Fehler- und Lobkultur in einem modernen Arbeitsumfeld: Was bewirken Lobkärtchen?

Motivationskarten

Der Gallup-Report, der jährlich vom gleichnamigen Beratungsunternehmen erhoben wird, zeigt eine Entwicklung in puncto Mitarbeiterbindung auf, die Unternehmen nachdenklich machen sollte: Die Wechselbereitschaft steigt ebenso wie die durchschnittlichen Fehltage. Wie aber lässt sich die Mitarbeiterzufriedenheit und damit -bindung stärken? Eine sinnvolle und authentische Lobkultur spielt dabei eine wichtige Rolle.

Corona-Pandemie als Wirkverstärker: Führungsqualitäten sind gefragt!

Die Erkenntnisse sind nicht neu, doch im Zuge der Pandemie zeigt sich ihre Relevanz deutlich auf: Das Thema Mitarbeiterbindung rückt in den Fokus, denn die innere Kündigung kostet die Wirtschaft enorme Summen. Wie der Gallup-Report 2020 belegt, ist im Zuge der Pandemie nicht nur die Wechselbereitschaft der Beschäftigten gestiegen, sondern damit einhergehend auch das Risiko einer Burnout-Erkrankung. Woher resultiert aber dieses Gefühl des Ausgebranntseins? Einer der wesentlichen Faktoren ist demnach die gelebte Unternehmenskultur, die sich insbesondere im praktizierten Führungsstil ausdrückt.

Schwache und auf Hierarchien bedachte Führungskräfte stoßen in einer modernen Arbeitswelt an ihre Grenzen – und damit auch ihre Mitarbeiter. Werden Fehler hart bestraft, während das Lob für gute Leistungen fehlt, schwinden nicht nur die Motivation und Freude an der Arbeit, sondern auch die Bindung an das Unternehmen. Herausragende Leistungen wird man unter diesen Umständen nicht erwarten können. Eine authentische Lobkultur wird immer wichtiger: Echte Anerkennung und Wertschätzung beflügelt Beschäftigte geradezu. Sie bringen sich mit Engagement in die Arbeitsprozesse ein und geben die wichtigen Impulse, die erfolgreiche Unternehmen von den weniger erfolgreichen unterscheiden.

Die Kunst des Lobens - einfache Mittel mit großer Wirkung

Es klingt einfach, will doch aber gut überlegt – und vor allem dosiert werden: Oft genug reichen kleine Gesten oder eine Bemerkung, die signalisiert, dass die Leistung gesehen und geschätzt wird. Es ist nicht zielführend, die Intelligenz eines Mitarbeiters anzupreisen. Sinnvoller ist es, ganz konkret einen besonderen Einsatz, große Anstrengung und Mühe bei der Bewältigung einer Arbeitsaufgabe zu loben. Dabei in Überschwänglichkeit zu verfallen und zu übertreiben, konterkariert jedoch die Intention. Hier kommen bewährte Mittel ins Spiel, wie zum Beispiel eigens bedruckte Lobkärtchen mit sinnvollen Botschaften: Sehr gut! Exzellent! Famos! Gepaart mit einer Erklärung, warum dieses Kärtchen vergeben wird, entfaltet dieses kleine Mittel eine erstaunliche Wirkung:

Mitarbeiter

  • fühlen sich im Beruf wohler, wenn sie spüren, dass sie wertgeschätzt werden
  • zeigen verstärktes Interesse an ihrer Arbeitsaufgabe und werden zufriedener
  • sind zu einem größeren Engagement für Arbeit und Team bereit
  • entwickeln Eigeninitiative und Kreativität
  • sind motiviert, ihre Leistungen weiter zu verbessern
  • bauen Vertrauen zur Führungsriege auf

Feedback- und Fehlerkultur - die Grundlage für herausragende Leistungen

Um diese Effekte zu erzielen, darf jedoch die andere Seite der Medaille nicht vergessen werden: Wer viel macht, macht auch Fehler – und die sollten nicht negativ gesehen werden. Jeder gemachte Fehler eröffnet das Potenzial zur Korrektur, was wiederum neue Erkenntnisse bedeutet und damit Fortschritt. Nicht umsonst nutzen moderne und ausgesprochen erfolgreiche IT-Unternehmen ihre Teamrunden, um den Fehler der Woche zu besprechen. Aus den gemachten Erfahrungen können alle Beteiligten lernen, wenn Fehler als Chance erkannt werden.

Es ist also sinnvoll, eine offene Fehlerkultur zu etablieren - und die basiert auf konstruktiven Feedbacks. Auch dies ist leichter gesagt, als es in der Praxis getan ist: Eine nicht zufriedenstellende Leistung zu kritisieren, ist weder konstruktiv noch zielführend, wenn nicht auch die gute Leistung anerkannt wird. Wird zu wenig Feedback – und zwar in beide Seiten – gegeben, fühlen sich Mitarbeiter unsicher, was wiederum die Risikobereitschaft und Kreativität hemmt: Die Mitarbeiter wissen ganz einfach nicht, wie der Vorgesetzte reagieren wird, was genau gewünscht wird, wo die Grenze erreicht ist. Dabei eröffnet sich im besten Fall ein Feedback-Kreislauf, der nicht nur Orientierung gibt, sondern auch Innovationen begünstigt.

Fazit: Starke Führungskräfte können echtes Lob sinnvoll einsetzen

Ein kleines Lob kann vieles bewirken – und das in jedem Bereich des menschlichen Lebens. Gerade in der heutigen Zeit, in der Unternehmen vor enormen Herausforderungen stehen, machen engagierte und motivierte Mitarbeiter den entscheidenden Unterschied. Wer als Führungskraft authentisch Feedback gibt, also positive Leistungen lobt und bei negativen Unterstützung anbietet, der stellt sein Unternehmen zukunftsfähig auf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

magnifier linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram