Um als Selbstständiger langfristig am Markt bestehen zu können, ist es von besonderer Wichtigkeit, stets liquide zu sein und auf finanzielle Mittel zurückgreifen zu können. Im Gegensatz zu Angestellten ist das Einkommen zunächst einmal von der allgemeinen Auftragslage sowie der Zahlungsmoral von Auftraggebern abhängig. Bei schlechter Organisation und kurzsichtiger Planung besteht prinzipiell jederzeit das Risiko eines finanziellen Engpasses.
Was also können Selbstständige tun, um Liquiditätsengpässe konsequent zu vermeiden und welche Möglichkeiten haben sie, wenn es dennoch zu einem solchen Fall kommt?
Die Gründe dafür, dass Selbstständige in eine finanzielle Schieflage kommen können, sind unterschiedlich. Plötzlich wegbrechende Aufträge, säumige Kunden oder Steuernachzahlungen sind nur die häufigsten Ursachen. Um jederzeit auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein, bietet es sich an, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Was eigentlich zu den grundlegenden Maßnahmen eines jeden Selbstständigen zählen sollte, wird von vielen leider ignoriert: das regelmäßige Bilden von Rücklagen. Hier gibt es zwar keine festen Regeln, wer jedoch jeden Monat einen gewissen Betrag seiner Einnahmen zu Seite legt, hat jederzeit genug finanziellen Spielraum, um auf Vorauszahlungen für die Einkommens- und Umsatzsteuer oder andere Zahlungen reagieren zu können. Mit der Zeit kann sich so auch ein Puffer für schlechte Monate ansammeln, der etwa die Einnahmen von drei Monaten umfasst.
Als Selbstständiger ist es wichtig, die Aufträge zu priorisieren und nicht zwangsläufig jeden Auftrag anzunehmen. Wenn Aufträge beispielsweise viel Zeitaufwand bei geringer Bezahlung benötigen, sollte man sich gründlich überlegen, ob man diesen auch tatsächlich annimmt oder sich nicht solchen widmet, die mehr Gewinn einbringen.
Es ist unumgänglich, die eigenen Finanzen jederzeit im Blick zu behalten und regelmäßig zu überprüfen. Insbesondere bei den laufenden Kosten ist es ratsam darauf zu achten, ob bestimmte Posten nicht durch günstigere Alternativen ersetzt werden können. Das gilt neben Leasingverträgen vor allem auch für Versicherungen.
Fehlende Zahlungseingänge sollten nach maximal zwei Wochen eingefordert werden. Dabei sollte keine Rücksicht auf den jeweiligen säumigen Kunden genommen werden, denn im schlimmsten Fall können andauernde Zahlungsausfälle die Selbstständigkeit gefährden. Unter Umständen kann man, sofern die Zahlung dann noch immer nicht erfolgt, sogenanntes Factoring in Anspruch nehmen. Darunter versteht man den Verkauf offener Forderungen an einen spezialisierten Dienstleister, der in der Regel etwa 20 Prozent des Betrags für sich behält.
Manchmal kann es sein, dass sich ein finanzieller Engpass trotz aller Vorkehrungen nicht vermeiden lässt. Um schnell wieder über finanzielle Mittel zu verfügen bzw. in der Lage zu sein, Forderungen zu begleichen, bietet sich unter bestimmten Voraussetzungen ein Kurzzeitkredit an. Dieser sollte allerdings nur dann in Anspruch genommen werden, wenn absehbar ist, dass zukünftig wieder mit Einnahmen zu rechnen ist. Um in einem solchen Fall den jeweils günstigsten Kredit zu erhalten, lohnt es sich, einen Kreditvergleich Rechner zu nutzen.
Um auf mögliche finanzielle Engpässe adäquat reagieren zu können, ist es unumgänglich, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Da jeder Selbstständige individuelle Umstände hat, gibt es hier keine Einheitslösung, vielmehr geht es darum, sich nach seinen eigenen Möglichkeiten bestmöglich abzusichern. Sollte es dennoch mal zu einem unerwarteten Liquiditätsengpass kommen, ist ein Kurzzeitkredit unter Umständen eine Lösung, den eigenen finanziellen Spielraum zu erweitern. Dies sollte allerdings nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn absehbar ist, dass künftig wieder mit neuen Einnahmen zu rechnen ist. Bei schwerwiegenden finanziellen Engpässen ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen.