Mit der Nachfrage wird ein bestimmter, konkreter Bedarf geäußert. Nachgefragt wird nach allem, was benötigt beziehungsweise gewünscht wird. Das Äußern der Nachfrage ist in vielen Fällen der Ausdruck, dass das vorhandene Angebot nicht ausreichend groß ist. Letztendlich wird durch die Nachfrage auch der Preis von Produkten, von Waren und von Dienstleistungen beeinflusst. Wie es heißt, bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis.
Für den Selbstständigen ist es entscheidend, dass sein Angebot nachgefragt wird. Das ist die wesentliche Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg mit Umsatz und Gewinn. Umsatz heißt umsetzen, also einkaufen sowie zeitnah und vollständig verkaufen. Geradezu ideal ist es, wenn der Lagerbestand möglichst niedrig ist, bis hin zum Dropshipping ohne jeden Lagerbestand. Die Nachfrage orientiert sich im Wesentlichen am Bedarf sowie an der Kaufkraft. Der Bürger als Endverbraucher unterteilt sein verfügbares Monatseinkommen in die Bereiche für Pflichtkäufe zum Lebensunterhalt, für die notwendigen sowie für die freiwilligen Käufe. Je nachdem, welchem dieser Segmente das Angebot des Selbstständigen zugeordnet werden kann, ist die Nachfrage konstant und gleichbleibend hoch, bis hin zu temporär oder schwankend. Freiwillige Käufe für Luxus wie Unterhaltungselektronik sind wünschenswert, stehen in der Realität jedoch weit hinter denjenigen für den Lebensunterhalt, für Beruf und die Schule, oder für den Abschluss von notwendigen Versicherungen zurück. Die Kaufkraft ist zwar insgesamt vorhanden, sie wird jedoch gezielt eingesetzt.
Der Existenzgründer stellt sich in erster Linie die Frage, mit welchem Angebot er sich selbstständig macht. Er muss das anbieten, was nachgefragt wird. Das ist ihm aus seiner bisherigen Berufspraxis, aus seiner Erfahrung sowie aus der Beobachtung des Marktes durchaus bewusst. Doch das Wissen einerseits und die Umsetzung mit den damit verbundenen Risiken, aber auch Chancen andererseits, sind zweierlei. Für den Businessplan des Jungunternehmers sind die Schlussfolgerungen aus Standort- sowie Marktanalyse eine unabdingbare Voraussetzung. In diesem Stadium entscheidet sich der zukünftige unternehmerische Erfolg, der von einer dauerhaften Nachfrage beeinflusst bis hin zu bestimmt wird. Das Angebot muss mit der Nachfrage kompatibel sein; bestenfalls ist es so gut und interessant, dass aufgrund dessen die Nachfrage steigt. Dadurch lassen sich Umsatz und Gewinn erhöhen. Zu den Einflussfaktoren im Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage gehören:
• der Preis des nachgefragten Produktes, der Ware oder der Dienstleistung
• die Kaufkraft mit Einkommen und Vermögen des Nachfragenden als Käufer
• die individuelle Bedürfnisstruktur des Konsumenten
• die Finanzierbarkeit des Angebotes mit Eigenmitteln aus Erspartem sowie mi Krediten/Darlehen als Fremdmittel
Wie es gerne formuliert wird, darf nicht am Bedarf vorbei produziert oder angeboten werden. In der Wechselwirkung zwischen Angebot und Nachfrage ist oft nicht erkennbar, was von beidem zuerst verfügbar ist; das Angebot zum Kaufen, oder die Nachfrage zu dem noch nicht vorhandenen Angebot. Wirtschaftlich günstig und sicher sind die Produktion sowie das Angebot bei Bedarf, zu Englisch „on demand“. Im Onlinehandel ist es heutzutage vielfach so, dass der Händler die Ware erst dann ordert, wenn sie vom Kunden bestellt, sprich nachgefragt wird. Je vernetzter der Onlinehändler ist, umso schneller und besser kann er die Nachfrage bedienen. Im stationären Einzelhandel ist das nicht möglich. Was nicht vorhanden ist, das kann nicht angeboten und auch nicht verkauft werden. Die Nachfrage ist durch das begrenzte Angebot sehr eingeschränkt. Vielfach kann dem Kunden gar nicht angeboten werden, die nachgefragte Ware für ihn zu bestellen; und wenn doch, dann ist der Onlinehandel für den Kunden eine meistens bessere Alternative. Das Angebot für seine Nachfrage ist deutlich größer, und die Ware wird, oftmals auch kostenlos, direkt ins Haus geliefert.
Der Jungunternehmer sollte die Nachfrage für seine angebotene Ware oder Dienstleistung realistisch einschätzen und einordnen. Auch eine temporäre oder saisonale Nachfrage kann unternehmerisch erfolgreich sein. Dem Selbstständigen muss das so bewusst sein, und er muss sich dementsprechend darauf einstellen.
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