit auch mit Leistungen durch die BU gerechnet werden kann. Das heißt konkret, dass zum Beispiel ein gewisser Grad an Behinderung notwendig ist, um von den Leistungen der BU profitieren zu können. Nicht nur körperliche Behinderungen und Einschränkungen zählen hier, sondern zum Beispiel auch psychische Einschränkungen, die entsprechend durch Gutachten belegt werden können.

Kosten und Dynamik: Wie sich die BU entwickeln kann.

Die Idee hinter einer dynamischen BU ist schnell zu verstehen. Die Rente, die durch die BU erzielt werden kann, wird jedes Jahr erhöht und angepasst. Das führt dazu, dass die Inflation aufgefangen werden kann und man nicht in die Situation kommt, dass man einen Verlust an Kaufkraft erleidet. Generell ist es wichtig zu unterscheiden, denn auch bei der Dynamik gibt es zwei verschiedene Varianten. Es gibt die Beitragsdynamik und auch die Leistungsdynamik.

Bei der so genannten Beitragsdynamik kommt es dazu, dass der Beitrag der Versicherung jedes Jahr erhöht wird. Das heißt, dass man gleichzeitig auch die Rente erhöht, die im Leistungsfall gezahlt wird. Ebenso ist es möglich, dass man der Dynamik des Beitrages widerspricht, was dazu führt, dass kein finanzielles Risiko eingegangen wird. Bei der Leistungsdynamik wird die BU-Rente erst dann erhöht, wenn der Leistungsfall eintritt. Hierbei ist es notwendig, dass ein Zusatzbeitrag gezahlt wird.

Wie groß ist die Dynamik in einer BU-Versicherung?

Die Höhe der Dynamik liegt je nach Tarif im Bereich von 2 bis 5% pro Jahr. Das bedeutet, dass jedes Jah die BU angepasst werden kann. Es gibt auch Anbieter von Versicherungen, bei denen eine Dynamik von bis zu 10% pro Jahr möglich ist. Das ist jedoch definitiv die Ausnahme und gar nicht so leicht zu identifizieren. Zu Beginn der BU kommt es in der Regel dazu, dass eine Prüfung der Gesundheit vollzogen wird, was in jedem Fall aus der Sicht der Versicherung ratsam ist. Sollte man sich dazu entscheiden, mit höheren Anpassungen im Sinne der Dynamik zu arbeiten bedeutet dies, dass höhere Beiträge und Renten möglich sind, ohne dass es erneut zu einer Risikoprüfung kommt.

Die Dynamik hat das Ziel, dass die Inflation komplett ausgeglichen werden kann. In der Statistik gab es in den vergangenen Zeiträumen eine Inflation von etwa 2,19% pro Jahr und dass über einen Zeitraum von 45 Jahren gerechnet. Im Jahr 2022 ist die Inflation deutlich höher und es kann hier von Vorzug sein, wenn man eine dynamische Versicherung abgeschlossen hat. Ein Prozentsatz, der auf den ersten Blick gar nicht so hoch wirkt, ist in der Praxis deutlich höher und hat deutlich stärkere Auswirkungen, als man auf den ersten Blick annimmt. Wenn der Verlust der Kaufkraft durch die Inflation bei 2,19% pro Jahr liegt, sind es nach 10 Jahren schon 21,9% Verlust in Summe.

Es sollte also definitiv im Interesse der Versicherungsnehmer sein, dass hier alles im Lot ist und alles geklärt ist und die Inflation über irgendeine Art und Weise ausgeglichen worden ist. Sollte man sich nicht dafür interessieren, könnte das Thema BU auf lange Sichtweise definitiv zu einer Kostenfalle werden, da die Inflation oftmals eine Menge von dem schluckt, was hier verdient werden kann.

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