Reifenservice

Wer gern mit Kunden und Autos arbeitet, aber weder eine Reparaturwerkstatt noch ein Autohaus eröffnen möchte, findet möglicherweise in der Gründung eines Reifenservices seine Berufung. Dies setzt einen gewissen Grad an Enthusiasmus voraus, um sich von der großen Zahl an Wettbewerbern abzuheben und saisonale Durststrecken überstehen zu können. Aber wie bei jeder anderen Neugründung auch, ist mit professioneller Planung, Leidenschaft und Tatkraft ein Geschäftserfolg erreichbar.

Wie sieht die Zukunft mit einem Reifenservice aus?

Gemäß den Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gab es 2013 insgesamt 52,4 Millionen Kraftfahrzeuge mit einem amtlichen Kennzeichen. Die Reifen dieser Fahrzeuge haben eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. sechs Jahren. Nach Aussage von Sachverständigen der DEKRA sollten Reifen nach dieser Zeit – auch bei noch ausreichender Profiltiefe – ausgetauscht werden. Da die Anzahl an zugelassenen Fahrzeugen stetig wächst, ist die Nachfrage nach den Dienstleistungen eines Reifenservices in Zukunft gesichert.

Wer sind die potenziellen Kunden eines Reifenservices?

Statistisch gesehen kommen 640 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner, was ausreichend viele Auftraggeber bedeutet. Die Frage, ob jeder Interessent oder eine bestimmte Zielgruppe angesprochen werden soll, ist im Rahmen des Businessplanes vom Existenzgründer zu beantworten. So stellt beispielsweise der Anteil der weiblichen Fahrzeughalter von 33,1 Prozent einen bedeutenden Kundenkreis dar. Eine weitere Zielgruppe können ältere Fahrzeughalter über 60 Jahre sein. Nach Angaben der KBA liegt ihr Anteil an allen Pkw-Haltern bei 27,6 Prozent.

Um potenzielle Kunden auf das eigene Geschäft aufmerksam zu machen, sind eine ausgefeilte Werbestrategie und ein umfangreiches Kundenbindungskonzept erforderlich. So lässt sich u. a. die weibliche Klientel nicht von einer „Hinterhofgarage“ anlocken.

Kann man von einem Reifenservice leben?

Da die Leistungen eines Reifenservices auch von Reparaturwerkstätten und teils von Autohäusern angeboten werden, wird der Existenzgründer nur mit einem professionell ausgearbeiteten Businessplan erfolgreich. So kann beispielsweise mit der Standort- und Wettbewerbsanalyse das Geschäftsmodell des eigenen Reifenservices erweitert werden. Zudem können zusätzliche Dienstleistungen, wie z. B. Achsvermessung, elektronisches Feinwuchten, Überprüfung der Bremsanlage und Fahrzeugaufbereitung sinnvoll sein, um den Auftragsbestand über das gesamte Jahr zu gewährleisten. Zu beachten ist jedoch, ob diese Zusatzangebote den Regelungen der Handwerkskammer unterliegen, was einen Kfz-Meisterbrief erfordern würde.

Was kosten die Leistungen eines Reifenservices?

Die Preise der angebotenen Leistungen sind u. a. abhängig vom Geschäftsstandort und vom Umfang des Services. So kommen bei einem einfachen Reifenwechsel auf den Basispreis weitere Kosten hinzu, wenn eine Reifeneinlagerung, ein Auswuchten oder neue Räder gewünscht werden. Es sollte auf jeden Fall eine übersichtliche Preisstruktur vorhanden sein. Dies beinhaltet auch zutreffende Kostenvoranschläge für etwaige Reparaturen.

Wo liegen die Vorteile bei der Gründung eines Reifenservices?

Ein Reifenservice bietet die Gelegenheit ein Geschäft aufzubauen, das über die Jahre mit weiteren Angeboten ergänzt werden kann. Dabei stellt der Existenzgründer Leistungen zur Verfügung, die jeder Fahrzeughalter benötigt. Da die Basisdienstleistungen eines Reifenservices auch ohne Kfz-Meisterbrief ausgeführt werden dürfen, ist für diesen Fall eine Anmeldung bei der Handwerkskammer nicht erforderlich.

Ein Reifenservice ist zwar eine Dienstleistung für das Auto, der Kundenkontakt kommt hierbei aber nicht zu kurz. So erhält man ein direktes Kundenfeedback und kann jederzeit seine Kundenstrategie verbessern.

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