Sind die Möglichkeiten der 3D-Drucker Fluch oder Segen?
3D-Drucker produzieren nicht nur Kunststoffteile, sie können auch Produkte aus biologisch abbaubaren Materialien drucken. Bereits 2016 erwartet man, dass die Technik stark kommerzialisiert ist und wichtige Bereiche des Lebens erfasst. Viele Menschen wissen gar nicht, dass diverse Produkte ihres Alltags im 3D-Druck entstanden sind, beispielsweise Zahnkronen. Auch die äußeren Gehäuse von Hörgeräten werden längst mit 3D-Druckern gedruckt. Sogar Flugzeugbauteilte stammen häufiger aus dem technischen Wunderwerk 3D-Drucker. Schon jetzt kann man vieles damit zuhause drucken, beispielsweise Ersatzteile für den Modellbau oder elektrische Geräte, Handyschutzhüllen oder eigens kreierten Schmuck. Für den 3D-Druck gibt es kaum Grenzen. Sind 3D-Drucker nun Fluch oder Segen? Firmen unterschätzen häufig den Nutzen der Technologie, doch für viele Produktentwicklungen wäre sie überaus vorteilhaft. Mit 3D-Druckern ist es möglich, die traditionelle Produktplanung und Prototypenentwicklung zu revolutionieren. Die Drucker werden immer preiswerter und haben mittlerweile gängige Ausmaße, was wiederum den Produktionsprozess hin zum Konsumenten erleichtert.
Spätestens bei der Frage, ob zur Herstellung von Waffen 3D-Drucker Fluch oder Segen sind, scheiden sich die Geister. Waffen aus dem 3D-Drucker sind nicht nur Militärwaffen täuschend ähnlich, sie sind voll funktionsfähig. Diese Entwicklung ist sicher kritisch zu betrachten. Andere Bereiche der Forschung, in die 3D-Druck vordringt, machen klar, welche Möglichkeiten in der Technik stecken. Die europäische Raumfahrtorganisation ESA versuchte mit dem Technologieunternehmen Monolie, eine Mondbasis zu errichten. Hierfür benötigte man Material, das dem Mondgestein ähnlich ist. Das verband man, ohne selbst vor Ort zu sein, mithilfe eines 3D-Druckers zu Bausteinen. Auch menschliche "Ersatzteile“ werden immer häufiger im 3D-Druck erstellt. Diese können problemlos implantiert werden. So geschah es zum Beispiel mit biologisch abbaubaren Röhrchen, welche die Luftröhre eines Kleinkindes stabilisierten und dessen Leben retteten. Sie wurden mithilfe eines Lasers eingesetzt.
Selbst im James-Bond-Film „Skyfall“ kam ein wunderschöner „Aston Martin“ aus der 1960er Jahren zum Einsatz, komplett entstanden im 3D-Druck - Fluch oder Segen? Einen echten Oldtimer für den Dreh zu verwenden, wäre unbezahlbar gewesen. Der originalgetreue Druck-Oldtimer wurde übrigens in Deutschland, in der bayerischen Firma Voxeljet hergestellt.
3D-Druck erlaubt das Drucken mit vielen verschiedenen Materialien, zum Beispiel mit unterschiedlichen Kunststoffen, Harzen und Metallen. Auch die möglichen Größen sind gigantisch und liegen zwischen wenigen Millimetern und mehreren Metern. Durch 3D-Druck werden in vielen Branchen bisher übliche Produktionsketten auf den Kopf stellen. Auch das Transportwesen wird davon beeinflusst. Kleine Teile, die man relativ problemlos drucken kann, können große Prozessveränderungen herbeiführen. Wartung und Reparatur unterliegen künftig viel kürzeren Zyklen. Maschinen fallen nicht mehr wochenlang aus, sondern sind schnell wieder einsatzbereit. 3D-Druck spart Arbeitszeit und Produktionskosten, denn er macht bisher schwer herstellbare Ersatzteile schnell verfügbar.
Diese wenigen Beispiele zeigen, welche Möglichkeiten im 3D-Druck stecken. Vielen Unternehmen ist die Reife des Verfahrens noch immer nicht bewusst. Auch im privaten Bereich können durch 3D-Druckverfahren Gebrauchsgegenstände selbst hergestellt und individualisiert werden. 2014 wurden etwa 50.000 3D-Drucker weltweit verkauft, eine gegenüber dem Vorjahr 50 % höhere Verkaufsrate. Für 2016 geht man von einer Wachstumsrate von über 150 % aus. Das ist vermutlich noch bescheiden.
http://www.youtube.com/watch?v=dK7rPwXpdRg