Marcell Jansen – vom Fußball-Profi zum Startup-Gründer

Marcell Jansen

Marcell Jansen hat zum Ende der letzten Saison seine Karriere als Fußball-Profi beendet. Das ist durchaus ungewöhnlich, denn Jansen ist erst 29. Jansen ist auch kein Sportinvalide. Jansen hat mit dem Profi-Fußball abgeschlossen, um Unternehmer zu werden.

Ein anderer Weg

Ein Fußball-Profi als Unternehmer? Normalerweise müssen alternde Fußballprofis mit mehr oder weniger sanfter Gewalt dazu gezwungen werden, einen Schlussstrich unter die Karriere zu ziehen. Wenn‘s für die Bundesliga nicht mehr reicht, wird noch ein paar Jahre durch die Operettenligen getingelt. Anschließend macht der Ex-Profi den Trainerschein, sitzt dann als »Experte« in irgendeinem TV-Studio und hofft auf einen Trainerjob. Marcell Jansen geht einen bemerkenswert anderen Weg.

MJ GmbH

Jansen hat sich schon während seiner Karriere deutlich abseits vom typischen Jungprofi-Image positioniert. „In meiner Freizeit entwickle ich lieber Konzepte, als an der Playstation zu spielen.“, sagte Jansen, und er ließ seinen Worten Taten folgen. Bereits vor 6 Jahren hat er seine erste eigene Firma gegründet, die MJ GmbH. In dieser Firma, die heute noch am Markt aktiv ist, nutzte er seine Popularität und seine Kontakte, um Verkaufsförderungs- und Marketing-Dienstleistungen anzubieten.

City Jumper

Mit der MJ GmbH hat Jansen unter anderem das Projekt »City Jumper« realisiert, einen ungewöhnlichen Dienstleister der Werbung, Eventmarketing und Autovermietung kombinierte und Jansen als Werbe-Lokomotive nutzte. Wer nur ein bisschen Erfahrung mit Gründungen hat, weiß: So ein Konzept will erst mal erarbeitet werden. Und das Jansen es tatsächlich geschafft hat, neben seinem Profi-Alltag dieses Konzept auch noch zu realisieren, verdient Respekt.

V-I-Poker

Ein anderes von Jansens Projekten war und ist die grafisch beeindruckende Poker-Community »V-I-Poker«. Für Fußball-Profis ist die verbindung zum Glücksspiel oder zum Poker im Internet ja nichts ungewöhnliches, doch Jansens Konzept war es. Bei »V-I-Poker« ging es nicht darum, Geld zu gewinnen, sondern Fußball-Fanartikel. Jansen hatte prominente Kollegen wie Lukas Podolski und Mesut Özil mit ins Boot geholt. Mitglieder von »V-I-Poker« konnten gegen sie spielen und – mit ein wenig Glück – ein Treffen oder gar ein Privat-Training mit den Stars gewinnen. Die dabei erzielten Gewinne (V-I-Poker-Mitglieder zahlten einen Monatsbeitrag) kamen verschiedenen karitativen Organisationen zugute. Derzeit werden Angebot und Internet-Auftritt von V-I-Poker überarbeitet.

Gymjunky

Anfang dieses Jahres hat Jansen dann noch mit zwei Freunden das Sportlabel »Gymjunky« gegründet. Gymjunky vermarktet Sport-Mode und -Ernährung und weckt mit sehr professionell gestalteten Internet- und Social-Media-Auftritten Interesse.

Völlers Kritik

Man sieht: Wenn Marcell Jansen von einer Zukunft als Startup-Gründer spricht, dann ist das kein leeres Talkshow-Gerede. Der Mann weiß aus Erfahrung, wovon er spricht, und es ist nicht anzunehmen, dass er bei zukünftigen Unternehmensgründungen lediglich Funktionen als Aushängeschild und Werbeträger übernehmen wird. Umso unverständlicher ist es, dass Jansen letzte Woche von Rudi Völler massiv angegriffen wurde. Völler warf Jansen vor, seine Karriere zu früh zu beenden und unterstellte ihm mangelnde Liebe zum Fußball. Dass ein Mann bereit ist, Initiative zu zeigen, Unternehmer zu werden und Arbeitsplätze zu schaffen und dafür bereit ist, auf einen kommoden Karriereabend als Profi-Sportler zu verzichten, verdient Respekt, keine Kritik.

Fazit

Auf das richtige Timing kommt es an. Das gilt für Fußballspieler wie für Startup-Gründer. Ob Marcell Jansens Timing richtig ist, wird sich zeigen, wenn er seine neuen Ideen in entsprechende Startup-Gründungen umgesetzt hat. Dann wird man sehen, ob Jansen die Erfolge, die er in den Stadien feierte, auf dem Business-Parkett wiederholen kann. Gut präpariert scheint er zu sein. Kein Wunder: Als Ex-Profi weiß er, wie wichtig eine intensive Vorbereitung auf das nächste Match ist.

One comment on “Marcell Jansen – vom Fußball-Profi zum Startup-Gründer”

  1. Interessant wäre auch ein Artikel zu dem Start-Up von Maxi Beister. Der hat ja, wie er lange Zeit verletzt war, mit Freunden Snaxcup gegründet. Der Snaxcup kombiniert Becher und Teller und ist durch europaweite Patente abgesichert. Spannend wäre, wie sich das Projekt entwickelt hat und so...

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