Für Unternehmer stellt sich in vielen Fällen die Frage der Rentabilität ihres Unternehmens unterschiedlich. Das gilt insbesondere für Großunternehmer und Kleinunternehmer.
Für viele Kleinunternehmer, für die ihr Unternehmen die Grundlage ihrer Existenz bedeutet, stellt sich die Frage: Welches Einkommen kann ich erzielen, wenn ich das Unternehmen aufgebe und eine unselbstständige Arbeit annehme? Wenn die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt schlecht sind, kann das Unternehmen rentabel sein, wenn es deutlich mehr erwirtschaftet, als der Unternehmer Unterstützung vom Arbeitsamt bekäme. Allerdings ist in diese Sichtweise das Risiko der Selbstständigkeit nicht mit einbezogen.
Bei der Berechnung der Rentabilität eines Unternehmens präsentieren Person A und Person B unterschiedliche Zahlen. Während Person A eine Rentabilität von fünf Prozent errechnet, berechnet Person B 15 Prozent. Trotzdem sind beide Ergebnisse richtig, wenn A und B unterschiedliche Kennzahlen der Rentabilität berechnet haben: A die Rentabilität des Eigenkapitals und B die Rentabilität des Gesamtkapitals. Oder A hat das Betriebsergebnis zur Berechnung der Rentabilität hergenommen und B den Gewinn vor Steuern.
Wird der erwirtschaftete Gewinn nicht ins Verhältnis zum Eigenkapital gesetzt (Eigenkapitalrentabilität), sondern zum gesamten Kapital, das im Unternehmen steckt, ergibt sich die Gesamtkapitalrentabilität, abgekürzt ROI.
Berechnung des ROI:
• Gewinn dividiert durch Gesamtkapital multipliziert mit 100
Je höher die Gesamtkapitalrentabilität ist, desto besser wirtschaftet der Unternehmer mit dem zur Verfügung stehendem Kapital. Mit ROI-Kennzahlen kann der Unternehmer feststellen, ob das Unternehmen wirtschaftlich arbeitet. Außerdem, ob eine vorgenommene Investition rentabel ist. Für Letzteres setzt er den erzielbaren Gewinn der Investition jenem Betrag gegenüber, den er für die Finanzierung der Investition benötigt. Hat er mehrere Investitionen vor, wird er sich für diejenige entscheiden, welche die höchste Rentabilität des Gesamtkapitals verspricht.
Das gesamte Kapital eines Unternehmens ist höher das Eigenkapital. Deswegen ist die Rentabilität des Gesamtkapitals niedriger als die Rentabilität des Eigenkapitals. Folgendes Beispiel verdeutlicht dies:
Das Unternehmen hat einen Gewinn von 40000 Euro, der Eigenkapitalanteil beträgt: 100000 Euro. Das Fremdkapital des Unternehmens beträgt: 150000 Euro.
40000 Euro dividiert durch 100000 Euro multipliziert mit 100. Ergebnis: 40 Prozent.
40000 Euro dividiert durch 250000 Euro(Eigenkapitalanteil: 100000; Fremdkapital: 150000) multipliziert mit 100: Ergebnis: 16 Prozent.
Die Berücksichtigung der Fremdkapitalzinsen zur Berechnung des ROI dient folgendem Ziel: Der Unternehmer kann unterschiedlich finanzierte Investitionsvorhaben besser miteinander vergleichen. Zum Beispiel eine Investitionsvariante, die er ausschließlich mit Eigenkapital finanzieren möchte und eine fremdfinanzierte Variante.